Ein Ausflug

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Verwirrt blicke ich den Jungs hinterher, die gerade verschwunden sind. Dann sehen wir drei Mädchen uns verwirrt an. Zu meiner Erleichterung haben die anderen beiden genauso wenig Ahnung wovon die reden, wie ich. Wir beschließen den Jungs zu folgen und das tun wir dann auch. Jeder folgt seinem Geprägten in das gemeinsame Zimmer. ,,Jace ?" fragte ich. Er hat mir den Rücken zugewandt. ,,Hm ?" fragte er zurück. ,,Wo gehen wir hin und was muss ich dafür anziehen ?" fragte ich ihn. Er dreht sich zu mir um und verdreht die Augen. ,,Frauen und Klamotten" sagte er gespielt genervt. ,,Also ?" harkte ich nach. ,,Also sage ich dir nicht wo wir hin gehen, aber ihr sollt die Trainingsanzüge anbehalten" sagte er. ,,Ach manno" maulte ich. Beleidigt verschränke ich die Arme vor der Brust und schiebe die Unterlippe vor. Er presst die Lippen aufeinander, um sein Lachen zu unterdrücken. Ich haue ihm spielerisch auf die Schulter. Er sieht mich empört an und wir verlassen gespielt beleidigt den Raum und laufen zum Trainingsraum, denn da wollten wir uns treffen. Auf dem Weg dahin, verfalle ich wieder ein mal meinen Gedanken. Kann das hier alles überhaupt real sein ? Ich meine nicht die ganzen Kreaturen, die es angeblich gibt, ich meine ist das echt oder ist das ein Traum ? Renne ich ernsthaft als Achtzehn-Jährige in einem hautengen Anzug mit lauter Waffen dran rum ? Mein Name ist Silver. Meine Augen sind silber. Meine Haare sind silber. Was die Leute wohl von mir denken, wenn sie mich auf der Straße sehen würden. Was würden meine Eltern von mir denken, wenn sie mich jetzt sehen könnten. Meine Familie. Meine Schwester. Was ist jetzt eigentlich mit meiner Schwester ? Ich vermisse sie. Jace sagte sie lebt noch. Sie wäre ein Engel. Die Vorstellung passt zu meiner Schwester. Vielleicht nicht ganz so zurück haltend, wie man sich einen Engel vorstellt, aber sie ist einer, keine Frage. Ich liebe sie immer noch so sehr. Ich hoffe ich kann sie bald sehen. Aber er meinte doch, dass ich sie wiedersehen werde, oder etwa nicht ? Nein, er hat mich bestimmt nicht angelogen. Es wird stimmen, was er gesagt hat. Bei der Erinnerung an früher musste ich lächeln. Meine Schwester hat mir immer von den Typen erzählt mit denen sie sich treffen wollte und hat mir gezeigt wie sie aussehen, dann haben wir immer darüber diskutiert, ob er jetzt gut aussieht oder nicht. Sie hat zum feiern gehen auch ganz oft meine Klamotten getragen, aber es hat mich nie gestört, immerhin hatte ich so ein bisschen Zeit mit Maren. Ob sie weiß was sie mir bedeutet ? Ich habe keine Ahnung. Ich weiß es wirklich einfach nicht. Aber ich wünschte ich wüsste es. Ich wünschte sie wüsste es. Sie sollte wissen, wie wichtig sie mir ist. Das ist doch wichtig. Außerdem ist sie ja meine Schwester, da müsste ich eigentlich keine Angst haben, es ihr zu sagen. Es ist nur so, dass ich es ihr mehrfach gesagt habe und darauf folgte meistens nicht unbedingt die Reaktion, die ich erwartet oder mir erhofft hätte. Aber wenn du das jetzt hören kannst, ich liebe dich. Du bist die allerwichtigste Person in meinem ganzen Leben. Schon immer gewesen und das wirst du auch immer bleiben. Auch als ich nicht wusste das du doch noch lebst. Und es ist mir egal ob du ein Engel, ein Mensch oder ein was weiß ich was bist. Ich würde und werde dich immer lieben. Und wo auch immer du gerade bist und was auch immer du gerade tust, vergiss nie was ich dir bereits schon ein mal sagte:

,,Together forever and never apart, maybe by distance, but never by heart".

Ich werde angetippt. Ich drehe mich zur Seite. Wir sind mittlerweile beim Traiiningsraum angekommen und davor stehen geblieben. ,,Alles in Ordnung, Lyla ?" fragte Justin. ,,Hm ? Äh ja.." meinte ich ein wenig verwirrt. Was sollte denn sein.. Alle Blicke liegen auf mir. ,,Also wollen wir los ?" brach ich die unangenehme Stille direkt wieder. ,,Ähm ja. Also Leute, Alle Kapuzen aufsetzen" meinte nun Alec. Ich war ihm meinen besten DeinErnst-Blick zu und er meinte daraufhin nur: ,,Mach es einfach". Mit einem Schulterzucken tat ich, was mir befohlen wurde und wir folgten den Jungs durch einen Hinterausgang nach draußen. Wir liefen bestimmt 20 Minuten und schweigten dabei größtenteils, bis wir an einem Fluss mit kleinen Wasserfällen zwischen den Stufen ankamen. Die Jungs setzten sie auf die großen Steine im Wasser. Wir Mädchen taten es ihnen gleich und wir fingen an uns gegenseitig nass zu spritzen. Daraus würde eine richtige Wasserschlacht und wir hatten viel Spaß und lachten die ganze Zeit. Vielleicht ein bisschen kindisch für unser Alter, aber normaler Weise hat man in unserem Alter auch noch nicht seine Eltern verloren. Wir alle haben keine Eltern mehr. Ich glaube mit solchen Sachen schenken wir uns gegenseitig etwas Trost. Und den brauchen wir auch. Nachdem wir im Wald fertig waren, gingen wir nach hause, aßen und ließen uns von den Jungs über die Funktionen und Anwendung der Waffen aufklären.

Academy of coloursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt