Arguing with consequences

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Er seufzte. "Baby?" Langsam wendete ich meinen Blick wieder ihm zu und schaute in seine grün schimmernden Augen. "Was ist los?" Ein erschöpftes Seufzen entfuhr mir. "Ich weiß nicht,ich muss dauernd an den Test denken. Außerdem will ich nicht,dass uns jemand so sieht.",murmelte ich,worauf er sich von der Wand abstieß und sich geschafft durch die Haare fuhr. "Liegt es an mir? Ist es dir peinlich,wenn wir zusammen gesehen werden?" Für eine Sekunde setzte mein Herz aus und mein Mund öffnete sich leicht. Wie konnte er sowas auch nur eine Sekunde lang denken? "Bitte sag sowas nie wieder,das stimmt nämlich nicht!",kam es über meine Lippen,ehe ich auf ihn zuging und ihm einen kurzen Kuss gab. "Aber irgendworan muss es liegen. Erst möchtest du nicht mit mir schlafen und jetzt möchtest du mich nicht einmal mehr küssen.",seufzte er und ging wieder auf Abstand. "Jack,ich möchte dich küssen,wirklich. Aber ich mag es nicht in der Öffentlichkeit. Die ganzen Augenpaare die einen direkten Einblick auf dein Privatleben bekommen. Das ist nicht so meins." "Talia,schau dich doch mal um! Hier ist überhaupt niemand!" Langsam blickte ich durch den,wie Jack es gesagt hatte,leeren Gang. "Weißt du was? Ach,vergiss es! Ich geh jetzt einfach zu meinem Raum und du kannst in der Zeit deine bescheuerten Vokabeln lernen." Jedes Wort schmerzte. Jedes Wort sagte deutlich:"Fick dich!" und jedes Wort tug so eine Härte mit sich,als würde man mir frontal ins Gesicht schlagen. Ohne es zu wollen blieb ich stehen,war wie erstarrt. Selbst als die ersten Schüler an mir vorbei liefen war ich immer noch  bewegungsunfähig.

Nicht verwunderlich,dass ich den Vokabeltest verhaute und anschließend total geschafft aus dem Unterricht taumelte. Ich musste Jack finden und das gerade stellen. Ich lief zu seinem Biologieraum,in die Pausenhalle und auf den Schulhof,doch Jack konnte ich nirgens finden. Völlig außer Atem machte ich schließlich vor Justin und Aiden Halt. "W-wisst ihr viel-vielleicht,wo Jack ist?" Während Aiden mit den Schultern zuckte,schien Justin etwas sagen zu wollen. "In Bio hat Frau Gendes die ganze Zeit auf im rumgehackt,von wegen er sei zu abwesend und würde nicht aufpassen. Na ja,auf jeden Fall ist er dann mit den Worten 'Fick dich' abgehauen.",zuckte Justin mit den Schultern. Ein ungutes Gefühl überkam mich. Niemals lag es nur an Frau Gendes. Sie hackte eigentlich immer auf ihm rum und eigentlich machte ihm das auch nicht viel aus. Doch heute war es anders. Es kam mir so vor,als wäre das 'Fick dich' nicht nur an sie gerichtet gewesen. Erschöpft fuhr ich mir durch die Haare. Nach anschließend zwei Stunden Mathe und Erdkunde,setzte ich mich dann in den nächsten Bus und fuhr nach hause. Frustriert und deprimiert schloss ich die Tür auf und ließ mich schließlich in meinem Zimmer auf mein Bett sinken. Ich habe den Test verhauen. Jack,denkt ich würde ihn nicht küssen wollen. Frustriert fuhr ich mir durch die Haare. Mit einem  leise gemurmelten:"Scheiß drauf.",stand ich auf und holte die Zigarettenschachtel,den Aschenbecher und das Feuerzeug aus meiner unteren Schublade. Kurz dachte ich an Jack,er würde mich für diese Zigarette köpfen. Doch auf der anderen Seite war ja gerade er der Grund für meine Gedankengänge und mein Handeln. Zudem würde er niemals von dieser einen Zigarette erfahren. Zögerlich zündete ich die Zigarette schließlich an und nahm den ersten Zug. Es schien,als würde ich nicht nur den Rauch,sondern auch gleich die negativen Gedanken mit auspusten. Ich hatte es echt vermisst. Das Gefühl der kurzen Freiheit. Wohlig seufzend zog ich erneut an der Zigarette,die mich und gleichzeitig meine Gedanken ein wenig aufwärmten.

Inzwischen drückte ich schon die zweite Zigarette aus und zündete mir anschließend noch eine an. Ich wollte das Gefühl der Leichtigkeit nicht los lassen. Noch nicht. Doch das Klingeln der Haustür ließ mich erschrocken die Augen aufreißen.

I love you psychoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt