Ich platzte nahezu vor Stolz. Sie waren nicht nur wieder zusammen, nein. Sie würden sogar heiraten! Die zwei Menschen, die für mich immer das Traumpaar verkörpert hatten. Und immer noch taten. Und meine Freude konnte ich immer noch nicht in Worte fassen.
Die Musik war laut und all die Leute tanzten ausgelassen. Steve war irgendwann aufgetaucht und hatte mich aufgefordert zu tanzen.
„Nene, ich muss mich nicht vor so vielen Leuten auf die Schnauze legen", erklärte ich lachend.
Doch Steve hielt mir weiterhin fordernd seine Hand entgegen.
„Steve! Hör auf mit den Hundeaugen!", beschwerte ich mich kichernd. Ja, etwas Alkohol hatten wir beide intus.
Ich wollte ihm seine Hand wegschlagen, doch er schnappte nach meiner und zog mich mit Richtung Tanzfläche. Na super. Das konnte ja nur schiefgehen.
Hilfesuchend blickte ich nach hinten zu Melissa und meinem Bruder. Doch die lachten sich nur kaputt. Tolle Freunde hatte ich mir da ausgesucht, wirklich.
Doch ich ergab mich meinem Schicksal und tanzte mit Steve, bis meine Füße wehtaten. Zu meinem Erstaunen tanzte er gar nicht so schlecht. Und definitiv besser als ich, was ich jedoch einfach auf die viel zu hohen Absätze schob.
Völlig außer Atmen kehrte ich an den Tisch zurück, von wo ich Max beobachten konnte, wie er von Vanessa ebenfalls getriezt wurde. Geschah ihm Recht. Grinsend nahm ich mir meinen Cocktail und ging nach draußen auf den Balkon.
Und ich sollte Recht behalten. Der Blick bei Nacht war gigantisch, die vielen Lichter bildeten einen schönen Kontrast zum schwarzen Himmel.
Es war kalt, die Nacht klar. Ich genoss die frische Luft und das Gefühl von Freiheit, welches mich schon den ganzen Abend lang begleitet hatte.
„Ey, denkst du wirklich vor mir abhauen zu können?", fragte Steve, der plötzlich neben mir an der Hauswand lehnte.
Erschrocken fuhr ich herum. „Wie könnte ich nur?!", rief ich empört.
Er sah mir unverwandt ins Gesicht und zuckte die Schultern. „Untreuer Untergebener!"
„Phh!"
Wir schwiegen eine Weile. Ich bestaunte einfach nur die Lichter, die die Hauptstadt in einen magischen Ort verwandelten.
Ich spürte wie Steve mich von der Seite ansah und drehte mich zu ihm. „Alles okay?"
Er nickte grinsend. "Hat dir schon mal jemand gesagt, wie gut du heute Abend aussiehst?"
Verlegen sah ich zu Boden. „Ne... Ich glaube nicht."
„Jetzt weißt du's", meinte er schmunzelnd. „Ist dir nicht kalt?", fragte er mit kritischem Blick auf meine nackten Beine.
„Nur ein bisschen", erwiderte ich. Aber es war echt frisch.
Doch er schüttelte nur den Kopf und legte mir seine Jacke um die Schultern. Ach man, er kannte mich wohl einfach zu gut.
„Du hast gut getanzt", meinte nun ich, um von meiner Verlegenheit abzulenken.
Steve lachte. „Mit dir zusammen sowieso."
Er erntete einen 'Nicht-dein-Ernst-Blick'.
Ich zeigte auf meine Schuhe. „Ich fühle mich wie so ein Flamingo. Meine Beine sind so lang."
„Sind doch schöne Tiere!"
„Och man, mit dir kann man aber auch wirklich nicht reden, oder?", fragte ich lachend.
„Und das fällt dir jetzt erst auf?". Wir verfielen beide in Lachen. Ich ließ meinen Kopf auf Steves Schulter sinken.
„Blödmann", murmelte ich.
„Hey ihr zwei Turteltauben!", vernahm ich plötzlich eine Stimme.
Ich sah auf und erblickte Melissa. Sie stand grinsend in der Tür und meinte:
„Max vermisst dich schon", erklärte sie mir.
Nickend antwortete ich ihr. „Sag ihm, dass er nicht immer Mama spielen muss. Aber wir kommen bald."
Sie grinste nur noch einmal verschwörerisch und verschwand dann. Steve schüttelte nur seinen Kopf und ich legte den meinen wieder auf seine Schulter.
„Ich mag Melissa", stellte ich fest und meinte es auch so.
Er lachte. „Und ich mag dich." Ich sah zu ihm hoch und blickte direkt in seine Augen. Sie waren, anders als ich erwartet hatte, nicht braun, sondern von einem Grau-Blau. Warum war mir das nicht schon vorher aufgefallen? Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen.
Steve zog fragend seine Augenbraue hoch, was mich noch mehr zum Grinsen brachte.
Doch ich blickte ihn einfach an, bis sich seine Lippen auf die meinen legten. Und ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden lies ich mich darauf ein und erwiderte den Kuss. Erst ganz vorsichtig, doch bald schon selbstbewusster und fordernder.
Und es war schön, fast schon ein unbeschreibliches Gefühl. Und wieder konnte ich nicht anders, als in den Kuss hineinzulächeln.
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Realtalk: Schlagt mich nicht. Ich weiß selbst nicht warum, aber ich konnte nicht anders. Die Stelle war zu perfekt für sowas.
Was haltet ihr von den zwein? Wird daraus was werden? Oder passen Lena und Steve nicht zusammen? Let me know your opinion. NOW!
Und gebt mir eure Vorschläge für ein Special!
Bin jetzt übrigens durch mit den Urlaubs-Kapiteln. Bedeutet: Bin wieder am Schreiben, aber momentan irgendwie in einer Blockade. *cries*
Tschöz!
05.11.2016
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Fade away (Berliner Cluster)
FanfictionLena muss durch einen eher unglücklichen Zufall nach Berlin zu ihrem Bruder Frodo reisen. Doch aufeinmal fängt Lena an, sich immer schlechter zu fühlen und bekommt vom Arzt eine Diagnose: tödliche Krankheit, nur noch wenig Lebenszeit. Wie soll es we...