"Du bist unsterblich, oder?", fragte ein Geist in der hintersten Reihe nachdenklich.
Es war ein alter Mann in römischer Toga. Er überlegte kurz, ob er ihn schon einmal gesehen hatte, früher, bevor er gestorben war, aber ihm kam nichts in den Sinn.
Es muss aber auch gesagt werden, dass etwas über zweitausend Jahre eine verdammt lange Zeit waren, um sich an jedes Gesicht zu erinnern.
Sebastian warf ihm ein strahlendes Lächeln zu, nur um sicher zu gehen, vielleicht waren sie ja mal Freunde gewesen. "Ganz recht."
"Und du warst damals im alten Rom?", hackte der Tote weiter nach.
"Wer nicht? Es war ein sehr großes Reich.", lachte er und fuhr sich mit einer Hand durch das Haar,
"Hast du Cäsar gekannt?"
Er lachte und antwortete dann stolz: "Oh ja, ich war der Anführer seiner Leibgarde."
"Aber wo warst du, als er erstochen wurde?"
Der Geist war wohl kein ehemaliger Freund.
Sebastian öffnete seinen Mund, aber kein Laut kam heraus. "Äh..."
"Schwört man nicht beim Styx, seinen Kaiser zu beschützen? Also, das war bei mir so. Damals."
Alle Augen starrten ihn an, einige neugierig, andere voller Vorwürfe.
"Ich war- Ich hatte- Ich... Huh. Shit."
"Tote werden von Charm-Sprech nicht beeinflusst, Stathis.", sagte der Geist grinsend, und der Senat murmelte.
"Charm-Sprech?"
"Das darf er doch gar nicht!"
"Verräter."
"Mörder."
Sebastian hob seine Hände als Friedensgeste und ging vorsichtig rückwärts.
"Wir bleiben jetzt alle ruhig, ja? Keinem muss was passieren. Das ist doch bestimmt schon längst verjährt, ihr wollt mich doch nicht ernsthaft wegen etwas umbringen, das vor fast zwei tausend Jahren passi- " Aber eine Schwertspitze bohrte sich in seinen Rücken.
Wie jemand das herein gebracht hatte, war ihm ein Rätsel.
"Auf die Knie. Sebastian Ramirez-Arellano oder Stathis, oder wie auch immer du dich nennst, du wirst verhaftet als Verräter von Rom, dem neuen und dem alten, und als Brecher eines heiligen Schwures. Auch wenn deine Seele unsterblich sind, werden wir deinen Körper der Gerechtigkeit zuziehen."
Langsam kniete Sebastian sich hin, die Hände hinter dem Kopf verschrenkt, und er bekam Handschellen um.
Reyna bringt mich um, dachte er, als er abgeführt wurde.
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Anderes Leben
FanfictionWill und Nico sind endlich wieder zusammen. (Wer nicht weiß, dass sie getrennt waren, ich habe darüber 99 Kapitel geschrieben, könnt ihr lesen) Doch als Jonathan einen Fehler macht, müssen sich die Halbgötter entscheiden.