Kapitel 1/4

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Nachdem Lina ihr Klassenzimmer verlassen hat, kramte sie ihr Handy aus ihrer Tasche. Sofort machte sie ihre Musik an. Adele - ihre Lieblingssängerin. Auf dem Weg zum Bahnhof, gehen ihr immer dieselben Gedanken durch dem Kopf. Immer wieder fragt sie sich dieselben Fragen. Sie wünscht sich so sehr jemanden, der für sie da ist, wenn sie jemanden braucht. Doch dann fiel ihr wieder der Moment auf der Toilette ein, wer war dieser Junge der sie bat, die Tür zu öffnen? Lina war sich sicher, dass es ein Junge war, die Stimme war tief. Doch wer? Aus ihrer Klasse kann es niemand gewesen sein, jeder hasst sie, sie ist unwichtig. Doch dann kam ihr Jo in den Sinn. Noch nie hatte sie seine Stimme gehört, auch kennt Jo sie nicht. Lina ging schneller, 'Turning Tables' lag ihr in den Ohren. "Ob es wirklich Jo war?", fragte sie sich. Sie war aufgeregt, sie wollte unbedingt herausfinden, ob er es war. Lina konnte es kaum erwarten, morgen in die Schule zu gehen. Das war komisch, denn bisher wollte Lina immer zu Hause bleiben, anstatt in die Schule zu gehen. Hat sie Gefühle für Jo? Oder wünscht sie sich doch nur endlich einen besten Freund? Diese Fragen wollte sie unbedingt beantworten.
Nach einem nachdenklichen Schulweg, stieg sie schließlich in ihren Zug ein, natürlich saß sie wieder an ihrem Platz: Ganz hinten neben der Tür. 8 Minuten fuhr sie, bis sie in ihrem Dorf angekommen war. Noch ein letztes Stück muss sie gehen, bevor sie endlich zu Hause ist.
Sie sperrte die Haustür auf und sagte "Hallo", doch niemand antwortete. Auf dem Esstisch lag ein Zettel, er war von Lina's Mutter. "Hey Schatz, ich muss heute eine Extraschicht einlegen. Essen steht auf dem Ofen, bis später. Deine Mum", stand auf ihm. Lina war es gewohnt, dass ihre Mutter nicht zu Hause ist, dennoch tat es ihr unheimlich weh, dass sie nicht hier war. Doch am meisten dachte sie in diesem Moment an ihren Vater. Sie fragte sich, wie es wohl wäre, wenn er jetzt noch hier wär.
Lina fühlt sich einsam, das Essen verweigert sie, sie hat keinen Hunger.
Sie zog sich in ihr Zimmer zurück und schaltete ihren Laptop an, das Handy legte sie auf ihre Komode. Sie suchte nach Methoden, um abzunehmen, noch immer hasst sie ihr Aussehen, ihr Gewicht. Sie scrollte durch die Suchergebnisse, als sie plötzlich einen Blog entdeckt. Es war ein soziales Netzwerk, in dem man seine Gefühle und Probleme posten kann. Schnell gab sie die Adresse in der Suchleiste ein und meldete sich an. Zuerst fand sie sich nicht wirklich zurecht, doch Stunden vergingen und Zitat für Zitat landete auf ihrem Blog. Es tat ihr gut, einmal alles rauszulassen. Es war, als würde eine Last von ihren Schultern brechen, sie war erleichtert. Ja, ja vielleicht auch ein wenig glücklich, weil sie bereits schon 2 Follower hatte. Noch nie hatte sie dieses Gefühl, dieses Gefühl, gemocht zu werden.

Wenn eine Sucht zur Sucht wirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt