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Christian

Warum habe ich mich überhaupt zu diesem dämlichen Junggesellenabschied hinreißen lassen. Jetzt halten wir auch noch vor einem Stripclub. Die sind doch jetzt schon mehr als betrunken und werden sich jetzt noch das restliche Geld von den Frauen aus der Tasche ziehen lassen. Ich verstehe das nicht. Warum tun die das?

"Ich bin müde und werde nach Hause fahren." Sage ich zu Elliot und versuche nicht allzu genervt zu klingen.

"Hey, das ist mein letzter Abend in Freiheit. Sei nicht so ein Spielverderber." So wie der lallt, versteht er sowieso nichts mehr und ich habe keine Lust jetzt mit meinem Bruder darüber zu diskutieren, warum ich keine Lust auf so einen Schmuddelclub habe.

"Nein. Ich hab einen anstrengenden Tag hinter mir und will jetzt nach Hause." Warum rechtfertige ich mich überhaupt. Ich war von Anfang an nicht begeistert bei diesem Abend dabei zu sein. Ein Junggesellenabschied ist doch nur ein Vorwand die ganze Nacht sich zu betrinken und Frauen anzugraben, welche dann auch noch so dumm sind und es mitmachen.

"Lass ihn Elliot. Wenn er nicht auf Frauen steht, ist das sein Problem. Ich will jetzt Titten in meinem Gesicht." Ruft ein Anderer.

Bleib ganz ruhig Grey. Es hilft jetzt nicht, wenn du ihm eine verpasst. Ich zucke mein Handy und wähle Taylors Nummer. Er geht sofort dran. Ich sage ihm, wo ich bin und dass er mich schnell abholen soll. Umso schneller ich wieder zu Hause bin, umso besser.

Die anderen verschwinden in dem Club und ich habe endlich meine Ruhe. Zumindest für einen Moment.

"Schon blank oder schüchtern?" Fragt eine Frauenstimme aus dem Dunklen.

"Weder noch." Gebe ich genervt zurück. Ich will nur noch nach Hause. Und auf irgend so eine dahergelaufene Schlampe hab ich jetzt echt keinen Nerv. Ich drehe ihr den Rücken zu und hoffe, dass sie diese Geste als Ablehnung versteht.

"Schade. Du bist wahrscheinlich der einzige der Gruppe, der nicht besoffen ist." Ihre Stimme ist leise, fast melodisch. Ich würde zu gerne ihr Gesicht sehen, will mich aber nicht umdrehen. "Guten Heimweg und schlaf gut." Ergänzt sie noch.

Jetzt hat sie mich neugierig gemacht und ich drehe mich um. Da steht sie, im Schein der Laterne. Sie ist zierliche, sehr zierlich, hat langes braunes Haar und ihre ozeanblauen Augen leuchten in der Dunkelheit. Sie trägt einen Mantel bis zu den Knien, den sie eng um ihren Körper geschlungen hat und feuerrote Louboutins. Sie lächelt verlegen und senkt den Blick. Diese Haltung gefällt mir. Sechs Monate Enthaltsamkeit machen sich jetzt sehr deutlich in meiner Hose bemerkbar. Mein Schwanz ist stein hart.

"Cassy, komm rein!" Ruft eine Stimme von drinnen.

"Die Arbeit ruft. Gute Nacht, Sir." Haucht sie, schaut kurz noch einmal hoch und verschwindet dann in einer Hintertür.

Was war das? Ich bin völlig baff. Sie war heiß, schüchtern und unglaublich sexy. Wie sie das 'Sir' betont hat, das würde ich zu gerne noch einmal aus ihrem Mund hören. In meinem Spielzimmer, wenn sie vor mir an dem Andreaskreuz hängt und mich anfleht sie endlich zu ficken.

Da Taylor noch nicht da ist, kann ich ja auch drinnen warten. Ich würde sie gerne nur einmal im Hellen sehen. Vielleicht ist der ganze Spuk dann auch schon vorbei.

Ich betrete den Club. Es ist dunkel und wird nur von den bunten Lichtern der Strippertische erhellt. An einem entdecke ich sie. Ihre blauen Augen strahlen mit den Scheinwerfern um die Wette. Sie hat sich den Mantel ausgezogen und tanzt jetzt in einer roten Korsage und Röckchen an der Stange. Mehrere Männer gaffen sie an. Auch Elliot ist dabei.

Touch me like you doWo Geschichten leben. Entdecke jetzt