KAPITEL 31

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R.I.P Gally ❤:((..

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,,Katie, willst du nichts essen ?",versuchte es Teresa zum zweiten mal. Ich blieb stumm und wiegte mich weiter hin und her. Konnten sie mich nicht einfach alleine lassen ? Ich wollte trauern, die ganze Frust in mir loswerden, die mich auf fraßen.

,,Du musst aber etwas essen, Katie, Du weißt auch wieso",flüsterte mir Mia zu. Mein Griff um meine Knie wurden fester und ich presste mein Kinn auf mein Schien Bein.

,,Lasst mich einfach in Ruhe", knurrte ich frustriert und rutschte noch ein Stück weiter von ihnen weg. Mir entgingen die Blicke der anderen nicht, die sich in meinen Rücken bohrten. Wir saßen auf den Sand, die Sterne lachten höhnisch auf uns runter und die Kälte schnitt sich in mein Haut. Etwas weiter von den anderen entfernt bemerkte ich ein Baum Stamm, die fast im Sand ertrunken war.

Ich stieß mich vom Boden ab, lief auf den Baum Stamm zu und ließ mich davor fallen, damit ich mich mit mein Rücken daran lehnen konnte und in die Ferne sah. Die anderen blieben hinter mir zurück und ich ignorierte das besorgte Murmeln und Geflüster unter ihnen.

Ganz still und leise verließ uns Gally, ohne ein Wort zu sagen. Ohne einen kleinen Abschied. Mein Herz fühlte sich tonnenschwer an und ich versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Das Leben war wie ein Sandkasten, nur ohne Sand. Nur der Kasten, indem wir alle mal liegen werden. Unser Sarg.

Ich hörte wie sich jemand neben mich nieder ließ, doch ich sah nicht hoch, denn ich wusste wer es war. Tommy blieb still, saß einfach nur neben mir und trauerte mit. Es war auch gut so, dass er nichts sagte. Ich könnte es nicht ertragen, wenn er die letzten Worte von Gally aussprechen würde. Wortlos saßen wir nun da und sahen in die Ferne.

,,Ich vermisse die Lichtung",hauchte ich leise und unterbrach somit die angenehme stille, die uns umgab. Thomas lehnte sein Kopf gegen den Baum Stamm und sah in den Himmel.

,,Ich auch. Jeder von uns".

,,Es tut so weh",schluchzte ich und vergrub mein Gesicht in meine Arme. Sie starben alle nacheinander, wie ein Domino. Und ich hatte Angst, wer der nächste war. Tommy drehte sich zu mir um, dass konnte ich aus meinen Augenwinkeln sehen, und winkelte seine Beine an.

,,Weißt du, was Alby uns früher immer gesagt hatte, wenn einer der Lichter starb ?",wollte er leise wissen und zeichnete im Sand herum. Bei seinem Namen erschüttert es mich und ich schluchzte nur noch lauter. Dennoch schüttelte ich mein Kopf, dass Thomas dazu veranlasste weiter zu reden.

,, Wir sind alle nur Schachfiguren. Weiß das Leben. Schwarz der Tod. Weiß beginnt, schwarz gewinnt ".

Ich schluckte hart und versuchte seine gesagten Worte zu fassen. Das waren Alby's Worte gewesen. Und er hatte Recht. Jeder von uns würde sterben. Unser Ausgang war die Erde selbst. Wir würden darunter schmoren. Jeder von uns !

,,Kannst du zwischen den Zeilen lesen, Katie ? Alby wollte damit sagen, dass wir alle sterben würden. Ob früh oder spät. Jeder von uns wird diese Welt verlassen. Keiner ist unsterblich",flüsterte Thomas und ich atmete tief durch, um das zittern und schluchzen unter Kontrolle zu halten.

,, Wer im Gedächtnis seiner geliebten lebt, ist nicht tot. Er ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird".

Ich konnte es nicht mehr aushalten. Ich brach vollkommen in Tränen aus und keuchte, als mich die Schmerzen überrollten wie eine gewaltige Tsunami und mich verschlangen. Sanft zog mich Thomas zu sich und nahm mich in seine Arme. Ich ließ es zu und weinte mich an sein Schulter aus. Schon lange Zeit war ich stark gewesen, hatte alles in mich geschluckt und ertrug die Schmerzen. Die Realität. Doch am Ende holt dich alles ein. Du kannst nicht immer davon laufen. Am Ende kommt alles hoch, was man verdrängt hatte.

,,Hör auf zu weinen, Katie. Gally hätte es nicht gewollt. Keiner von uns würde wollen, dass du in Tränen erstickst. Früher, als du noch nicht auf der Lichtung warst, sprachen wir über den Tot. Wir saßen an dem Tag alle zusammen in einem Kreis. Wir erzählten unsere Träume, Ängste und unsere Wünsche. An diesem Tag, zwang auch Gally sich etwas zu sagen. Sonst blieb er immer still und hörte uns zu.

Er sagte » Wenn ich eines Tages sterben sollte...wenn ich an mich denkt, seid nicht traurig. Erzählt von mir und traut euch ruhig zu lachen. Lasst mir ein Platz zwischen euch, so wie ich in ihn leben hatte « Das waren seine Worte gewesen, Katie. Das war sein Wunsch, sein Traum und sein Angst. Er will nicht vergessen werden. Er will nicht, dass du hinter ihm her weinst. Du solltest lachen, über ihn witze reisen und ihn sogar beschimpfen, als ob er hier neben uns sitzen würde. Denn er beobachtet uns, Katie. Genauso wie die anderen Lichter, die ins Gras gebissen haben. Sie alle stehen hinter uns, sehen uns dabei zu was wir machen und beschützen uns",lächelte er.

,,Jeder von ihnen ist ein Stern im Himmel. Ich dachte früher immer, dass die Seelen der Menschen hinauf wanderten und ein weiteres Licht im Dunkeln wären".

Ich lachte leicht auf und sah rauf in die Sterne. Das was Thomas mir gesagt hatte, half mir. Meine Muskeln entspannten sich und ich seufzte erleichtert auf.

,,Ich hatte Gally früher verabscheut, als er öfters versucht hatte mich umzubringen. Und nun sitze ich hier und Trauer um ihn. Wie die Zeiten sich ändern können",gestand ich schmunzelnd. Thomas johlte laut auf, sodass ich zusammen zuckte und mit ihm lachen musste.

,,Mir wurde erzählt dass Gally sich vor lauter Angst in die Hose pissen musste, als er im Box war",brüllte er lachend und ich stimmte sofort mit ein. Der ach so taffe Gally, war doch nicht so kalt und herzlos wie angenommen. Er hatte es mir bewiesen. Immer wieder. Seine Haltung und sein loses Mundwerk strahlten eine ungehorsame gewalttätige Aggressionen und Wut aus, seine Augen jedoch bettelten nach Liebe, Aufmerksamkeit und Zuneigung.

,,Kommst du, wir sollten beide etwas Essen, bevor Minho alles weg frisst",spottete er, stand auf und reichte mir seine Hand. Zaghaft zog er mich hoch und zusammen klopften wir das Sand von uns runter und liefen zu den anderen. Thomas setzte sich direkt neben Teresa und fing an zu Essen.

Ich dagegen blieb etwas unverholfen stehen und räusperte mich. Alle blicke landeten auf mir und ich konnte ihre Frage schon deutlich spüren.

,,Ich möchte euch etwas sagen. Ich kann mich wieder erinnern. An alles. Von meiner Kindheit bis hier hin. Nach Gally's Tod kam alles hoch",lächelte ich. Alle jubelten und sahen mich glücklich an. Mein Blick wanderte zu Mia, die kaum merklich ihren Kopf schüttelte. Sie wusste was ich sagen wollte. Aber es musste raus.

,,Ich-",setzte ich an, doch Mia unterbrach mich.

,,Katie, iss doch mal etwas",knurrte sie. Ihr warnender Blick entging mir nicht. Meine Augen rissen sich von ihr los und ich blickte Newt tief in die Augen. Bitte, liebe es so sehr wie ich !

,,Ich bin schwanger !".

Die Bombe war geplatzt. Alle sogen scharf die Luft ein und Minho verschluckte sich an sein Essen und man hörte nur das husten seinerseits. Bittend musterte ich Newt.

Liebe es so wie ich ! Bitte...

2.0 - I'll follow you into the darkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt