18- Gericht

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Reyna ließ sich von der Sonne wecken. Sie musste heute nicht arbeiten, und weil Sebastian auch nichts da war, um sie mit seinem üblichen Morgenlauf nicht weckte.

Aber selbst ohne ihren nervtötend sportlichen Freund wurde sie geweckt, und zwar von einem Klopfen an der Tür.

Reyna überlegte kurz, ob sie einfach liegen bleiben und sich schlafend stellen sollte, doch es konnte auch sein, das ihr nervtötend sportlicher Freund wieder seine Schlüssel vergessen hatte.

Sie seufzte, warf sich eines seiner am Boden liegenden Hemden über und stolperte zur Tür.

Genervt öffnete sie sie, und fand sich fünf römischen Soldaten gegenüber, alle bewaffnet und in Rüstung.

"Ja? Was kann ich für euch tun?", fragte sie überrascht, wollte es sich aber nicht ansehen lassen.

Ein Mädchen, anscheinend die Ranghöchste, sah sie mit erhobenen Kinn an. Reyna erkannte sie, ihr Name war Aria, eine Tochter des Mars.

"Reyna, es geht um Sebastian. Er wurde wegen Verrat an Julius Cäsar verhaftet. Bitte komm freiwillig mit, sonst müssen wir Gewalt anwenden.". befahl das kurzhaarige Mädchen, doch Reyna sah in ihren Augen, dass sie nicht wirklich gegen Reyna kämpfen wollte.

"Julius Cäsar? Was? Dem Julius Cäsar? Ist das nicht etwas weit hergeholt?"

Aria zuckte mit den Schultern. "Kommst du?"

Reyna seufzte, und zog sich an. Hose und Bluse, ein fester Dutt.

Dann folgte sie den Soldaten nach Neu Rom, zum Senatsgebäude.

Ich werde Sebastian umbringen, dachte sie.

Huhuhuhuhuhuhuhuhuhuhuhuhuhuhuh

"Also, sie haben geschworen, auf den Styx, Gaius Julius Cäsar mit ihrem Leben zu beschützen?", fragte Larissa, eine Tochter der Hebe, zum zehnten Mal.

Es war ein Geschworenengericht, mit dreizehn Geschworenen, Sechs Griechen und sieben Römern.

Larissa war die Anwältin von... Rom oder so. Es war verwirrend, für jeden.

Wer bitte schön war wegen einem Verbrechen im Gericht, das vor etwa zwei Jahrtausenden begangen wurde?

"Ja, das habe ich. Wie schon gesagt."

"Und haben sie öfters so einen Schwur gebrochen?"

Sebastian musste sich zusammen reißen, um ihr nicht die Kehle aufzubeißen.

"Ein oder zwei mal. Hat nie gut geendet. Und, da sie gerade zu dieser Frage kommen: ich hätte es versucht zu verhindern. Also, den Mord an ihm. Ich war ihm treu ergeben."

"Und sie hatten keine Ahnung von dem Anschlag? Ich erinnere sie daran, dass sie beim Styx geschworen haben, auch wenn ihnen das nicht viel zu bedeuten scheint."

Sebastian knirschte mit den Zähnen.

Er war nicht gut im reden und umgarnen, darin war Jonathan ein Meister, aber er?

Er hatte Taten lieber als Worte.

Aber jetzt hatte er ein Problem.

Er hatte ein Attentat vermutet. Aber er wollte es nicht wahr haben.

"Ich... Ich habe daran gedacht.", gab er gerade zu, als Reyna in den Raum kam.

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