7. Kapitel: Von Beerdigungen und Schwärze

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Am nächsten Tag war dann die Beerdigung. Obwohl ich und Max diesen Großonkel nicht gekannt hatten, war die Stimmung geknickt. Gleich nach einem schweigsamen Frühstück ging ich auf mein Zimmer, um mich fertig zu machen. Von Zuhause hatte ich ein knielanges, schwarzes Kleid und passende schwarze Schuhe mitgebracht. Über das Kleid kam noch ein Jackett, ebenfalls in schwarz. Im Bad steckte ich mir meine Haare hoch, was viel Zeit beanspruchte, da meine Haare nicht wollten wie ich. Zum Ende schminkte ich mich noch dezent. Ich sah auf die Uhr: 11.24 Uhr. Da die Beerdigung schon um zwölf anfing, stürzte ich, so gut es mit hohen Schuhen eben ging, aus dem Bad. Vanessa und Max warteten schon ungeduldig auf mich. Ich musterte die zwei. Max in Anzug, Vanessa in Rock und Bluse.

Eilig verließen wir die Wohnung. Das Taxi wartete schon auf uns. Passend zum Anlass unseres Ausflugs hatte es angefangen zu Regnen. Ich mochte den Regen und den Herbst im Allgemeinen echt gern. Um diese Zeit wurde es immer so schön gemütlich.

--------------Zeitsprung: Nach der Beerdigung-----------------------

Es war schon komisch, auf der Beerdigung eines Unbekannten zu sein und trotzdem weinen zu müssen. Mein Vater hatte die ganze Zeit geweint, meine Mutter und ich hatten versucht ihn zu trösten. Doch wenn man jemand wichtigen verloren hatte, dauerte es lange, bis sich die Seele davon erholt hatte. Davon konnte ich ein Lied singen.

Die Taxifahrt zurück war ziemlich langweilig. Nur mittendrin bekam ich wieder mal Bauchschmerzen. Wenig später auch Kopfschmerzen. Doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Ich drehte meinen Kopf zum Fenster, da niemand meinen schmerzverzerrten Blick sehen sollte.

Kaum hatte sich die Haustür geschlossen, ging ich schnell auf mein Zimmer. Ich spürte die verwirrten Blicke in meinem Rücken, aber ich schloss nur meine Zimmertür ab. Noch nie in meinem Leben hatte ich solche Bauchschmerzen gehabt. Die Schmerzen zogen sich gürtelförmig vom Rücken zur Bauchmitte. Eine neue Schmerzwelle erreichte mich binnen Sekunden und ich krümmte mich. Sie kam erneut: Die Übelkeit. Doch diesmal war ich nicht schnell genug. Wieder eine Schmerzenswelle, dann weiterer Brechreiz. Das ging noch einige Male bis mir schwindelig wurde. In der nächsten Welle wurde mir dann eiskalt. Alles drehte sich, dann sah ich nichts mehr...


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Allen die das lesen, wünsche ich einen wunderbaren 4. Advent und schöne letzte Vorweihnachtstage. Falls ihr, wie ich morgen und Dienstag noch zur Schule bzw. arbeiten müsst: Gutes Durchhalten. An die Anderen: Schönen Urlaub/ Schöne Ferien <3


20.12.2015



Fade away (Berliner Cluster)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt