KAPITEL 30

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Die Zeit wurde langsam. Alles ging in Zeitlupe. Die Tür wurde aufgestoßen und Milliarden von Cranks stürzten auf den Boden, um zu uns zu gelangen. Ich sah die Spucke die aus ihren Münder flossen, das Blut ,dass ihnen über ihr ganzes Körper liefen und diese kranken Augen, die nach uns dürsteten. Früher waren es Menschen gewesen. Jeder hatte ein Part auf der Welt. Manche waren arbeitslos, hatten Kinder, manche waren stinkreich, manche glücklich, manche traurig.

Aber man sah nichts menschliches mehr. Sie waren infizierte Zombies, die Menschen Fleisch aßen. Es trennte sie nichts mehr. Alle waren gleich. Alle waren ein Monster, dass schon ein Mensch gegessen oder gar in die selbe Spezies verwandelt hatten. Meine Augen erfassten ein kleines Kind, das auf den dreckigen Boden krabbelte und ihr Hand nach mir ausstreckte.

Sie hatte blondes engelsgleiche Locken, die ihr über die Schulter fielen. Diese verliefen bis ihre Hüfte und ihre alten blauen Augen waren umgeben von roten Adern und sie fauchte animalisch, wie ein Tier, dass endlich ihre Beute sah. Ich schätze sie auf fünf Jahren. Ihre zärtlichen kleinen Hände packten mein Knöchel und sie wollte zubeißen, als mich jemand zurück zog.

Ich blieb wie versteinert stehen. Wieso war uns dies passiert ? Warum mussten die Menschen erst von der Sonne verkohlt werden und danach zum Menschen fressende Monster mutieren ? Gally zog mich von diesem kleinen unschuldigen Mädchen weg und fing an zu rennen. Ich sah wie staub aufgewirbelt wurde, wie die kleinen Staubkörner um uns flogen wie harmonierende Planete.

Plötzlich schien alles wieder schneller voran zu gehen. Das gedämpfte Lärm wurde augenblicklich unerträglich laut und ich musste mir meine Ohren schließen. Tommy rannte ein Stück voraus und wir ihm hinterher. Das Licht, dass von draußen schien, scheinte uns entgegen und ein Funken Hoffnung strömte durch mein Körper.

Wir könnten es schaffen ! Wir schaffen das !!!

Mein Herz raste unbeschreiblich schnell gegen mein Brust und meine Beine brannten, als wir voran rannten. Mir ging langsam die Luft aus und je mehr ich versuchte zu atmen, desto mehr quälte ich mein Hals, der nach Sauerstoff verlangte.

' Ihr schafft das !'- schrie mir Aris in mein Kopf und ich zuckte unmerklich zusammen, da ich nicht erwartete, ihn zu hören.

' Wo seit ihr ? Seit ihr außer Sichtweite ?'-wollte ich direkt wissen, da ich mir Sorgen um Katie machte. Was für eine Ironie ! Ich war gerade mehr in Gefahr als sie, doch meine Gedanken kamen nicht von ihr los.

' Keine Sorge. Katie geht es gut. Newt, ihr müsst da raus. Denk nur für diesen einen Moment an dich und nicht an Katie. Sie ist hier bei mir ! Lauft schneller !!!'-brüllte Aris zornig und ich rannte schneller.

Sein Zorn übertrug sich auf mich und ich beugte mich runter, um meine Geschwindigkeit zu erhöhen und flog regelrecht durch den Mall. Gally hatte größere Mühe zu rennen.

,,Gally, komm schon !".

Er nickte bloß und ich konnte sehen, wie er sein Kiefer vor Anstrengung anspannte. Die Cranks brachen wie eine große Welle hinter uns zusammen und spornten uns, weiter zu kämpfen. Und da sahen wir es. Das Licht, dass uns unser Ticket zum weiter Leben signalisierte.

Vor Aufregung stolperte ich über meine Füße und fiel breit hin. Die Horde kam näher und ich lag wie gelähmt auf den harten kalten Boden.

Etwas warf sich auf mich und drehte mich um, sodass mein Rücken auf den Boden lag und ich sehen konnte wer es ist. Es war ein Crank ! Sie versuchte mit ihren verfaulten Zähnen nach mir zu schnappen. Ihr öliger Atem traf mein Gesicht und ich würgte. Sie roch verrotten. Ihr fast schon schwarzes Blut tropfte auf meinen Gesicht und ich versuchte wegzusehen, jedoch hinderte mich ihr stahlharte Griff.

2.0 - I'll follow you into the darkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt