Hiii, hier ist der nächste Teil!
Ich wünsch euch für morgen schon mal schöne Ostern!
Bis bald!Dave's Sicht
Ich hatte die Orientierung verloren.
Mein erster Gedanke, als wir mitten in den Pazifischen Ozean stürzten war: Überlebe und: Wo ist Emily?Das Flugzeug zerbarst, als es auf die harte Wasseroberfläche traf und ich realisierte alles erst, als Wasser in den Passagierraum strömte. Ich fühlte, das mein Kopf schmerzhaft pochte und aus Reflex griff ich unter den Sitz zu einem dieser Notfall Rucksäcke. (Ich habe das jetzt mal erfunden, solche Rucksäcke zum Überleben, gibt's glaub nicht...;))
Dann sah ich mich panisch um und entdeckte Emily ein paar Meter entfernt leblos unter Wasser schwebend. Mein Herz zog sich vor angst fast zusammen und ich nahm hektisch den letzten Atemzug, bevor das ganze Flugzeug mit Wasser ausgefüllt war.
Mit einem Arm in den Rucksackträgern eingehängt schwamm ich zu ihr. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, dass sie.....NEIN, SIE MUSSTE einfach nur bewusstlos sein....
Ich packte sie um die Hüfte und versuchte sie aus dem Flugzeugwrack zu zerren.
Es war unter Wasser gespenstisch still und je weiter das Flugzeug langsam in die Tiefe sackte, umso dunkler wurde es. Das Licht von der Wasseroberfläche drang nur noch leicht durch das Wasser.
Emily's Bein musste irgendwo eingeklemmt gewesen sein, aber ich schaffte es doch noch sie zu befreien und aus dem Flugzeug zu ziehen. Das wichtigste war, dass sie überlebte.Luftblasen verließen schon meinen Mund und es war mir klar, arg lange konnte ich nicht mehr die Luft anhalten.
Während ich schwamm sah ich mich nicht nach den anderen, leblos unter Wasser schwimmenden Menschen um. In meinem Blickfeld war nur Emily. Das Gewicht des Rucksackes und ihr Gewicht machten es mir fast unmöglich an die Wasseroberfläche zu kommen, aber ich klammerte mich eisern an beides. Dieser Rucksack war vielleicht die einzige Chance auf dem Wasser zu überleben, bis Hilfe kam.Ich nahm noch einmal all meine verbliebene Kräfte zusammen und schwamm mit kräftigen Zügen Richtung Licht.
Als ich an der Luft auftauchte und einen Atemzug tat, fühlte es sich wie der Himmel an. Ich achtete darauf, dass Emily's Kopf auch an der Luft war und sah mich hektisch um. Mein einziger Gedanke war: überleben.
Ich musste aufpassen, dass der nasse Rucksack und Emily's Gewicht mich nicht wieder in die Tiefe zogen. Zum Glück war wenigstens das Wasser nicht so kalt.Nur ein paar Meter von uns entfernt sah man noch den hinteren Teil des Hecks von unserem Flugzeug aus dem Wasser schauen. Um Emily und mich trieben Leichen, aber ich versuchte nicht daran zu denken und das Schrecken in den hintersten Teil meines Kopfes zu verbannen.
Ich wand mich Emily zu und tätschelte ihre Wange, während ich mit den Beinen angestrengt ruderte, um nicht unter zu gehen. Zum Glück hatten wir auch Schwimmwesten an.
"Emily...?" sprach ich sie an."EMILY!" sagte ich lauter und hoffte, dass sie ihre wunderschönen Augen aufschlug.
In mir kroch die Panik hoch. In einiger Entfernung sah ich etwas orangenes und als ich blinzelte, erkannte ich das Schlauchboot. Es war höchstens für 3 oder 4 Personen gedacht. Ein paar Überlebende hatten sich erschöpft hinein gezogen.
Ich festigte den Griff um Emily und schwamm so gut es mit den Wellen ging auf das kleine Boot zu.Als ich nur noch ein paar Meter davon entfernt war, schnappte Emily nach Luft und öffnete blinzelnd die Augen. Von dem Schock zitterte sie wie verrückt , aber sie lebte!! Ein riesen Stein fiel mir vom Herz und ein Fünkchen Hoffnung breitete sich in mir aus. Wir würden das beide schaffen... der Pilot hatte totsicher zuvor ein Notrufsignal abgesendet.
"Dave...?" hustete sie. Ich drückte ihr einen Kuss auf den Mund und steckte all meine Erleichterung hinein. Sie ist Gott sei dank nur bewusstlos gewesen. Trotzdem war es erschreckend, wie bleich sie war. Ich sah vermutlich auch nicht besser aus, mein Kopf schmerzte immer noch extrem, aber das war gerade das kleinere Übel.
