Kapitel 25

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Sorry, das es erst jetzt so spät kommt, aber ich war im Urlaub. :)
Genießt noch die letzten Kapitel aber es werden noch ein paar kommen...
Viel Spaß! ♥♥

Dave's Sicht

Meine Hände waren schwitzig und meine Nerven zum zerreißen gespannt, als eine Krankenschwester den Kopf in mein Zimmer steckte und sagte, dass draußen eine junge Frau und meine Familie wartete. Ich dankte ihr und bat sie draußen zu bleiben und war insgeheim froh, dass wenigstens mein Bart gestern ab rasiert wurde. Sonst hätte Emily mich nicht einmal erkannt. Mein Zustand war nicht gerade der beste.
Ich fuhr mir im sitzen noch mal durch die Haare.
Und als wäre das gerade das größte Problem, dachte ich plötzlich an meinen Traum, wo Emily mich von sich gestoßen hatte, weil mein Körper von der einsamen Zeit gezeichnet war.
Ich schluckte einmal, ermahnte mich mich zu beruhigen und starrte auf die Tür, die sich öffnete.

Hindurch trat eine wunderschöne Frau.
Emily war noch hübscher als in meiner Erinnerung. Ihre braune Augen musterten mich unsicher und strahlten dann. Sie sah für mich wie ein Engel aus.
Ihr Haar glänzte und ich konnte meine Augen einfach nicht mehr von ihr abwenden. Sie stand genauso bewegungsunfähig da und sah mich ungläubig und...überglücklich? an.
In ihren Augen flackerten so viele Emotionen wie bei mir.

Mein Bauch kribbelte und meine ganzen Gefühle brachen über mich herein.
Wir beide schafften es nicht die Tränen zurück zu halten, bevor sie nach dem ersten Schock auf mich zu stürmte. Sie warf sich an meinen Hals und als ihr unverkennbar berauschender Geruch mich einhüllte dachte ich wirklich, dass ich gleich umkippen müsste.
Wie lange hatte ich auf diesen Moment gewartet.
Ich schlang meine Arme um ihren zierlichen Rücken und vergrub mein Gesicht an ihrem Hals, während mich lautlos glückliche Schluchzer schüttelten. An meiner nassen Schulter erkannte ich, dass sie ebenfalls weinte.

Ich hatte mich schon auf alles vorbereitet, was sie sagen könnte, aber auf das war ich nicht vorbereitet:
"Ich liebe dich..." schluchzte sie an meinem Shirt und legte ihre Hand in meinen Nacken. "Ich liebe dich so sehr..." Es war kaum ein flüstern, was aber mein Herz zum rasen brachte. Ich hatte immer noch das Gefühl zu Träumen. Emily war hier. Bei mir. In meinen Armen. Und es war real.
Und sie hatte gesagt, dass sie mich liebte. Meine sorgen waren also unbegründet.
"Ich habe dich so vermisst..." hauchte ich ihr ins Ohr, drückte sie fester und presste einfach meine Lippen auf ihre.
Das was ich dabei fühlte war unbeschreiblich.

Sie hüpfte hoch, schlang ihre Beine um meine Hüfte und flüsterte zwischen unseren Lippen immer wieder meinen Namen.
Endlich hatte ich sie wieder bei mir und konnte sie beschützen.

Wir küssten uns eine halbe Ewigkeit, bevor wir uns lösten. Sie presste sich noch näher an mich und ich hätte ihr gerne noch so viele Dinge gesagt, aber dafür war jetzt nicht der richtige Ort.
Im Hintergrund sah ich an der Tür meine Familie stehen, die uns mit einem breiten Lächeln und feuchten Augen beobachteten.
Ich ließ Emily runter uns und streichelte ihre Wange. Ihre Haut fühlte sich noch viel weicher als in meiner Erinnerung an und mit kamen meine Hände rau und ausgetrocknet vor.
"Wie gehts dir?" flüsterte sie. Ihre Nase berührte meine und wir sahen uns tief in die Augen. "Jetzt gut..." murmelte ich und suchte abermals ihre Lippen mit meinen.
"Okey, JETZT werde ich langsam eifersüchtig! "
Ich brauchte eine Weile die tiefere Stimme zu erkennen, löste mich wiederstrebend von Emily und musterte mit glänzenden Augen meinen kleinen Bruder.
"Aiden!"
Mit einem Schritt war er bei mir und umarmte mich so fest wie noch nie. Emily hielt sich etwas zurück, als Fiona auf mich zu gerannt kam und mich und Aiden gleich mit umarmte. "Wir haben dich so vermisst! " schluchzte sie und wuschelte mir durch meine langen Haare.
Danach kamen auch noch meine Eltern und es wurde ein riesiger Gefühlsausbruch.

