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Christian



Als ich wach werde, beschließe ich erst einmal eine Runde zu joggen. Kassandra schläft bestimmt noch und diese körperliche Anstrengung wird mir gut tun und mich für das bevorstehende Gespräch vorzubereiten.


Ich will gerade in den Flur, als Taylor um die Ecke kommt.


"Guten Morgen, Mr. Grey. Steht heute was an?" Fragt er, wie jeden Morgen.


"Nein." Ich drehe mich nochmal um. "Wenn meine Begleitung wach wird, sagen sie ihr bitte, ich komme sofort wieder." Teile ich ihm mit.


"Sie hat heute Morgen um vier das Apartment verlassen. Sie wüssten davon."


"Verdammt." Stoße ich aus.


Ich wähle Welch's Nummer. Er soll sie für mich prüfen.


Nach meinem Laufen, welches länger war als ich wollte, hat Welch noch keine großen Informationen für mich. Lediglich die Adresse.


Egal. Ich will wissen, warum sie einfach abgehauen ist. Was soll das? Nein, ich renne keiner Frau hinterher, aber ich will ihren Grund wissen. In mir kocht die Wut. Die blanke Wut.


Ich schickte Andrea eine Nachricht, dass ich erst nach dem Mittag ins Büro komme.


Dann lasse ich lasse mich von Taylor zu der Adresse fahren. Wir halten vor einem etwas runterkommen Gebäude. Ich gehe zu dem Eingang und suche nach ihrem Namen.


"Kann ich ihnen helfen?" Fragt ein Mann der mit einem Kinderwagen von hinten kommt.


"Ja, ich wollte zu Kassandra Lambert." Sage ich abwesend.


"Zu Cassy?" Fragt er leicht belustigt.


"Ja. Haben sie damit ein Problem?" Jetzt bin ich genervt.


"Nö. Ist nur selten, dass sie Besuch bekommt." Sagt er und öffnet mir die Tür. "Kommen sie. Ich bringe sie hin."


Ich folge ihm durch den Flur, in den Aufzug, in den dritten Stock und dann weiter einen Flur entlang.


"Weiß sie, dass sie kommen?" Fragt er.


"Nein. Es ist eine Überraschung." Sage ich knapp, denn es geht ihn einen Scheiß an, warum ich sie besuchen will.


Ein lauter nicht endender Frauenschrei durchflutet den Flur.


"Fuck Cassy." Ruft der Mann aus und rennt los. Hektisch öffnet er die Haustür, springt hinein, lässt den Kinderwagen im Wohnungsflur stehen und rennt zum hintersten Zimmer, aus dem die Schreie kommen. Ich folge ihm und als das Licht das Zimmer erhellt, sehe ich sie dort liegen. Ihr Gesicht ist schmerzerfüllt, ihre Kleidung klebt ihr schweißgebadet am Körper, ihre Hände und Füße wirbeln in der Luft herum.


"Scheiße Cassy. Wach auf." Schreit er, aber sie reagiert nicht.


Ihre Schreie werden lauter, durchdringender.


"Cassy. Aufwachen." Schreit er aus voller Seele und sie reißt die Augen auf. Sie sind tränenunterlaufen, rot und aufgequollen.


Sie springt aus dem Bett und rennt ins Nebenzimmer. Ich denke, dass ist das Bad, denn ich höre wie sie sich stark übergibt. Der Mann geht sich durch die Haare und schaut mich kurz an. Dann folgt er ihr ins Bad. Was läuft da zwischen den beiden? Sind sie zusammen? Ist das womöglich noch ihr Kind? Hat sie mich nur ausgenutzt?


"Verdammte scheiße, was war das Cassy?" Schreit er.


"Hast du noch nie schlecht geträumt?" Fragt sie gereizt.

Touch me like you doWo Geschichten leben. Entdecke jetzt