Kapitel 8

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So, jetzt geht's endlich weiter! ♡
Wer hat morgen auch alles wieder Schule? :/
Viel Spaß beim lesen♡

Hier gab es tatsächlich Krokodile!
Ich atmete schnell und flach und ging langsam, Schritt für Schritt rückwärts. Dabei ließ ich dieses riesige, grüne Tier vor mir nicht aus den Augen.
Ich wusste, dass Krokodile wirklich schnell sein konnten, also wartete ich, bis ich wieder tieferes Gestrüpp erreicht hatte und drehte mich erst dann um und rannte um mein Leben. Das Wasser hatte mir neue Energie verschafft und die Tatsache, das sich mein Leben durch ein riesiges Krokodil beenden könnte, feuerte mich noch mehr an.
Mein Herz raste und Schweißperlen rannen mir über die Stirn, als ich langsamer wurde, als ich mir sicher war, dass das Krokodil mir nicht mehr folgte.
Keuchend stützte ich meine Hände auf meine Oberschenkel und versuchte herunter zu kommen.
Ich musste den Schock erst mal verarbeiten.

Als ich sah, dass es um mich herum langsam schon wieder dunkler wurde, sah ich mir die Bäume um mich herum an. Der Tag ging gleichzeitig irgendwie total schnell und elend langsam herum.
Immerhin wurde ich nicht schon gegessen.

Ich merkte mir die Richtung, in der in etwa die Wasserstelle sein müsste und schaffte es nach mehreren Anläufen endlich auf einen Baum zu klettern. Ich war etwa 2 Meter vom Boden entfernt, aber besser als nichts. Auf keinen Fall wollte ich in der Nacht unbemerkt von irgendeinem Tier angefallen werden. Ziemlich lange war ich auch noch schreckhaft und regelrecht paranoid, bis ich endlich meine Augen schloss und die unbekannten Urwaldgeräusche ausblendete.

Am nächsten Morgen streckte ich meine steifen Glieder und machte mich auf den Weg zurück zum See. Ich war ganz und gar nicht scharf darauf dem Krokodil wieder zu begegnen, aber im Moment war das die einzige Wasserstelle, die ich hatte. Wenn ich nicht verdursten wollte, musste ich mich noch einmal hin wagen.

Während ich mich durch den Dschungel plagte schweiften meine Gedanken plötzlich zu einem saftigen Steak.
Wie lange hatte ich keinen Cheeseburger oder Pommes mehr gegessen?
Vielleicht würdet ich nie wieder etwas davon kosten können.
Man schätzte es wirklich zu wenigen, wenn es einem gut ging und man alles hatte. Menschen waren wirklich undankbar.

Am See angekommen lief ich misstrauisch näher. Als ich nichts auffälliges bemerkte, kniete ich mich schnell hin und trank hastig. Danach zog ich mich schnell zurück und versuchte irgendwie den Tag herum zu bekommen, ohne gefressen zu werden.
Irgendwo fand ich einen praktischen Stock und spitzte ein Ende mit einem scharfen Stein zu. Mir war klar, dass ich mich damit niemals gegen einen Tiger oder sonst einem Tier behaupten könnte, aber dadurch fühlte ich mich sicherer und konnte mich gleichzeitig darauf abstützen. Meine Beine fühlten sich schon wie stahl an, aber ich lief weiter, da mein Magen schon gefühlte Jahre nicht mehr gefüllt wurde. Ich brauchte dringend etwas zu essen.

Ich hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, als ich an einem dichten Busch eine rot/gelbe Frucht entdeckte. Sie sah ähnlich wie einer Orange aus und war in Reichweite. Ich überlegte nicht lange und pflückte noch drei weitere Früchte. Ich fühlte mich wie im Himmel.
Ich hatte eindeutig sowas von Glück. Jemand da oben wachte über mich....und er wollte, dass ich lebte.

Als die Nacht herein brach machte ich es mir wieder auf einem niedrigen Baum "gemütlich" soweit das ging und biss genüsslich in die Frucht. Sie schmeckte süß und war saftig. Seufzend schloss ich die Augen und verputzt alle 4 Früchte nacheinander. Der spitzte Stock ruhte neben mir, als ich die Augen schloss.

*

Ich spürte, wie sich etwas mir näherte und schreckte panisch auf. Erleichtert sackte ich zusammen, als ich einen Schimpansen über mir sah, der sich zwischen den Bäumen hin und her schwang.
Ich strich mir einmal durch die fettigen Haare, die schlaff an meinem Kopf herunter hangen. Sie waren schon ziemlich gewachsen.
Seufzend putze ich mir meine Hände an meiner löchrigen Hose ab.

