47- Freiheit

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Nico sah, wie die Wand transparent wurde und sich dann ganz auflöste.

In der Zelle saß Will, den Rücken zu ihnen gedreht.

"Will.", flüsterte er, und dann lauter. "Will!"

Er rannte zu ihm hin, und schlang seine Arme um ihn.

Sein Mann sah ihn an, und lächelte.

"Nico? Bist du Nico? Bist du echt?", fragte er verträumt.

Nico sah ihn an, und spürte wie er weinte.

"Ja, ich bin echt.", hauchte er, und küsste ihn.

Dann spürte er etwas an seinem Bauch. Will drückte ab, und Nico schrie.

Die Kugel ging gerade durch seinen Bauch, und Will warf sich auf ihn.

Nicos Instinkte griffen ein, und pressten den angreifenden Körper von sich weg.

Die Waffe glitt schlitternd über den Boden.

Will versuchte Nico mit bloßen Händen zu erwürgen, doch er hielt diese fest und drückte sie nach unten.

"Will. Will, bitte.", flehte er.

Sein Ehemann zerrte an seinen Händen, trat mit seinen Beinen in alle Richtungen, und schnappte mit den Zähnen.

"Nico?", rief Hades.

"Nein, bitte. Tut nichts. Tut ihm nicht weh.", bat er verzweifelt.

"Nico, Will ist tot. Ich spüre seine Seele in der Unterwelt. Und du auch.", sagte sein Vater sanft.

Der dunkelhaarige Mann kniff seine Augen zu, und schüttelte den Kopf.

"Nein. Nein, bitte. Bitte Will, bitte.", wiederholte er, immer und immer wieder, doch dieser kämpfte immer weiter, immer stärker.

Nico war schon immer viel stärker gewesen als sein Mann.

Will war kein Kämpfer, er war ein Heiler.

"Nico, das da ist nur noch eine leere Hülle. Ich habe das schon einmal gesehen, in ihm ist nichts, außer der Befehl den echten Nico zu töten.", erklärte Rhiannon leise.

Er wimmerte, dann streckte er eine Hand aus.

Sein Griff um Will lockerte sich und um seine Kehle schlossen sich zwei Hände.

Er würde das nicht lange durchhalten können.

Finger tasteten, und schlossen sich um die Waffe, die noch immer am Boden lag.

Nico setzte sie an Wills Schläfe an.

"Ich liebe dich.", hauchte er.

Die Stirn des Blonden berührte jetzt die seine.

"Ich liebe dich."

Er ließ die Waffe um den Kopf seines Mannes wandern, er setzte ihn am Hinterkopf an.

"Nein!", schrie Hades und stürzte nach vorne.

"Ich liebe dich.", versprach Nico als er abdrückte und die Kugel in Wills Hinterkopf eindrang, durch die Stirn heraus, und in Nicos Schädel.

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Jonathan rannte in die Richtung, aus der die zwei Schüsse gekommen waren.

Auf dem Olymp war kein einziger Schatten, vermutlich um zu verhindern, dass Hades unangekündigt hochkam.

Schnelle Schritte näherten sich, und er sah Sebastian.

"Was ist passiert?", fragte Jonathan eilig und wollte an ihm vorbeigehen, doch sein Bruder packte seinen Arm und zog ihn in die andere Richtung weiter.

"Nico und Will sind tot. Wir müssen hier weg.", knurrte der Jüngere.

Jonathan blieb stehen. "Tot? Was meinst du mit tot? Wo sind die anderen?"

Sebastian knurrte jetzt wirklich.

Seine Haare und Augen wurden schwarz, und er sah ihn an.

"Sieh es dir an.", befahl er, nahm dessen Hand und hielt sie sich an den Hinterkopf.

Jon ließ seine Fingernägel zu Krallen wachsen, und bohrten sie in den Schädel.

Nach ein paar Minuten, "Oh."

"Ja, oh. Los schnell. Steig auf."

Sebastian verwandelte sich, und Jonathan kletterte auf seinen Rücken.

Die beiden Brüder rannten.

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