Christian
Vor der Tür bleibe ich noch kurz stehen.
"Ich habe Angst, dass du mich berührst." Flüstere ich, schüttelt mit dem Kopf und gehe nach unten.
Ich schenke mir ein Glas Wein ein. Was war das heute für ein Tag? Eigentlich hatte ich mich auf einen langweiligen eingestellt, an dem ich gute Miene machen muss. Dass Kassandra ihn mir aber auf solch köstliche Weise versüßt, hätte ich nie gedacht. Jetzt weiß ich zumindest, wo sie arbeitet und dieser Job ist mir tausendmal lieber, als in diesem Schmuddelclub. Ich dachte da schon, sie ist fehl am Platz und Gott sei Dank, lag ich da richtig. Es beängstigt mich schon, dass sie mich so durchschaut. Hat nie einer was gesagt oder ist das wirklich eine Gabe von ihr? Ich werde trotzdem vorsichtiger sein müssen. Sie ist anders. Anders als alle Frauen, die ich bisher getroffen habe. Ich genieße ihre Anwesenheit, zeige dies sogar vor meiner Familie. Na gut, der glückliche Ausdruck in den Augen von meiner Mutter, hat schon gut getan. Sie schien sich sehr darüber zu freuen. Vielleicht hätte sie auch immer nur Angst, dass ich einsam bin. Keine Ahnung. Kassandra ist irgendwie mehr für mich, als nur mein Sub. Was sie ja noch nicht einmal ist. Sie hat noch nicht gelesen, geschweige denn ihn unterschrieben. Aber trotzdem ficke ich sie und sie lässt sich fesseln und versohlen. Und sie genießt es über alle Maßen. Ich könnte noch ihr so viel zeigen, mit ihr ausprobieren und testen. Ja, sie könnte die richtige Sub für mich sein, vielleicht auch nicht nur am Wochenende. Gleich morgen früh, werde ich sie darauf ansprechen.
Ein lauter Schrei reißt mich aus meinem Gedanken.
"Scheiße Kassandra." Stoße ich aus und renne die Treppe hoch. Ich reiße die Tür auf und schalte das Licht an. Sie hat sich die Decke von ihrem Körper gestrampelt und schreit laut "Nein".
Ich setzte mich aufs Bett, schließe sie fest in meine Arme und streichele sie. "Alles gut, mein Engel. Ich bin hier. Ich passe auf dich auf. Ich beschütze dich. Dir wird nichts passieren." Ich wiederhole es immer und immer wieder mit sanfter Stimme. Erst wehrt sie sich noch stark gegen meine Umarmung, wird dann aber immer ruhiger, bis sie schließlich nur noch schluchzt. Ich spüre wie mein Hemd nass wird. Weint sie? Langsam hebe ich ihren Kopf, doch sie dreht ihn verlegen weg.
"Schau mich nicht an." Schluchzt sie und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht.
"Warum nicht. Du bist süß, auch wenn du weinst." Ich umarme sie weiter, weiche keinen Zentimeter von ihr, bis sie sich schließlich beruhigt hat.
"Es tut mir leid." Flüstert sie.
"Das muss dir nicht leid tun. Es ist alles gut. Ich habe dir versprochen auf dich aufzupassen und genau das werde ich auch tun." Was hat sie nur Schlimmes erlebt, dass sie so heftige Alpträume hat?
"Danke." Flüstert sie erstickt. "Es geht wieder. Ich wollte dich nicht wecken." Sie schaut langsam hoch.
"Das hast du nicht. Ich hatte mir noch ein Glas Wein gegönnt und wollte jetzt gleich erst ins Bett." Sie sollte sich jetzt keine Gedanken um mich machen. "Hast du öfters Alpträume?" Frage ich vorsichtig, denn ich selber weiß genau, wie das ist.
"Fast jede Nacht." Ihre Stimme klingt heiser. "Es ist meistens derselbe."
"Magst du mir davon erzählen?" Ich würde ihr zu gerne helfen.
"Er steht vor mir, ich rieche den billigen Whisky aus seinem Hals und diesen Zigarrengeruch. Ich liege schon im Bett, aber das ist ihm egal. Er zieht die Decke weg und fängt an mich zu streicheln. Ich sage nichts, versuche an irgendetwas anderes zu denken. Als er hart in mich eindringt, beiße ich mir auf die Lippe, denn wenn ich einen Mucks von mir gebe, schlägt er mich wieder. Als er fertig ist, steht er auf und schaut auf mich runter. "Du miese Schlampe. Du bist so undankbar. Nicht einmal bedanken kannst du dich." Sie erstickt in Tränen, welche ihr hemmungslos das Gesicht hinab laufen. Ich muss tief Luft holen. Scheinbar habe ich die ganze Zeit die Luft angehalten. Was hat man ihr angetan? Was musste sie ertragen? Ich traue mich nicht, ihr weitere Fragen zu stellen.
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Touch me like you do
RomanceIch weiß, was es heißt sich zu unterwerfen. Weiß, wie es ist geschlagen zu werden. Als ich es nicht mehr ausgehalten habe, es mich fast umgebracht hat, habe ich mein altes Leben verbrannt. Ein neuer Name, neue Stadt, neues Leben. Mit dieser Lüge leb...