Ich starrte in die Ferne und versuchte einfach an nichts zu denken. Was aber gar nicht funktionierte. Ich war hier in eine ziemliche Scheiße geraten. Und ich wollte endlich weg. Diese Insel ging mir auf die nerven. Vorallem fühlte ich mich wie der einsamste Mensch der Welt. Wenn ich das nicht sogar war...

Als ich kurz davor war wieder einzuschlafen tauchte ein Bild vor meinem inneren Auge auf.
Ich und Emily auf der Treppe in unserem ehemaligen Schulgebäude.

Flashback

Die Schulglocke läutete und ich und meine Kumpels packten sofort alles zusammen, warfen unsere Schultaschen über eine Schulter und verließen das Klassenzimmer.
Mein bester Freund Mikel erzählte gerade irgendetwas, aber ich hörte nicht richtig zu.
Meine Aufmerksamkeit erregte ein blondhaariges Mädchen, etwa 3 Meter vor uns. Sie ging gerade die Treppen herunter und trank dabei aus einer Wasserflasche.
Plötzlich rutschte sie irgendwie an der Stufenkante ab und schlidderte 4 Stufen herunter. (Glaubt mir, das geht wirklich, ich habe es selbst geschafft!!! :D) Ihre Arme ruderten in der Luft, aber die Wasserflasche flog ihr aus der Hand und sie landete mit den Knien auf dem harten Steinboden.
Meine Kumpels lachten laut, aber ich verzog meinen Mund nur zu einer schmalen Linie.
Es sah echt witzig und schusselig aus, wie sie da die Treppe halb fiel, halb rutschte, aber sowas war echt nicht witzig.
Sie rappelte sich mit hochrotem Kopf sofort auf und griff nach ihrer Flasche, aber ich sah, wie sie kurz zusammen zuckte und das eine Bein weniger belastete.
Meine Kumpels liefen an ihr vorbei und lachten sie gleichzeitig aus, während sie beschämend versuchte so normal wie möglich weiter zu gehen. Aber sie humpelte und in ihren Augen konnte ich die Tränen schimmern sehen.
Mit einem Schritt ging ich auf sie zu und sah sie besorgt und prüfend an. Sie hatte ziemlich schöne Augen....
"Alles ok?" fragte ich.
Aber sie sah nur starr auf meine Hand, die sie am Oberarm fest hielt.
Dann drehte sie sich abrupt weg und humpelte davon.

"Dave, jetzt komm schon!"rief mich Mikel, immer noch grinsend. In Gedanken versunken holte ich wieder zu ihnen auf.

Ich wusste gar nicht, ob Emily sich überhaupt noch an diese Begegnung erinnern konnte.
Aber ich durfte jetzt nicht mehr an sie denken, der Gedanke an sie zog mich zu tief runter. Ich musste überleben.

Also stärkte ich mich noch einmal an der Wasserstelle und schlug mich dann tiefer in den Dschungel.
Ich sah überall nur grün, bis sich der Dschungel etwas lichtete und eine hügeligere Landschaft vor mir lag.
Unschlüssig blieb ich stehen.
Meine Hände schwitzen und ich drehte mich immer wieder ruckartig um, ob irgend ein gefährliches Tier hinter mir war.
Dann fasste ich einen Entschluss und machte mich daran vor mir auf den großen Berg, der aus Felsen bestand, hinauf zu klettern.
Ich musste wieder zum Strand zurück.
Ansonsten würde ich noch paranoid werden. Dort würde wenigstens die Gefahr vor Tieren nicht sein. Außerdem würde ich dann auch nach einem Schiff ausschau halten können.
Ich wollte auf keinen Fall noch eine Nacht mitten im Dschungel verbringen. Das war mir zu riskant.

Der Anstieg war mühsam und schweiß auftreibend, aber nach 2 Stunden war ich oben angekommen. Die Sonne ging am Horizont schon wieder unter und es wehte ein starker Abendwind, der aber erfrischend war.

Zum Glück konnte ich noch genug sehen und machte den hellen Sand des Strandes aus.
Erst jetzt viel mir auch auf, wie groß die Insel war. Die Küste bestand überwiegend aus Sand, aber es gab auch eine Seite an der riesige Klippen waren. Ansonsten bedeckten etwa 1/4 der Insel bergige Landschaft, der Rest war alles Dschungel.

Meine Beine zitterten müde und ich ließ mich einfach an der Stelle nieder, wo ich gerade stand.
Heute würde ich den Abstieg nicht mehr wagen können. Ich wollte mir auf keinen Fall ein Bein bei der Dunkelheit brechen.
Also rollte ich mich einfach zusammen und bettete meinen Kopf auf meinem Ellenbogen. Es war etwas zugig und spitze Steine stachen in meinem Rücken und in die Seite, aber ich war zu erschöpft. Hier oben war ich wenigstens sicherer als mitten zwischen den Bäumen.

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