Als wir uns alle nach einer Ewigkeit beruhigt hatten, zwang ich mich den Blick von Emily los zu reisen und musterte meine kleine Schwester, die sich am meisten verändert hatte. Sie war endgültig erwachsen geworden, das sah man.
Ihre Haare waren streng mit einem Dutt zurück gebunden und in ihrem Gesicht erkannte man 5 Jahre mehr Erfahrung.

Meine Mum war nicht ansprechbar, sie heulte ununterbrochen und schluchzte, dass sie dachten ich sei tot. Mein Vater beruhigte sie, während Fiona sich schneller zu fassen bekam. "Du hast so viel verpasst, wir müssen dir alles erzählen. Aber wie-wie konntest du überleben? "
Ich hatte schon gehörige Kopfschmerzen von dem ganzen Trubel und ich wollte die frischen Wunden der Insel noch nicht wieder an die Oberfläche bringen, weswegen ich nur den Kopf schüttelte.

Eine Krankenschwester kam herein und sah es wohl genauso wie ich.
"Das ist gerade alles etwas viel für Mr Hutchon, ich bitte sie ihm jetzt alleine zu lassen, er muss sich noch ausruhen, er hat viel durch gemacht. "
Meine Familie ließ mich genauso wiederwillig allein, wie ich sie gehen ließ, aber ich fühlte mich wirklich fertig.

Emily kam noch mal an mein Krankenbett, legte ihre zierlichen Hände auf meine Schultern und gab mir einen Wangenkuss. Sie hauchte "Wir sehen uns später..." in mein Ohr, was mir eine Gänsehaut bereitete und ging dann.

Seufzend, mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen legte ich mich zurück ins Kopfkissen. Das Wiedersehen hatte ich mir zwar nicht in einem Krankenhaus vorgestellt, trotzdem war es fut gelaufen. Allen ging es gut und Emily empfand noch etwas für mich.
Nur was genau?
Was hatte sie die letzten Jahre gemacht?
Mit dieser Frage würde ich mich später beschäftigen....

Nur ein paar Sekunden später war ich eingeschlafen und schlief so gut wie keiner der Nächte in den letzten Jahren.

3 Tage später wurde ich entlassen. Nicht aber ohne mir Beruhigungstabletten zu verschreiben, da sie bei mir ein paar seelische Probleme festgestellt hatten. Ach nein.

Die Fragen wie ich auf die Insel gekommen bin und was in den 5 Jahren passiert ist, wich ich aus und ich war auch froh, dass sie dieses Thema dann nicht mehr ansprachen.
Stattdessen fragte ich Fiona nach ihrer Vergangenheit aus. Als sie mir erzählte, dass sie glücklich mit ihrem früheren Freund Zac verheiratet war und sogar schon ein Kind hatte, klappte mir der Mund auf. Meine kleine Schwester hatte schon ein Kind!!
"Wie heißt es?" fragte ich neugierig und beobachtete lächelnd, wie glücklich sie aussah.
"Es ist ein Mädchen, sie ist gerade bei Zac. Wir haben sie Bea genannt"
"Das freut mich so für dich" sagte ich mit brüchiger Stimme, umarmte sie und trauerte darum, dass ich die Hochzeit meiner Schwester verpasst hatte.

Eigentlich wollte ich noch Aiden fragen, was bei ihm gerade los war, aber da kam Emily schon mit den Entlassungs Papieren und wir gingen Richtung Krankenhaus Ausgang.

Als ich hinaus trat und mich die Sonne blendete, umringten uns plötzlich Reporter, Kameras und Fernsehr Leute.
Vor Schreck blieb ich wie angewurzelt stehen.
"Mr Hutchon! Wie war das für sie auf der Insel!?" Schrie mir eine frau mit einem mikro in der Hand zu.
Ein anderer: "waren sie wirklich 5 JAHRE ganz alleine auf dieser Insel????"
Von überall stürmten fragen auf mich ein und Kameras hatten mich im Visier.
Ich hielt es nicht mehr aus, hielt mir die Ohren zu und krümmte mich zusammen.
Alle Erinnerungen stürmten auf mich ein. Das Gefühl kurz vor dem Verdursten, die Tigerkrallen in meinem Fleisch und die Einsamkeit und jetzt diese ganzen Menschen hier.
Ich war kurz vor dem Nervenzusammenbruch.

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