30- Versteck

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Jonathan brauchte Israfil in ein Versteck, dass er und Hades vor fremden, und auch göttlichen Augen gesichert hatten.

Es war ein altes Lagerhaus, aber sauber und mit mehreren Tischen, Stiften und Folterutensilien.

Was man eben so für ein Versteck braucht.

"Nett.", kommentierte Israfil und nahm eine Zange hoch. "Du weißt das ich Pazifist bin?"

Jonathan lachte.

"Du wirst keiner Menschenseele wehtun, versprochen. Aber ich muss jetzt weg und mich um weitere Mitglieder kümmern. Gleich kommen zwei... freundschaftlich geneigte Verbündete von mir, die werden die den Rest erklären."

Und schon sprang er in den nächsten Schatten.

Israfil seufzte und setzte sich auf einen Stuhl um zu warten.

Nach ein paar Minuten, spürte er wie etwas sich näherte.

Etwas mächtiges, etwa der Kraft eines Erzengels entsprechend, und es näherte sich schnell.

Langsam stand er auf, und holte aus seiner Hosentasche einen kleinen Schlüsselanhänger, der die Mondsichel mit dem fünfzackigen Stern darstellte.

Er nahm ihn in die Hand, und schon war es ein langer und spitzer Dolch aus Gold.

Zugegeben, er war Pazifist, aber er stand nicht so aufs Sterben.

Aus dem Schatten traten zwei Männer, beide waren groß und hatten dunkle Haare, doch die von einem waren länger und nach hinten gegelt und die vom anderen waren gelockt und es zeigten sich schon die ersten weißen Strähnen, was aber bei schwarzem Haar schnell passierte.

"Du bist Hades, der König der Unterwelt, oder?", fragte er und hielt den Dolch etwas lockerer.

Der mit den gegelten Haaren nickte und trat etwas vor.

"Und du bist Israfil, der Engel."

"Warum bist du ein Hipster?", fragte der mit den gräulichen Haaren. "Und brauchst du ein Taschentuch? Du weinst."

Israfil sah ihn leicht genervt an.

"Bin ich nicht, nein, und ich weiß."

"Bitte entschuldige meinen Sohn, er hat gerade noch etwas Alkohol im Blut.", entschuldigte sich Hades höflich und legte seinem Sohn die Hand auf die Schulter, der sofort ohnmächtig hinfiel.

Mit einem lauten und dumpfen Geräusch traf sein Kopf den Betonboden und es hallte laut und klar.

"Geschieht ihm recht, ich habe ihm schon vor zwei Jahrzehnten geraten sich nicht mehr mit Jonathan abzugeben, aber er war schon immer so stur. Er kommt halt nach seiner Mutter.", seufzte der Gott und rollte den am Boden liegenden Mann mit einem Fuß zur Seite.

"Wollen wir uns nicht setzen? Es kann dauern bis das "Problem" wieder auftaucht, oder bis Nico wieder aufwacht.", bot er an, und schnippte.

Aus dem Boden wuchsen ein schwarzer Obsidiantisch mit zwei Stühlen, auf dem eine Teekanne stand.

Die beiden setzten sich, und warteten ruhig bis das "Problem", auch bekannt als Jonathan oder Charisis, auftauchte oder bis Nico aufwachte.



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