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Anastasia



Ich wache erholt und zufrieden auf. Der Geruch von Christian ist unglaublich betörend, seine starken Arme um mich geschlungen gibt mir ein Gefühl von unbeschreiblicher Sicherheit. Seine Brust hebt und senkt sich langsam.


Vorsichtig stehe ich auf, ziehe mir einen Morgenmantel über und gehe ins Bad.


"Nein." Christian's Schrei dringt durchs Haus. Ich renne sofort ins Schlafzimmer. Er liegt um sich schlagend im Bett, das Gesicht schmerzverzerrt.


"Ich bin hier. Christian. Ich bin bei dir." Rufe ich und er reißt erschrocken die Augen auf. "Es ist alles gut. Es ist vorbei." Flüstere ich und umarme ihn.


"Ich hab geträumt, er würde noch leben und sich rächen wollen." Seine heisere Stimme lässt mich schaudern.


Bob soll noch leben? Sich an mir rächen? Aber wie? Er ist tot. Ich war bei der Beerdigung. Sein Name steht auf dem Grabstein.


"Christian. Was sagst du da?" Frage ich ihn und schlucke. Panik steigt in mir auf.


"Ein Mann hat mich am Freitag angesprochen, ich sollte seine Tochter, also dich grüßen. Ray war es aber nicht. Er war hier bei dir." Seine Stimme ist ruhig, aber ich spüre seine Anspannung.


"Das kann nicht sein. Er war betrunken und hat geschlafen. Er darf nicht überlebt haben." Meine Stimme klingt flehend.


"Ich beschütze dich. Dir wird niemand auch nur ein Haar krümmen." Er zieht mich zu sich und küsst mich zärtlich.


"Warum machst du das alles? Jetzt, nachdem du alles erfahren hast?"


"Weil ich mich noch nie so lebendig gefühlt habe. Noch nie jemanden so gebraucht habe, wie dich." Haucht er.


"Ich glaube." Ich schaue ihn tief in die Augen. "Ich liebe dich."


Christian lächelt, küsst mich, bis mir ganz schwindelig wird. "Ich dich auch."


Wir kuscheln noch eine Weile. Stumm, aber wir brauchen keine Worte, um glücklich zu sein.


Als wir uns schließlich doch entscheiden aufzustehen, sind viele schon wach. In der Küche duftet der Kaffee und irgendwer hat sich erbarmt und Frühstück besorgt. Von Ray, Taylor oder José ist keine Spur. Tom, ein junger Mann, denn ich nicht gut kenne schiebt den Kinderwagen mit dem schreienden Kevin durch die Räume.


"Ma'am, dürfte ich Sie bitten, sich um das Baby zu kümmern?" Fragt er vorsichtig.


"Klar." Ich hole ihn raus und schaue mich um. "Wo sind die anderen?"


"Die hatten was Wichtiges zu klären. Frank, Jo und ich bewachen das Haus. Sie sollten nicht gestört werden. Frühstück ist fertig und falls sie noch irgendetwas brauchen, melden sie sich bei mir. Und bitte verlassen Sie nicht das Haus." Ergänzt er noch.


"Was ist hier los?" Frage ich leicht zornig.


"Das kann ich Ihnen nicht sagen Ma'am." Sagt er und versucht zu gehen.


"Stopp." Sage ich mit kräftiger Stimme. "Was ist hier los?"


"Nichts mein Kind. Kein Grund zur Sorge." Sagt Ray, wirkt aber extrem nervös.


"Ich will jetzt auf der Stelle wissen was hier los ist oder ich raste aus." Christian's Arm legt sich um meine Hüfte. Schützend und feste.


"Du bleibst jetzt ruhig." Rays Stimme wird fester.


"Nein. Ich lasse mich nicht als dummes kleines Mädchen von euch dreien hinhalten. Entweder ihr sagt mir jetzt sofort, was hier los ist oder ich gehe." Ich koche vor Wut.

Touch me like you doWo Geschichten leben. Entdecke jetzt