P.o.v Jackie:
Da kniete er nun vor mir. Mit bettelndem Hundeblick versuchte er meine Mimik zu deuten, aber scheiterte daran, denn ich fühlte mich zu leer und gleichzeitig mit meinen Gefühlen komplett überrumpelt, sodass ich selbst nicht sicher war wie ich reagieren sollte. Also drückte ich ihn leicht von mir weg, womit er anscheinend gar nicht rechnete, stand auf und schlenderte mit zittrigen Beinen durch das Wohnzimmer.
"Jason." begann ich meinen Satz, aber unterbrach mich selbst dabei. Sein Kopf drehte sich in meine Richtung und seine Augen folgten mir durch den Raum. Erst nach paar Minuten schaffte ich es meinen Satz zu vollenden.
"Das was zwischen uns mal war ist schon eine lange Zeit her. In dieser Zeit hatte ich nicht immer nur positives mit dir erlebt. Vieles war verletzend und anderes wiederum waren die wundervollsten Tage, die du mir jemals hättest bereiten können. Du hast mich gehen lassen und es kam wirklich nicht so rüber als ob es dir schwer fiel bei dieser Entscheidung, denn nach keinem vergangenen Tag knutscht du mit irgendeiner dahergelaufenen Hure? Was erwartest du dann jetzt von mir? Dass ich dir weinend in die Arme springe und dir alles verzeihe? Denn es fällt mir verdammt schwer dir für diese Aktion nicht einmal gewaltig in die Fresse zu spucken oder dich am besten gleich zu kastrieren."
Verzweifelt seufzte ich während ich aus dem großen Fenster in die Ferne blickte.
Kurz blieb ich so stehen, dann zuckte ich als sich seine Hand um meine Hüfte legte und er mich wieder zu sich drehte.
"Ich verstehe dich-" meinte er und hob mein Kinn mit seinen Fingern an. "-aber ich spüre, dass das nicht der einzige Grund ist." Mein Herz machte einen kurzen Aussetzer als diese Worte seinen Mund verließen.
Mir wurde heiß, mein Körper begann zu zittern und ich brachte kein Wort heraus, aber als ich ihm in seine so verzweifelten Augen sah konnte ich nicht mehr und musste mit der Wahrheit rausrücken.
"Jay, ich bin schwanger geworden."
Seine Miene wechselte von geschockt auf glücklich und wieder zurück auf geschockt. "Ich hoffe doch von mir.." sagte er fragend woraufhin ich nickte. Er schien es einfach nicht zu begreifen.
"Aber das ist doch toll, wieso wolltest du mir das nicht-" schlagartig verstummte er und hielt sich die Hand vor den Mund, dann verstand er.
"...hast du das Baby verloren?"
Ich nickte.In meinem Kopf spielten sich schon die schlimmsten Szenarien ab. Mich überrumpelte die Angst vor seiner Reaktion und ich musste wiedermal meine Tränen zurückhalten. Doch statt zu weinen, zu schreien oder mich zu beschimpfen, womit ich eigentlich gerechnet hatte, nahm er mich einfach in den Arm.
Er war einfach still und legte beschützend und beruhigend seine Arme um mich.
Daraufhin kullerten meine Tränen."Psscht alles gut. Ich bin da" flüsterte er und streichelte behutsam meinen Kopf und fuhr mir durch die Haare.
Seine Nähe tat mir so gut.
"Ich habe so sehr darunter gelitten. Ich konnte gar nichts dagegen machen, es hat mich buchstäblich in die Depression gerissen." Ich heulte. Ich heulte anscheinend so laut, dass ich mitbekam wie irgendwer hinter uns stand und uns wohl beochtete, denn ich spürte wie Jason eine Handbewegung machte die wahrscheinlich bedeutete, dass die Person weggehen sollte und es klappte.
"Ich nehme es dir nicht übel. Ich habe einige Fehler gemacht und ich weiß dass es dir schwer fällt mir zu verzeihen, aber ich will nur dich. Dich als meine Freundin und eines Tages als Frau. Es sollte nicht sein, aber eines Tages wirst du unser Glück im Bauch tragen und dann in den Händen halten. Aber erst einmal müssen wir dafür sorgen, dass wir dich wieder glücklich machen und es auf die Reihe kriegen ein gemeinsames Leben zu führen. Ich werde alles dafür geben um für immer an deiner Seite bleiben zu dürfen. Jackie meine Liebe zu dir ist unfassbar groß!" Seine Worte bereiteten mir Gänsehaut am ganzen Körper und trockneten meine gefallenen Tränen.
"Bitte komm wieder zurück und verbringe dein Leben an meiner Seite. Für immer" flüsterte er. Mir entgleiste ein kleines Lächeln und ich schmiegte mich an seine Brust.
Ich blieb einige Zeit so stehen und genoss jede Sekunde mit ihm. "Soll ich meine Koffer packen gehen" flüsterte ich ihm ins Ohr, woraufhin er nur grinste und mir einen Kuss auf die Stirn drückte. Dann begab ich mich in mein Zimmer. Meine Lebensfreude war wieder größer denn je und ich war richtig motiviert mich endlich wieder hübsch zu machen, soweit es halt möglich war.
-Fertig gepackt tapste ich mit meinem Koffer runter.
Ich trug die Haare locker zugebunden, hatte eine hellblaue Jeans an und dazu ein schwarzes Top. Dazu ein ganz schlichtes Make Up um meine Haut etwas zum strahlen zu bringen und nicht mehr ganz so tot auszusehen. Also alles in einem ganz süß.
Bei den letzten Stufen nahm mir Rick den Koffer ab und Jay reichte mir seine Hand, die ich dankend annahm, da ich schon echt geschwächt vom ganzen liegen war und es eh schon nicht so angenehm war in High Heels zu gehen.
"Denkt nicht, dass ich euch nie wieder besuchen komme. Spätestens in 3 Wochen komme ich euch für paar Tage zu besuch, dann hoffentlich mit endlich mal guter Laune zur Abwechslung" grinste ich Logan und die anderen Jungs an, die sich alle unten versammelt hatten.
"Ich weiß Prinzessin, du bist hier herzlichst willkommen und Linn natürlich auch, wir haben sie eh schon vermisst!" Alle Köpfe drehten sich in ihre Richtung, doch sie war bereits mit Lukas wieder in der Küche verschwunden. Tja wahre Liebe verblasst halt nie.
Als Linn sich nun doch endlich dazu entschlossen hatte zu uns zurückzukehren, verabschiedeten wir uns. Bei Linn, den anderen Jungs und mir flossen einige Tränen und am schwersten fiel mir der Abschied von Logan.
Schweren Herzens verließen wir das Haus. Rick hatte sich an seine Schwester gekuschelt und Jay schmiegte sich an mich, während er meinen Koffer zum Taxi trug.
Es hieß Abschied nehmen.
Abschied von einer wunderschönen Stadt.
Abschied von wundervollen Jungs die mir so viel bedeuten.
Abschied nehmen voll all den tollen Erinnerungen und zurück in mein altes Leben.
Mein altes Leben das mir Stress bereitete, mich wieder in Gefahr brachte und mich oftmals richtig fertig machte.
Aber dafür habe ich den schönsten, tollsten und allerbesten Jungen an meiner Seite, den ich wirklich abgrundtief liebe und alles für ihn geben würde.
Mir war klar, dass ich ohne ihn nicht mehr lange ausgehalten hätte.Ich liebte ihn einfach zu sehr.
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Umzingelt von Badboys
Romance"Du bist nichts Besonderes, eben wie jedes andere Weib, dass ich haben könnte. Einfach Nutzlos!" Diese Worte trafen direkt ins Schwarze und sie verletzten mich, sogar so sehr, dass ich anfing zu weinen.. aber warum? Warum habe ich diesem Jungen nur...