Kapitel 2

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Hier ist Kapitel zwei!
Das ist mal was ganz anderes für mich zum schreiben, hoffe euch gefällts :)

Dave's Sicht

"Lass mich das machen!" Meine Schwester Fiona wollte meinen Koffer aus ihrem Auto hiefen, aber er war viel zu schwer für sie.
Stur schüttelte sie den Kopf und stellte ihn selbst auf dem Boden ab. "Dave, ich bin keine 10 mehr, ich bin schon 20!"
"Das weiß ich..." Seufzend gab ich ihr einen Wangenkuss und schulterte Emily's Reisetasche.

Wir waren vor dem Flughafen und ich war mehr als froh, dass Fiona uns gefahren hatte. Sie machte gerade eine Ausbildung und war somit die einzige, die um 6:30 Uhr noch nicht bei der Arbeit oder sonst wo sein musste.
Trotzdem war sie so stur und wollte das ganze Gepäck selbst ausladen. Diese Entschlossen- und Sturheit hatte sie wohl von mir...
"Danke fürs Fahren!" verabschiedete sich Emily von meiner Schwester, dann war ich an der Reihe und umarmte Fiona.
"Ich hab dich lieb"
"Ich dich auch" murmelte ich lächelnd in ihre schwarzen Haare. "Bitte pass auf dich auf, bist du dir wirklich sicher mit diesem Zac?"
Stöhnend löste sie sich aus meiner Umarmung und sah mich streng an. "Ich kann schon auf mich aufpassen und JA! Zac ist der Richtige, glaub mir!"
"Jaja..." beschwichtigt ich sie. Aber ich machte mir trotzdem sorgen, sie war halt die jüngste von uns drei Geschwistern. Momentan wohnte sie noch bei unseren Eltern, wollte aber bald mit ihrem Freund Zac zusammen ziehen. Da war ich halt vorsichtig und vorallem Zac konnte sich auf was gefasst machen, wenn er Fiona irgendwie verletzte...
"Pass du lieber auf dich auf..." Fiona knuffte mich in die Seite, lächelte uns an und winkte zum Abschied.
Seufzend wand ich mich ab, nahm Emily's Hand und zusammen gingen wir Richtung Eingang. Emily schien heute besonders gut drauf zu sein und strahlte mich von der Seite an. Man, ihr Lächeln war einfach unglaublich....
"Ich freu mich schon so!" quiekte sie und es sah aus, als würde sie vor Freude fast wie ein Kind herum springen. Automatisch musste ich grinsen und gab ihr einen Kuss.

Es war natürlich nicht unser erster gemeinsamer Urlaub, aber Emily freute sich besonders, weil sie schon immer mal nach Hawaii wollte. Es war sozusagen ihr großer Traum. Ich freute mich hauptsächlich riesig einfach so viel Zeit wie möglich mit meinem Mädchen zu verbringen. Eine Woche nur für uns ganz alleine....

Da wir 2 Stunden vorher schon am Flughafen sein mussten, hatten wir noch viel Zeit, checkten ein und setzten uns vor unser Gate und warteten.
Unsere Hände waren ineinander verschränkt und wir grinsten uns dümmlich an. Emily's Vorfreude war nochmal mehr ansteckend und mein Herz klopfte wie wild. Wenn es ihr gut ging, ging es mir auch gut. Außerdem sah sie noch hübscher aus mit diesem funkelnden Glanz in ihren grünen Augen.

Seufzend beobachtete ich sie, wie sie eine Haarsträhne hinter ihr Ohr strich. Ich liebte dieses Mädchen noch genauso wie am ersten Tag, seit sie meine Freundin war.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als sie meine Ärmel des Shirts hoch krempelte und mich anlächelte. "Du hast das Armband an!" sagte sie erfreut.
"Natürlich"
Emily hatte mir das silberne Armband vor einer Woche zum Valentinstag geschenkt. Ich trug es fast immer, einfach, weil ich das Gefühl hatte immer ein Teil von Emily bei mir zu haben.

