2- Kopfgeld

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Nico öffnete genervt die Tür.

Jonathan sah ihn grinsend an. "Nikky-boy. Lange nicht gesehen, was?", begrüßte er ihn.

"Ich habe gewünscht es wäre länger. Was willst du? Es ist mitten in der Nacht," stöhnte der Sohn des Hades.

"Könntest du mir vielleicht einen Gefallen tun?", versuchte John es mit einem gewinnenden Lächeln.

"Ich werde alles tun solange du schnell wieder weg bist. Oder später wieder kommst," murmelte Nico.

"Ach komm schon. Neeks. Nach all den Abenteuern, die wir zusammen erlebt haben?", bettelte der Blonde.

"Unsere Abenteuer bestanden aus mir, der entweder entführt wurde oder versuchte sich umzubringen.", schnaubte Nico.

"Und ich habe dich immer gerettet, oder? Nur eine Nacht, versprochen."

"Okay, eine Nacht. Mach schnell, was willst du?"

Jonathan sah ihn an, mit einem Lächeln so unschuldig wie das eines Dämons.

Nur das Nico schon von Dämonen gekidnappt worden war, und die nicht sehr oft lächelten.

"Dein Vater, Hades, hat dir doch ein paar sichere Häuser gegeben, wo selbst Zeus nicht hin darf. Ich brauche nur etwas Zeit, um unterzutauchen bis Gras über die Sache gewachsen ist, okay?"

Nico zog eine Augenbraue misstrauisch hoch.

"Ich zeige dir eines, aber danach will ich erst etwas von zehn Uhr Morgens bis acht Uhr Abends von dir hören. Und nicht an Sonntagen. Aber wir müssen uns beeilen. Will soll nicht merken das ich weg bin. Er macht sich immer so große Sorgen.", fügte er genervt hinzu, aber Jonathan konnte sehen, wie sehr er Will immer noch liebte.

"Dann, bitte. Du führst.", sagte er grinsend, packte Nico am Arm und beide verschwanden in den Schatten.

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Das Haus war ein einfaches Einfamilienhaus in Californien.

"Komm, ich mach dir auf.", sagte Nico müde und unterdrückte ein Gähnen.

"Geht klar.", antwortete Jonathan fröhlich.

Nico ging zur Tür und drücke seinen Totenkopfring gegen das Schloss, dass kurz dunkel glühte, und dann aufging.

"Da, bitte. Irgendwo hier ist ein Klo, irgendwo hier sind Schlüssel. Mach es dir gemütlich. Erzähl mir aber erst, was du gemacht hast um abzuhauen."

"Ich habe - vielleicht - Heras, oder Junos, Tempel in Camp Jupiter abgefackelt.", erklärte Jonathan grinsend.

Nico lachte kurz auf. "Viel Spaß beim Verstecken. Die Frau ist schlimmer als die Hölle."

"Das stimmt. Sie ist nicht sehr nett.", begrüßte sie eine Stimme, und beide zückten ihre Waffen.

Nico sein Schwert und Jonathan seinen gespannten Bogen.

"Bitte, schießt die Brieftaube nicht vom Himmel bevor sie die Nachricht brachte.", sagte eine amüsierte Stimme, und Hermes trat näher.

"Lord Hermes. Was kann ich für sie tun in dieser verheißungsvollen Nacht.", fragte Jonathan höflich.

"So charmant. Ganz anders als deine Mutter. Und anders als meine Stiefmutter. Hera hat ein Kopfgeld auf dich ausgesetzt. Also, willst du freiwillig mitkommen oder soll ich deinen kleinen Freund hier töten?", fragte Hermes ihn.

Nico reagierte schneller als die beiden anderen.

Er stieß Jonathan nach hinten, und der Mann stolperte in das Haus.

"Das tut mir jetzt wirklich leid, mein Lord. Aber Jonathan ist jetzt auf dem Gebiet meines Vaters, Hades, und so nicht euer Anliegen. Grüßt Hera von mir und Gute Nacht.", sagte Nico grinsend.

Wie er es hasste, klein genannt zu werden. Er war es nicht, jedenfalls nicht mehr.

Hermes sah ihn an, und seine blauen Augen wurden eiskalt.

"Sohn des Hades... Für jemanden, der seinen Partner so abgöttisch liebt wie du ist es gefährlich, sich in die Angelegenheit der unsterblichen einzumischen.", sagte er kalt.
"Bedrohst du Will?", fragte Nico und packte sein Schwert fester.

"Oh. Aber nein. Ich frage mich nur, was er gerade macht. Vermutlich liegt er in seinem Bett, mit... Was trägt er zum schlafen? Pyjamas? Nein. Boxers. Er schläft, in eurem Bett, Zuhause in New York, so weit von hier entfernt. Es wäre doch schade, wenn du nicht da bist, wenn ihm etwas passiert, oder? Ich habe den Auftrag, Jonathan zum Olymp zu bringen. Also, lass mich durch."

Nicos Blut wurde zu Eis. Aber er trat nicht zur Seite.

"Legt Hand an meinen Ehemann und nicht einmal ihr könnt euch vor mir verstecken, Gott der Diebe.", fauchte Nico wütend.

Hermes fing an zu glühen, und Nico konnte gerade noch wegsehen bevor er verschwand.

Jonathan trat hinter ihn.

"Geh zu Will. Beeil dich.", flüsterte er ihm und Ohr, und Nico folgte seinem Rat.

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