"Wir müssen auf das Boot rauf, komm..." keuchte ich vor Anstrengung und traute mich den Griff um Emily etwas zu lockern, als sie entschlossen nickte.Inzwischen war das Boot schon wieder weg getrieben und auch die ansteigenden Wellen, waren nicht sehr hilfreich. Mühsam kämpften wir uns durch das Wasser und erreichten doch noch das Boot. "Ich kann nicht mehr..." japste Emily und klammerte sich an die Schnur, die um das Rettungsboot herum war.
"Gleich hast dus geschafft...." redete ich ihr gut zu. Ich stemmte mich am Rand hoch und warf einen kurzen Blick ins Boot. Ein Mann lag wie bewusstlos dort drinnen, der andere hatte eine Platzwunde, eine Frau lag völlig am Ende auf dem Boden, in den Armen ein erschöpftes, zu tode geängstigte Kind. Andere Überlebende schien es nicht zu geben.
Entschlossen schob ich Emily am Hintern hoch. "Du schaffst das"
Mit letzter Kraft zog sie sich ins Boot."Was soll das?!?" schnauzte auf einmal der ältere Mann in dem Boot mit der Platzwunde.
Emily sah ängstlich zu ihm auf, da er ziemlich aggressiv wirkte. Vermutlich hatte er auch einfach nur Angst.
Ich ignorierte ihn einfach und wollte mich auch hoch ziehen, aber der Mann schlug mir auf die Finger und drückte mich zurück ins Wasser. "Es hat hier keinen Platz mehr!"
Wütend funkelte ich ihn an.
"Das Boot geht sonst unter, es ist VOLL!" schrie er und schubste mich wieder zurück ins Wasser. Normalerweise hätte ich mich gewährt, aber die ganze Aufregung und das schwimmen mit dem ganzen Gewicht, dass einem hinunter zog, machten mich schlapp.
"Lassen sie ihn!" protestierte Emily ängstlich und hielt den Arm des Mannes fest, als ich mich abermals aufs Boot ziehen wollte.
"Es hat keinen Platz mehr!" maulte er und beschwichtigen ließ ich mich zurück ins Wasser gleiten. Er sollte bloß Emily in Ruhe lassen! "Schon okey!"
Argwöhnisch beobachtete er mich, aber ich startete keinen neuen Versuch aufs Boot zu kommen. Ich verstand ihn, er wollte seine eigene Haut retten, war noch unter Schock und das Boot war wirklich schon überfüllt.
"Dave..." Ängstlich streckte sie die Hand nach mir aus. "Ist okey Baby, ich halte mich hier einfach fest. Hauptsache du bist in Sicherheit...." beruhigte ich sie, schloss meine Hand um ihre kleine, kalte Hand und küsste ihren Handrücken. Dann sah ich mich um, schwamm mit letzten Kräften zu einem Wrackteil ganz in der Nähe, hiefte den durchnässten Rucksack darauf und klammerte mich daran fest.
"Dave bleib bei mir! " rief Emily, als ich etwas abtrieb. Sie streckte ihre Arme aus und wollte schon von dem Boot runter zu mir, aber ich hielt sie auf und paddelt, halb liegend auf dem Wrackteile, zu ihr. "Bleib wo du bist!"
Ich hatte das Gefühl die Wellen wurden immer höher oder meine Kräfte wurden weniger oder es er vermutlich alles zusammen. Trotzdem schaffte ich es gerade noch so mich an der Schnur des Schlauchbootes fest zu halten und ließ dann erschöpft meinen dröhnenden Kopf auf die Überreste des abgebrochenen Teils vom Flugzeug sinken.
Emily zog sich mit dem Kopf über den Rand des Schlauchboots und sah mich mit glasigen Augen an.
"Wir warten jetzt einfach, bis wir gerettet werden..." murmelte ich.
"Ich liebe dich..." flüsterte sie mit zittriger Stimme, streckte ihre Hand aus und legte sie an meine Wange. Ich schmiegte mich an ihre Hand und schloss die Augen. "Wir schaffen das schon..."
Am liebsten hätte ich geschlafen, aber die Wellen schwappten ständig über mein Gesicht und Salzwasser kam in meinen Mund.Ich musste wohl aber doch kurz eingenickt sein oder vielleicht war auch die Wunde an meinem Kopf dafür verantwortlich, aber als ich wegen einem Schwall Wasser über mein Gesicht aufwachte, regnete es. Und war ziemlich windig. Das Boot schaukelte hin und her und ich konnte mich nur noch mit Mühe an das Wrackteil klammern, den Rucksack festhalten und gleichzeitig mich auch am Boot festhalten.
"Dave!!!!" schrie auf einmal Emily, als eine große Welle über mich schwappte und ich von dem Sog unter Wasser gezogen wurde.
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Gestrandet
AdventureDies ist die tragische Liebesgeschichte von Dave und Emily. Ein Unglück trennt das verliebte Pärchen 5 Jahre voneinander. In dieser Zeit kann sich viel verändern und Emily muss mit dem Gedanken leben, dass Dave tot ist. Dave lebt aber. Nur, wie lang...