Kapitel 35

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Etwas unbeholfen sehe ich mich um. Tarek hat sich ein paar Tage frei genommen und deshalb haben wir uns spontan entschieden endlich mal das Kinderzimmer zu kaufen. Heißt doch so oder? Ich meine damit Bett, Wickelkommode, Kinderwagen und, und, und...

"Und was ist hiermit?", fragt mich Tarek. Er steht unbeholfen neben einem Maxicosi und sieht mich fragend an.

"Hmm, ne die Farbe gefällt mir nicht wirklich. Mir wäre einer in Schwarz lieber"

"Es ist doch voll egal welche Farbe der blöde Wagen hat!?"

"Achja? Gut warum dann nicht in Rosa? Dann werden alle denken das wir ein Mädchen haben und dir gratulieren zu deiner Tochter wenn du den Wagen schiebst", ich stemme meine Hände an meine Hüfte und sehe ihn herausfordernd an. Er verdreht jedoch nur die Augen.

"So meinte ich das nicht", grummelt er dann und kommt auf mich zu, um mich in den Arm zu nehmen.

"Natürlich, wie immer meintest du es nicht so", flüstere ich vor mich hin und sehe weg. Er soll ja nicht mit seinen schönen Augen ankommen.

"Ich sage die Wahrheit", er legt seine Hand unter mein Kinn und hebt es darauf so hoch, dass ich doch gezwungen bin ihn anzusehen. Mist, diese Augen, "Alles wieder gut?"

Ich antworte ihm aber nicht sondern Küsse ihn nur. Ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten, nehmt es mir nicht übel.

"Also Schwarz, ja?", fragt er dann und ich nicke nur grinsend.

"Na los komm, ich hab da vorne ein Kinderzimmer gesehen", sage ich ihm und gehe schon voraus.

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"Und das alles braucht unser Kind wirklich, ja?", diese Frage bekomme ich bestimmt schon zum dritten mal gestellt und das innerhalb 10 Minuten. Augenverdrehend und genervt sehe ich zu ihm.

"Ja Tarek, und jetzt frag nicht so viel sondern bau endlich das Bett weiter auf"

Es stimmt. Wir beide sind gerade dabei das Kinderzimmer einzurichten, naja Tarek ist dabei. Ich streiche nur die Wände in einem schönen dunklen beige, denn natürlich darf man als Schwangere nichts anfassen, nichts nehmen und auf garkeinen fall was anheben? Tarek Worte, nicht meine.

Ich hätte echt nicht gedacht das Tarek so sein kann? Ich meine klar, er macht sich ab und an mal sorgen um einiges aber in letzter Zeit wird es immer mehr, kommt mir auf jedenfall so vor.

"Sag mal, warum muss ich diesen Mist hier zusammen bauen?", man kann deutlich erkennen das er keine Lust mehr hat. Einerseits auch verständlich.

"Wer denn sonst? Ich etwa?", stelle ich ihm die Frage und sehe ihn erwartungsvoll an.

"Natürlich nicht aber kannst du nicht deine Brüder anrufen das sie uns helfen?"

"Wer wird hier denn Vater?", frage ich ihn, doch dann fällt mir wieder auf in welcher Situation Isaac steckt, "Vergiss was ich gesagt habe."

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Die Tür klingelt unten und eilig gehe ich die Treppen runter um diese dann zu öffnen. Sofort muss ich grinsen als ich meine drei Brüder sehe. Ja, ich hab es doch gemacht. Denn nachdem Tarek das Bett falsch aufgebaut hat und dann mit dem Schrank überhaupt nicht geklappt hat, wurde es selbst mir zu viel und ich habe dann doch meine Brüder gebeten uns zu helfen.

"Na Kleine, wie geht es meinem Lieblings Neffen?", fragt Theodor grinsend.

Seid dem alle wissen das es ein Junge wird, kann man mit ihnen kein normales Gespräch mehr führen. Es ist schon etwas nervig aber irgendwie finde ich das ganze auch lustig.

"Sehr gut, danke der nachfrage", meine ich grinsend. Ich lasse sie dann in unser Haus und zu viert gehen wir dann wieder nach oben in das zukünftige Kinderzimmer wo Tarek mit den nerven total am ende ist.

"Na Schwager, alles in Ordnung bei dir?", sagt dann Elijah und klopft ihm auf die Schulter.

"Mhm, ja alles super, außer das ich mit diesen beschissenen Bauplänen überhaupt nicht zurecht komme"

"Dafür sind wir ja da", grinst Isaac und nimmt sich die Bauanleitung.

"Okay Ley, du sagst wohin und wir bauen es dann", sagt Elijah dann an mich gewannt und damit sehen mich alle 4 Männer an. Meine Güte ich bin nur von Jungs umgeben, selbst in mir ist eins.

Hat doch auch was gutes.. irgendwie!?

"Baut erst einmal alles auf dann kann ich euch ja immer noch kommandieren", meine ich lachend und gehe somit wieder nach unten.

Man dieses hin und her auf der Treppe macht mich total K.O.

Plötzlich klingelt es wieder an der Tür, meine Güte wer will denn noch alles zu uns? Doch als ich diese dann öffne bekomme ich wieder ein breites grinsen ins Gesicht. Vor mir stehen Zamir, Davina und meine Schwiegermutter.

"Aleyna, mein liebes! Könnten die beiden hier bei euch bleiben? Ich kann den zwei nicht trauen wenn sie alleine zuhause sind", fängt meine "Mutter" sofort an zu reden und sieht mich bittend an, "Nur für ein paar Stunden."

"Eh, klar ist doch kein Problem", meine ich aber dann und somit kommen die zwei rein.

"Danke, du bist ein Schatz", verabschiedet sich dann meine Schwiegermutter. Als die beiden sich dann ihre Schuhe und Jacke ausgezogen haben, werde ich allerdings schon neugierig.

"Was habt ihr denn bitte angestellt das eure Mama euch nicht mehr alleine lassen kann?", auf meine Frage kichert Davina sofort und auch Zamir ist am grinsen.

"Naja, sagen wir das mal so: Ich werde Davina nie wieder mehr etwas kochen"

"Oh nein, wirklich jetzt?", frage ich lachend. Er nickt heftig und lacht auch. Meine Güte was alles passieren kann.

"Na gut, wollen wir uns zusammen ins Wohnzimmer setzen?", frage ich die beiden und ehe ich mich versehen kommt unser Hund angerannt und springt die beiden an.

"Awww, der ist ja süß. Ist das etwa eurer?", fragt Davina ganz aufgeregt.

"Ja, wir haben ihn im Park getroffen und dann wollte er uns nicht mehr verlassen", erzähle ich ihnen kurz.

"Und Tarek erlaubt das?", fragt Zamir so als wäre es unwahrscheinlich, "Also damals als wir uns einen Hund uns anschaffen wollten, war Tarek der Meinung das solche Köter nicht in unser Haus kommen."

"Dieser Meinung ist er teilweise immer noch, ihr solltet ihn mal erleben wenn er mit dem Hund rausgeht", erzähle ich und muss in mich hinein lachen.

"Ohja, zu gerne", lachen die beiden.

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Lesenacht Teil 2
Xoxo, Jana❤️

Zwangsehe und Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt