21- Ehrlich

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Reyna betrat den Raum durch die größte Tür, und sie stieß diese dramatisch auf.

"Sebastian hör auf zu reden. Senatoren, Geschworene, Anwesende, ich werde Sebastian, oder auch Stathís, vertreten.", sagte sie laut und deutlich.

Wenn man mit fünfzehn Prätor wird, lernt man schnell, sich Gehör zu verschaffen.

"Sebastian, sag kein Wort mehr. Ich werde dich verteidigen.", befahl sie und stellte sich neben ihn.

Er sah sie dankbar an und nickte stumm.

"Ihn verteidigen? Er ist ein Verräter Roms.Die Strafe für Hochverrat ist der Tod!", rief ein Sohn des Mars aufgebracht.

Es wurde laut, und viele Stimmen redeten wirr durcheinander.

Reyna wartete geduldig, und fuhr fort als es etwas ruhiger war. "Er ist aber auch ein eingetragener Bürger Roms, und nach dem Gesetzt verdient er einen fairen Prozess."

Jeder kannte das Gesetz, und niemand wollte es brechen. Das wäre so gut wie Hochverrat.

"Ich werde jetzt alleine mit meinem Mandanten reden."

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"Ahahahah- Reyna, bitte. Liebling. Ahhh-", wimmerte Sebastian verzweifelt als Reyna ihn am Ohr hinter sich herzog.

"Oh Nein, hast du e auch nur die geringste Ahnung, was du da angerichtet hast?", fragte die Tochter aufgebracht.

"Beruhig dich, das schlimmste was sie tun können ist die Todesstrafe, und die klappt nicht so ganz bei mir und meinem Bruder, falls es dir aufgefallen ist."

Reyna ließ sein Ohr los, und rammte ihren Ellbogen in seinen Magen.

Sebastian stöhnte und hielt sich den misshandelten Bauch.

"Darum geht es nicht du verdammter Köter! Du hast recht, die Todesstrafe hat nicht wirklich viel Sinn bei dir, aber sie können dich verbannen oder einsperren für den Rest von Neu Rom.

Ich habe damals geholfen, diese Zellen zu bauen, und selbst du kannst da nicht rauskommen."

Sebastian sah Reyna aus großen Augen an, und zum ersten Mal war ernsthafte Sorge in seinem Blick.

"Sebastian, Stathís, sei ehrlich, ja? Wusstest du von dem Anschlag?"

Der Sohn der Nyx kratzte sich am Kopf und nickte zögernd.

"Ein paar Tage zuvor war mein Bruder, Jonathan, nach Rom gereist, und ich hatte geahnt das er etwas planen würde. Er mochte das alte Rom nie besonders.", gab er zögernd zu und musterte dann aufmerksam seine Schuhe.

Reyna schloss ihre Augen und atmete tief durch.

"Du willst mir erzählen, dass dein eigener Bruder Schuld am Tod von Julius Cäsar war? Ist das dein verdammter Ernst?", fauchte sie ihn an, und ging auf und ab.

"Du wirst mich aber trotzdem vertreten, oder?", fragte Sebastian kleinlich.

Reyna sah ihn an, seufzte und lächelte dann leicht.

"Ich könnte es nicht ertragen dich zu verlieren."

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