10. Kapitel

6.7K 197 22
                                    

"Du kannst rein, aber ich bleibe ebenfalls drinnen!" sagte er bestimmt und schubste mich sachte in das stickige Badezimmer.

"Wie wärs mal mit Fenster aufmachen nach dem Duschen?" meckerte ich und machte dabei das Fenster auf. "Hör auf zu jammern, du Morgenmuffel!" lachte Jason leise und umarmte mich von hinten.

"Hatten wir das nicht schon mal? Und außerdem sind wir eh schon spät dran, wir haben jetzt keine Zeit für deine Späßchen!" nörgelte ich weiter und drückte mich von ihm weg. Er gab nur ein verstummtes lachen von sich und trocknete weiterhin seine Haare ab.

Da ich wusste dass er nicht raus gehen würde, versuchte ich mich einfach ungestört zu schminken und beachtete ihn nicht weiter. "Für was schminken wenn du auch ohne Make Up richtig gut aussiehst?" kam es nun von ihm worauf ich schmunzeln musste.

"Kann schon sein trotzdem gehe ich so nicht aus dem Haus, ich habe Augenringe des Todes" beklagte ich mich. Nachdem schminken begutachtete ich mich im noch im angefeuchteten und verschwommenem Spiegel. Ein leichtes Make Up zierte meine Haut und auch ein satter dunkler Lidschatten, Wimperntusche, Eyeliner und ein lilaner Lippenstift machten sich gut.

Hektisch machte ich mein Glätteisen an und legte es zum erhitzen auf eines der Handtücher ab."FUCK!" schrie Jason das halbe Haus zusammen worauf ich mich erschrocken umdrehte.

Dort stand Jason der sich schmerzerfüllt die Hand hielt und sich krümmte. "WAS IST PASSIERT?" schrie ich ebenfalls, stürmte zu ihm hin und sah mir sein Hand an, konnte aber nichts schlimmes entdecken. "Ich habe mich an deinem dummen Bügeleisen verbrannt!" meinte er aggressiv.

Ich konnte mich nicht länger halten und prustete vor lachen los. "Das ist jetzt nicht dein ernst! Erstens heißt dieses Ding Glätteisen und zweitens, natürlich ist das heiß. Was dachtest du denn?" fragte ich lachend und legte seine Hand weg. Sofort erntete ich böse Blicke von ihm woraufhinich wieder verstummte.

"Das wird höchstens eine Brandblase, leg' deine Hand in kaltes Wasser dann gehts wieder" meinte ich und widmete mich wieder meinen Haaren die ich zu Locken formte. "Kommt ihr beiden? Ihr seid spät dran!" rief uns Kathy und ich blickte zu Jason rüber der mittlerweile angezogen und fertig gestylt vor mir stand.

"Wir müssen los!" sagte Jason und zog mich an der Hand runter in den Flur. Unten angekommen griff ich noch schnell nach einem Apfel den ich in meiner Tasche verstaute und zog anschließend meine Schuhe an. "Tschüss!" schrien Jason und ich noch zu unseren Eltern und verließen daraufhin das Haus.

Wir setzten uns mal wieder in seinen mattschwarzen Jeep, der in seiner Garage parkte und fuhren dann aus der Ausfahrt.

"Dein Dad und meine Mum haben abgemacht dass du in einer Woche dein eigenes Auto kriegst damit ich dich nicht mehr kutschieren muss. Außerdem gibts noch ein paar Regeln. Erstens, du hältst dich gefälligst Fern von mir und meinen Freunden. Zweitens, ich bin nicht dein Taxifahrer, dass heißt ich werde dich nur hinfahren also musst du selber schauen wie du nach hause kommst. Und drittens, du musst deine Probleme selber klären, ich werde dir dabei nicht helfen und komm ja nicht auf die Idee zu mir zu rennen wenn du Scheiße gebaut hast. Verstanden?" beendete er seine Ansage während wir zum Parkplatz der Schule fuhren. Ich nickte nur stumm und seufzte danach auf. Das kann ja heiter werden!

Als wir nach 10 Minuten dort ankamen parkte Jason seinen Wagen und machte den Motor aus. "Du hast da was vergessen!" meinte er als ich gerade dabei war auszusteigen und hielt mich am Arm zurück.

"Ja, Tschüss!" sagte ich genervt und verließ mit einem lauten Knall das Auto, was sich wohl als Fehler heraustellte denn auf einmal lagen alle Blicke auf mir.

Ich sah in die fragenden und geschockten Gesichter der Schüler die es anscheinend nicht fassen konnten, dass ich gerade aus Jason's Auto gestiegen war.

Toll, ich bin gerade einmal 10 Sekunden lang hier und schon werde ich als eine Schlampe von Jason abgestempelt.

Ich schenkte diesen Leuten keine Aufmerksamkeit mehr und ging geradewegs zum Schulgebäude, als ich auf einmal eine, auf mich zurennende Linn erblickte. Sie hatte Rick im Schlepptau und fiel mir somit um den Hals. "Ich wusste gar nicht dass du auf unsere Schule gehst!" sagte sie lachend und ließ dann von mir ab. "Hey Shawty" neckte mich Rick und zwinkerte mir zu.

"Heii Schönling" erwiderte ich und umarmte auch ihn. "Das ist Rick, einer meiner Freunde" sagte sie nichtsahnend worauf wir beide auflachten und sahen dass sich Fragezeichen bei ihr breit machten. "Wir kennen uns bereits!" meinte dann Rick und warf mir einen verführerischen Blick zu der mich automatisch rot werden ließ.

"Okay ich will nicht wissen was zwischen euch vorgefallen ist aber ich muss jetzt los, wir sehen uns später!"

Und so kam es dass nun nur noch ich und Rick auf dem Pausenhof standen während wir von den anderen beobachtet wurden.

"Ich hoffe du hast deine Schulden bei mir nicht vergessen" "Wie könnte ich das denn vergessen, aber können wir dass nicht später nachholen? Hier werden wir geradezu angestarrt!" meinte ich und zeigte auf die dumm glotzenden Schüler hinter meinem Rücken. "Nein, jetzt und hier!" lachte Rick und biss sich dabei auf auf die Unterlippe.

"Hör auf zu lachen alle gucken mich schon dumm an und wenn ich dich jetzt hier vor allen Küsse habe ich gleich den Ruf einer Schlampe." "Hier musst du schon mehr machen um als Schlampe zu gelten also hör auf zu Diskutieren und löse deine Schulden ein indem du mir meinen langersehnten Kuss gibst!" meinte er und diesmal glaube ich dass er es ernst meinte.

Na dann mal Los!

Langsam näherte ich mich seinen Gesicht und legte meine Hände um seinen Nacken während sich seine starken Arme auf meinen Hüften niederließen. Ich machte ein Schritt auf ihn zu und nahm dann sein Gesicht in meine Hände.

Es dauerte keine 10 Sekunden da legten sich seine Lippen auf meine, dass ich natürlich erwiderte. Die ganzen verblüfften Leute im Hintergrund blendete ich bestmöglich aus und genoss diesen zarten aber willigen Kuss.

Ich will ja nichts sagen aber er ist wirklich ein guter Küsser!

Nach einem ziemlich langen Kuss entfernten wir unsere perfekt zusammenpassenden Lippen voneinander da wir von der Schulklingel unterbrochen wurden. Erst jetzt wurde mir richtig bewusst was ich denn gerade getan hatte.

Ich hatte den Badboy Rick vor der gesamten Schule geküsst und Nein es war kein kurzer Kuss, er war ziemlich intensiv und leidenschaftlich und jetzt denken alle dass das für uns Alltag wäre und zwischen uns was läuft obwohl ich selber nicht weiß was für eine Beziehung ich und Rick führen!

Besorgt guckte ich mich um und bemerkte dass ich recht hatte, alle Jahrgangsstufen standen in allen möglichen Ecken und tuschelten etwas was sich um mich handeln musste da sie immer wieder auf mich zeigten und dann weiter redeten.

"Wow!" brachte Rick glücklich hervor und beobachtete mich mit großen Augen. "Was? Noch nie von einem Mädchen geküsst worden?" fragte ich lachend und verdrehte die Augen. "Doch schon, sogar von sehr sehr Vielen aber dieser Kuss, er war einfach..einfach Wow!" meinte er dann worauf ich leicht rot wurde.

"EY RICK" schrie uns ein gut aussehender Typ zu und kam mit seiner Clique auf uns zu. "Oh Mann, kaum bist du da klärst du dir schon die Neue. Konntest du nicht einmal so nett sein und sie mir überlassen?" fragte dieser gespielt traurig und boxte Rick freundschaftliches auf die Schulter.

"Die Neue -" wiederholte ich seine Worte flüsternd und widmete mich danach wieder Rick. "- muss los, vielleicht bis irgendwann mal, oder auch nicht" sagte ich so abweisend wie es ging, hob meine Tasche vom Boden auf und lief schnurstracks in die Schule.

~~~~~~~~~~

Umzingelt von BadboysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt