Kapitel 25

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Es ist Sonntag, also Wochenende und Tarek hat frei. Es ist bereits Winter oder eher der Anfang davon. Ich weiß nicht ob es nur mir so geht, aber ich liebe es, so im Winter zu spazieren. Ich könnte das jeden tag machen. Wer noch?

Du bist die einzige, merkst du es denn nicht?

Ach sei doch still. Nicht alle Menschen mögen das gleiche, also lass mich. Tarek mag es schließlich, also.

Der mag das überhaupt nicht, der sagt das nur damit du endlich still bist.

Pff, darauf muss ich jetzt nichts sagen. Ich muss die Stimme einfach Ignorieren dann geht das auch schnell weg.

"Kommst du?", reißt mich Tarek aus meinen Gedanken und steht angezogen an der Haustür. Wie hat er sich plötzlich so schnell umgezogen? Naja egal, ich ziehe mir also meine Stiefeletten und meinen Kurz-Mantel an, um dann mit Tarek in den naheliegenden Park zu gehen. Ja ich kenn mich mittlerweile schon richtig gut hier aus und außerdem war ich hier ja schon ein paar mal im Park.

"Wollen wir nicht doch lieber wieder nachhause gehen?", fragt mich dann Tarek. Verwirrt sehe ich ihn an.

"Warum denn? Ist dir etwa nicht gut?", frage ich.

"Nein, nein aber nicht das dir noch zu kalt wird und dann..", meint er doch ich sehe ihn mit einem genervten Blick an. Das ist jetzt nicht dem sein ernst!?

"Tarek ich bin Schwanger und nicht Todkrank", er lacht darauf kurz auf und nimmt meine Hand in seine.

"Ich weiß", murmelt er nur und zusammen setzen wir uns dann auf eine Bank mitten im Park. Es ist hier immer wieder schön zu sein. Familie sind hier und als ich kleine Kinder spielen sehe muss ich wieder grinsen. In ein paar Monaten haben wir auch sowas, kaum zu glauben oder?

"Willst du irgendwas warmes Trinken? Hier um die Ecke ist ein kleines Café", fragt mich Tarek und deutet in eine Richtung. Kopfnickend sehe ich ihn an,

"Ein Cappuccino wäre nicht schlecht", meine ich.

"okay ich komm dann gleich wieder", sagt er mir schnell und geht auch schon in die Richtung, in die er eben gezeigt hat. Grinsend sehe ich mich um, als mir plötzlich etwas richtig süßes auffällt. Ein kleiner Hund sieht mich mit dunklen Knopfaugen an und kommt dann auf mich zu. Okay? Wo kommt der so plötzlich her?

Er bleibt genau an meinen Füßen sitzen und sieht immer noch zu mir. Vorsichtig streichele ich über sein Fell und er legt seinen Kopf schief. Der ist ja sowas von niedlich.

"Von wo kommst du denn? Heh?", stelle ich ihm die Frage.

Du weißt schon das Hunde nicht sprechen können? Das klappt nur in Filmen.

Ja ach was. Meine Güte wenn ich mit einem Hund reden will, dann lass mich mit einem Hund reden. Puuh, meine Hormone spielen heute wieder verrückt.

"Hey, wo hast du den denn gefunden?", fragt mich Tarek und überreicht mir meinen Cappuccino.

"Keine Ahnung, er war plötzlich da und seit dem sitzt er hier", erkläre ich ihm und schlürfe an meinem schönen warmen Getränk.

"Hmm, okay. Gehen wir langsam wieder?", fragt er dann aber. Ich glaub meine Stimme hat recht und er mag das überhaupt nicht.

"Na gut okay", seufze ich und stehe auf. Ich drehe mich aber noch mal zu dem niedlichen Hund um, er ist ja schon richtig süß.

An unserem Haus angekommen drehe ich mich plötzlich um und sehe den kleinen beigefarbenen Hund aus dem Park. Ist er uns jetzt wirklich gefolgt?

"Tarek?"

"Mhm?", brummt er und schließt unsere Haustür auf und als er sich zu mir dreht ist er genauso verwirrt wie ich, "Was will dieser Köter bitte von uns?"

"Das ist doch kein Köter, das ist ein Hund und nebenbei der süßeste den ich je gesehen habe", nuschele ich und gehe in die Hocke um dem Hund zu signalisieren das er zu mir kommen soll. Seine Augen leuchten auf und sofort leckt er über meine Hand.

"Aleyna lass das lieber, er wird sicher gleich zu seinen Besitzern gehen", meckert Tarek schon. Und das doofe ist, er hat recht. Doch da fällt mir was auf, er ist ohne Halsband.

"Tarek sieh mal, er hat kein Halsband", zeige ich ihm.

"Na ganz toll und was jetzt?", fragt er mich.

"Na was wohl? Wir können ihn ja behalten", sage ich glücklich. Tarek sieht mich entgeistert an. Seufzend stehe ich auf und gehe auf ihn zu, lege verführerisch meine Hände auf seine Brust und lege sie darauf an seinen Hals.

"Ach komm schon, er wird schon nichts anstellen", überrede ich ihn und wir beide sehe zu dem kleinen, süßen Hund, der seinen Kopf schief legt und kurz bellt, "siehst du, er ist sogar meiner Meinung." Wir beide lachen weil es echt einfach gepasst hat.

Fragend sehe ich also Tarek an, doch er versucht nicht in meine Augen zu schauen. Ach komm biiiittee!

"Wenn er irgendwo hinpinkelt oder so, machst du das weg", sagt er und geht dann ins Haus. Yeeey!

"Du bist ein Schatz", rufe ich ihm hinterher und bekomme ein "ich weiß" zuhören. Trottel.

"Na komm", drehe ich mich zu dem kleine teddyartigen Hund und gehe mit ihm ins Haus. Wie cool wir haben jetzt einen Hund. Ich führe ihn, so gut es gut, in die Küche und mache ihm erstmal eine kleine Schüssel mit Wasser voll, die er auch sofort trinkt.

Seufzend stellt sich Tarek an den Türrahmen und sieht den Hund an. Kopf schüttelnd kommt er aber dann auf mich zu,

"Dir kann man aber auch nichts ausreden", sagt er und zieht mich an sich. Seine Eisblauen Augen nehmen mich wieder mal in den bann. Es kann doch echt nicht sein, dass so ein Trottel, solch wunderschönen Augen hat. Das ist sowas von unfair.

"Was ist los?", fragt er mich, "Du ziehst deine Stirn so kraus."

"Ich rege mich auf weil du solche schönen Augen hast. Du hast die überhaupt nicht verdient", schmolle ich und sehe immer noch in diese.

"Wieso ist doch gut! Dann können unsere Kinder genauso gut aussehen wie ich", meint er grinsend und küsst mich.

"Du bist ganz schön selbstverliebt", meine ich dann, als wir uns wieder lösen, doch er grinst natürlich nur.

Zwangsehe und Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt