22. Kapitel

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Die Zeit war gekommen. Ich war alleine daheim und jetzt würde ich es machen. Heute ist der Tag an dem ich mir mein Leben nehmen würde!

Ich holte aus meinem Schreibtisch einen kleinen Zettel hervor den ich vor paar Tagen geschrieben hatte, indem ich schrieb dass ich mich dafür entschlossen hatte zu gehen um wieder bei meiner Familie zu sein. Außerdem bedankte ich mich in dem Brief bei Katy, Jason, Rick, Linn und Kyle für die tolle Zeit. Ich hatte keinen meterlangen Abschiedsbrief geschrieben. Ich wollte auch gar nicht viel zu meinem Selbstmord sagen, nur dass ich ohne meinen Dad und meine Mum einfach keinen Grund mehr sah weiter auf Erden zu bleiben.

Ich holte mir aus meinem Schrank ein weißes Kleid aus Seide und zog es mir an, dann ging ich in mein Badezimmer, machte mir leise im Hintergrund Musik an und ließ warmes Wasser in meine große und tiefe Badewanne laufen. Langsam stieg ich in das warme Wasser und setzte mich hinein. Kurz bevor ich jedoch vor hatte es durchzuziehen entschied ich mich doch noch ein letztes mal Linn zu schreiben. Sie musste einfach Bescheid wissen.

'Hallo Süße, das wird die letzte Nachricht sein die du von mir bekommen wirst. Ich habe mich dafür entschieden zu gehen. Ich weiß, es wird schwer für dich sein aber ich wollte dir nur kurz bescheid sagen, damit du dich nicht wunderst wenn keine Nachrichten mehr kommen. Du weißt ich vermisse meinen Dad und bald bin ich endlich wieder bei ihm, ich freue mich schon. Ich bin bei mir daheim, aber bis du bei mir bist bin ich hoffentlich schon nicht mehr am Leben. Vergiss nicht, ich liebe dich.'

Ich schickte ab. Okay das wars dann wohl für mich, es gab nichts mehr was mich hindern konnte..
niemand außer Linn, die als einziges wusste wie beschissen es mir in letzter Zeit wirklich ging, aber jetzt würde alles ein Ende nehmen, aber irgendwie wusste ich nicht genau ob ich jetzt eher glücklich sein sollte oder traurig dass das alles hier und gleich endet!

Ich lehnte mich in der Badewanne zurück an den Rand und genoss das letzte mal dass ich Musik hören würde. Angst stieg in mir hoch und ich begann zu zittern weshalb mir das Wasser unheimlich kalt vorkam, also nahm ich eine Beruhigungstablette und versuchte wieder etwas runter zu kommen.

Wie wird sich der Tod wohl anfühlen? Wie wird das Gefühl sein wenn das Wasser in meine Lungen gelangt? Wer wird mich als erstes im Himmel begrüßen. Mum oder Dad?

Tausend Gedanken schwirrten mir durch den Kopf bie es plötzlich unten im Hausflur laut schepperte.
Shit wer ist das denn jetzt?

Mir wurde klar ich musste mich jetzt beeilen! Ein letztes mal schnappte ich nach Luft und tauchte dann in das Wasser. Ich hörte nur dumpfe Schritte die die Treppe hochrannten und Fäuste die versuchten meine Badezimmertür aufzuschlagen.
Voll in Panik rang ich unter Wasser nach Luft.

Meine Brust fing an unerträglich zu schmerzen und mein Herz drohte zu platzen. Das Wasser stieg mir bis in die Kehle und ich drohte zu ersticken.

Jedoch bevor ich mich mit den Schmerzen abgefunden hatte und endlich meine Erlösung finden würde, sprang die Tür auf und die Person hob mich aus dem Wasser. Ich wurde hektisch auf den Boden gelegt und es drückten sich Hände gegen meine Brust. Ich nahm nur schwarze Umrisse der Person wahr und konnte nicht erkennen wer da genau versuchte mich zu retten, ich hoffte nur dass sie es nicht schaffen würde!

Hart wurde gegen meine Brust gedrückt. "Du darfst mich jetzt nicht verlassen!" waren die Worte die ich wahrnahm bevor ich das Wasser aus meinen Lungen wieder ausgurgelte und tief nach Luft schnappte.

Nein ich will nicht am Leben bleiben verdammt!

Ich wurde von der Person aufrecht hingesetzt und gegen die Badewanne gelehnt. Erst jetzt erkannte ich wer mir gerade unaufgefordert das Leben gerettet hatte. Jason

Ich keuchte stark und mein Herz raste wie noch nie in meinem ganzen Leben zuvor, bis ich wieder zu Bewusstsein kam und mein Puls sich wieder etwas senkte.

"NEIN VERDAMMT! LASS MICH STERBEN!" sekündlich wiederholte ich diesen Satz und krallte mich an dem Saum seines Tshirts fest, während ich gleichzeitig mit meinen Fäusten gegen seine Brust schlug. Ich hatte plötzlich unheimlich viel Kraft und ich schlug und kratzte ziemlich fest auf ihn ein.

Ich begann zu weinen. Ich war noch am Leben, ich konnte nicht zu meinem Dad und meiner Mum. Ich würde sie nicht wiedersehen und kann auch nicht bei Ihnen sein. Meine einzige Chance zu ihnen zu gelangen wurde mir gerade genommen. Ich wurde alleine auf diesen grässlichen Planeten zurückgelassen!
Ich heulte Rotz und Wasser und hörte nicht mit meinen Schlägen gegen seine harte Brust auf. Als mich jedoch dieser unheimliche Kraftschub langsam wieder verließ wurden meine Schläge sanfter und unregelmäßiger.

Er nahm meine zu Fäusten geballten Hände in seine und nahm mich in den Arm. "Psscht" flüsterte er mir ins Ohr und schnappte sich ein Handtuch. Mit einem schwups zog er mir mein nasses Kleid aus und ich lag nur noch in klitschnasser Unterwäsche in seinen Armen. Behutsam legte er das Handtuch um meinen Körper auf dem noch immer Wasserperlen lagen und runterrinnten.

Mein Atem schien sich langsam wieder zu beruhigen, sodass ich erschöpft meinen Kopf an seine Schulter lehnte. "Geht es dir gut?" Fragte er nach kurzer Stille, ich schüttelte den Kopf. "Brauchst du einen Krankenwagen?" fragte er und wollte gerade nach seinem Handy greifen, jedoch hielt ich ihn auf und griff mit meiner zittrigen Hand nach seiner. Wieder schüttelte ich den Kopf. "Wie kann ich dir helfen?" Fragte er ruhig und wickelte mich fester in das Handtuch.

"Lass mich zu meinen Eltern."

Ich sah wie er Gänsehaut bekam und er deutlich überfordert wirkte. "Das geht nicht. Ich brauche dich hier unten noch." Jetzt war er derjenige der eine Träne verlor, aber so männlich wie er nunmal war wischte er sie direkt mit seinem Ärmel weg. Ich seufzte nur. Ich wusste nicht was ich antworten sollte oder mit welcher Geste ich ihm antworten könnte, also blieb ich still und rührte mich nicht.

"Bitte lass mich nicht alleine. Wenn du es doch irgendwann und irgendwie schaffen solltest dir das Leben zu nehmen bringe ich mich ebenfalls um und suche dich im Himmel. Sobald ich dich gefunden haben sollte erwürge ich dich weil du mich hier unten alleine zurück gelassen hast. Tu mir das nicht an." Seine Stimme brach letztendlich ab. Als Zeichen ihm zugehört zu haben nickte ich nur leicht anwesend.

Es herrschte Ruhe. Man hörte uns nur ab und zu seufzen und das Tropfen dass noch aus dem Wasserhahn kam.

"Jackie.. ich liebe dich"

Da war es wieder. Dieser eine Satz der mich zum durchdrehen brachte. Diese drei Silben die mir jedes mal aufs neue den Atem raubten.

Dieser Satz gesagt von der Person die ich ebenfalls unsterblich liebte!

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Wow was war das denn jetzt?!

Ich hab doch nicht etwa Jackie fast sterben lassen :o
.. doch hab ich, also sorry dafür :D

Aber ihr habt doch nicht ernsthaft gedacht dass ich sie jetzt schon so einfach gehen lasse oder? ^^


Gerne Voten :*

Tschüss! ♡

Umzingelt von BadboysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt