Sicherlich nicht

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Ich habe mir das gerade eingebildet. Da hat mich nicht ernsthaft jemand gefragt warum ich lache. Das kann nicht sein. Schon wieder hallte ein Lachen durch den Raum. ,,Doch genau das hab ich". Das ist doch jetzt ein schlechter Scherz.. Ich hab nicht nur Wahnvorstellungen, nein meine Wahnvorstellungen können auch noch Gedanken lesen.. ,,Hast du mich gerade Wahnvorstellung genannt? " kam es von der Person. Langsam sickert die Erkenntnis, dass das ganze hier real war in meinen Kopf. ,,Hat auch ganz schön lange gedauert.." Langsam geht mir das ganz schön auf die Nerven. Er labert mich nicht nur die ganze Zeit zu, er weiß auch noch was ich denke. ,,Könnte daran liegen, dass du deine Gedanken laut aussprichst." Oh.. So ist das also. Hm. Ich kann das irgendwie noch nicht so richtig glauben, aber wenn er meine Gedanken tatsächlich hören kann. Verpiss dich. Sei still. Du hast mich geweckt. Er räuspert sich. ,,Ich sag's gerne nochmal ich kann keine Gedanken lesen, du sprichst sie laut aus." Oh.. Ich werde total rot. Gott was ist eigentlich los mit mir. Müsste ich nicht tierische Angst haben, wenn ich mitten in der Nacht mit einem wildfremden Mann, der einfach mal in meinem Schlafzimmer steht, rede. -Ja das solltest du, aber dafür bist du anscheinend zu doof beantwortete mein Unterbewusstseine meine Frage. Ich hab meine Augen immer noch nicht geöffnet. Das solltest du aber. Halt's Maul Unterbewusstsein. Okay. Ganz langsam und vorsichtig öffne ich meine Augen und sehe... Ich sehe... Ich sehe gar nichts. Nur schwarz.. Toll. Wofür hab ich meine Augen eigentlich geöffnet. Er räuspert sich wieder. ,,Ich will dich ja nicht beim Tagträumem bzw. beim Nachtträumen stören, aber du musst jetzt ein paar Sachen packen und dann fahren wir." Ich wollte gerade erwidern, dass ich noch zu müde bin um mich zu bewegen, dann dachte ich darüber nach, was er gesagt hatte. Innerlich lachte ich kurz und hoffte das war ein Scherz. Je länger ich darüber nachdachte, desto wütender wurde ich. Ich schaltete gerade das Licht ein und sagte ,,Sicherlich nicht" Dann drehe ich mich in die Richtung aus der die Stimme kam. Mir klappte der Kiefer runter. Ich war für den Bruchteil einer Sekunde sprachlos. Ich hoffte, er hat es nicht mitgekriegt. ,,Doch, dass habe ich" Beschämt schau ich zu Boden und werde rot. Dann blicke ich ihn wieder an. Er steht vor meinem Bett. Er hat etwas längere blonde Haare und einen dunklen Ansatz. Seine Haare glänzen, so als ob sie nass wären. Bei genauerem Hinsehen, erkenne ich, dass sie das auch sind. Er hatte nasse Haare, aber warum ? Er hat nur eine schwarze Jeans an. Mein Blick wanderte von seinem Gesicht über seinen trainierten Oberkörper, bishin zu seiner V Linie die man noch deutlich erkennen konnte. Dann ging mein Blick wieder zu seinem Gesicht. Zu seinen Augen,in denen man sich sofort verlieren könnte. Sie sind golden und funkeln. Ich glaube, ich habe noch nie jemandem mit so wunderschönen Augen gesehen. Ich starre ihn an. Stimmt ich starre ihn an. Ich hoffe es fiel ihm nicht so sehr auf. Deshalb wanderte mein Blick wieder runter. Doch weit kam ich nicht, denn mein Blick blieb wieder an seinem Oberkörper hängen. Ich biss mir auf die Lippe und seufzte ungewollt leise, aber es fiel ihm natürlich trotzdem auf und er fing an zu grinsen. ,, Ich finde mich ja auch wirklich atemberaubend schön, aber wir haben nicht viel Zeit, Also mach dich jetzt fertig. Ich war schon duschen, willst du auch noch ?" Er ist in meiner Dusche gewesen ? Warum ? ,,Weil ich mich noch frisch machen wollte und das solltest du jetzt auch, oder ich mach es für dich." ,,Ganz sicher nicht und warum sollte ich dich irgendwohin hin begleiten und wohin überhaupt ?" ,,1. Du solltest meine Drohung ernst nehmen, ich mach das, wenn du es nicht machst. 2. Weil du gar keine andere Wahl hast. Und 3. das darf ich dir noch nicht sagen." ,,Tja dann werde ich mich auch keinen Zentimeter bewegen" erwiderte ich trotzig und verschränkte meine Arme vor der Brust. Er tat es mir gleich und biss sich auf die Unterlippe. Er läuft um mein Bett herum und steht bereits neben mir, als er mich aus dem Bett hebt und sagt: ,,Ich habs dir doch gesagt." Ich wehrte mich heftig und versuchte von ihm loszukommen, aber es brachte nichts. Ich schrie ihn an, er soll mich sofort loslassen, aber er tat es nicht. Er schmeißt mich über seine Schulter und ich schlug auf seinen Rücken ein. Ich gab irgendwann frustriert auf und verschränkte wieder meine Arme vor der Brust. Da fiel mir ein, dass ich nur Unterwäsche anhatte. Nur schwarze Spitzenunterwäsche. Ich meckerte ihn wieder an. ,,Lass mich sofort los." Wieder tat er es nicht. Einen Augenblick ließ er mich endlich runter, da bemerkte ich erst, wo ich war. Er hat mich ins Badezimmer gestellt. Er stellt sich in die Tür, sodass ich nicht raus könnte. Zu meiner Verwunderung glotzte er mich nicht an. Nein, er sah mir in die Augen. Gold kämpft gegen grau. Dann ging er raus und schloss das Bad von draußen ab. Ich sah mich im Badezimmer um und bemerkte dass er mir bereits Klamotten rausgelegt hatte. Ich zog mir die Unterwäsche aus und fing an zu duschen. Das Wasser prasselte auf mich herab. So stand ich da 20 Minuten. Dann stieg ich aus der Dusche und zog mich an. Er kam ins Zimmer rein und hatte sich mittlerweile, zu meinem Bedauern, ein graues Shirt angezogen. Er blickt mich an. Zuerst emotionslos, dann freundlich und zuletzt mitleidig. Warum guckt er mich an als würde ich gleich sterben und ich wusste es nur noch nicht ? Dann zeigte er auf den Spiegel. Ich war im ersten Moment verwirrt, doch dann stellten wir uns gemeinsam vor den Spiegel. Ich sah es sofort. Meine Augen, sie sind nicht mehr grau, sie sind silber. Glänzend silber ! Dann blicke ich durch den Spiegel in seine Augen. Gold. Glänzendes Gold. Er hatte vorher auch goldene Augen, aber sie waren matt und einen Tick braun. Aber jetzt glühten sie förmlich gold glitzernd. Genau wie meine Augen. Nur eben silber. Doch da war ein Punkt in der Iris. Bei mir war er gold und bei ihm silber.

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