Ich lehnte mich zu ihr rüber und unsere Lippen trafen sich. In mir tanzten nur so die Glücksgefühle. Ich verlor mich total in ihren Lippen und küsste sie noch inniger.
Auch die restliche Zeit, bis wir ins Flugzeug konnten, verbrachten wir mit küssen oder redeten einfach.

Emilys Sicht

Das Flugzeug war relativ klein. Höchstens 200 Passagiere hatten Platz. Unsere Sitze waren eher im hinteren Bereich und sobald wir starteten, lehnte ich mich an Dave's Schulter und schloss die Augen. Fast augenblicklich schlief ich umhüllt von seinem Zitronenduft ein.

Ich wurde erst wieder wach, als das Flugzeug total wackelte und alle durchgeschüttelt wurden. Ich sah aus dem Fenster und sah unter uns durch die grauen Wolken gerade so noch das Meer. Wir mussten wohl in einen Sturm geraten sein.
Erst dachte ich, das Wackeln wäre durch Luftlöcher zustande gekommen und wegen dem Sturm, aber als der Pilot eine Durchsage machte, war es bei allen mit der Ruhe vorbei.
"Bitte schnallen sie sich an. Durch den Sturm ist ein Triebwerk ausgefallen, bitte bewahren sie Ruhe, dies ist nicht weiter schlimm...."
Ein Raunen ging durch das Flugzeug und mehrere kreischen erschrocken auf, als die Maschine etwas absackte. Ich krallte mich an Dave's Arm fest.
"Was ist hier los?" kreischte eine Frau eine Sitzreihe vor uns. Eine Stewardess wankte durch den Gang und bemühte sich die ängstlichen Menschen zu beruhigen, was ihr aber nicht gelang. Sie tat so, als wäre alles unter Kontrolle, aber in ihren Augen sah man die Angst. "Machen sie sich keine Sorge, wir würden in diesem Fall auf dem nächsten Flughafen landen, aber der ist zu weit weg. Wir werden so gut wie möglich auf dem Wasser landen." Aber sogar ich wusste, dass das Flugzeug noch viel zu hoch dafür war.

Auf einmal krachte es laut und das Flugzeug beschleunigte immer schneller und raste in die Tiefe.
Ein Baby weinte irgendwo und die verzweifelten Schrei der Menschen klangen in meinen Ohren. Es war furchtbar. Eine Panik brach aus. Dave schlang seine Arme um mich und hielt mich fest, während ich die Augen schloss und wimmernd mein Kopf an seiner Brust vergrub.
"NEIN, nein, bitte nicht...." hörte ich jemand hinter mir verzweifelt murmeln und von irgendwo vor mir betete jemand.
Das Flugzeug wurde hin und her geschleudert und auf einmal drehte es sich. Dave griff nach meiner verschwitzten Hand und ich drückte sie so fest, dass ich schon fast Angst hatte, sie zu zerquetschen.
"LEGEN SIE DIE SCHWIMMWESTEN AN!" brüllte jemand durch die entsetzten Schreie der Menschen.
Mein Herz klopfte wie wild und ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. "Hier zieh das an!" schrie Dave über den Lärm, stülpte mir eine Schwimmweste über und zog sich danach selbst eine an.

Wir rasten weiterhin in die Tiefe und der Druck auf meinen Ohren wurde immer unerträglicher. "Ich habe so angst...."
Dave drehte meinen Kopf zu sich, umfasste ihn und küsste mich auf den Haaransatz. Er schien erstaunlich ruhig zu sein, im Gegensatz zu den Menschen um uns, die ausgeliefert in diesem Flugzeug waren und nur noch hofften. Wahrscheinlich verschloss er seine Panik in seinem Inneren.
Tief sah er mir in die Augen. "Alles ist gut. Ich bin bei dir. Ich liebe dich." Wenn seine blauen Augen das letzte sein würden, bevor ich starb, dann war das okey. Ich war wenigstens hier, bei ihm.
"Ich liebe dich auch" konnte ich noch schnell herunter rasseln, bevor sich mein Magen umstülpte, es in meine Ohren piepste und ein gewaltiger Knall meinen Körper durchfuhr und ich nur noch schwarz sah.

GestrandetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt