Verprügelt von einem Mädchen

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,,War ja klar das sie keinen Freund hat, so komisch wie sie ist" kicherte die eine. Das gab mir den Rest. Ich stand auf. ,,Wie bitte ?" fragte ich kalt. ,,Ich meine guck dich doch mal an" sagte nun die andere. Ich war so sauer. Ich würde ihr am liebsten eine klatschen. Am besten beiden. ,,Pass auf was du sagst, wenn du anscheinend noch nie dein Spiegelbild oder das der anderen Hohlbratze betrachtet hast" knurrte ich nur und wendete mich zum Gehen, denn meine Station kam als nächstes. ,,Wie hast du mich gerade genannt ?" quietschte eine von beiden, ich schätze mal die in pink. ,,Hohlbratze" wiederholte ich grinsend aber doch emotionslos. Ich drehe mich um und sehe sie abwartend um. Da holte die in lila schon aus und wollte mich schlagen. Ich wehrte ihre Hand ab und drehte mich wieder, da hielt mich einer der Typen fest. ,,Rede nicht so mit unseren Freundinnen" sagte er drohend zu mir. Ich lachte. Ich war gerade richtig sauer und auf Streit aus, also warum nicht ? ,,Sonst was ?" fragte ich. Ein anderer antworte für ihn. ,,Weil du hier ja offensichtlich keinen Freund hast, der dich vor uns beschützt" meinte er. ,,Den brauche ich auch nicht ! Euch drei Idioten mache ich alleine fertig und den Tussis muss man ja nur die Nägel abbrechen" fauchte ich. Die Erinnerung an Jace schmerzte gerade zu sehr, als das ich weiter darüber reden könnte. Ich entriss mich seinem Griff und machte auf dem Absatz kehrt. Ich stieg aus der U-Bahn und hörte die Schritte hinter mir, die mir signalisieren, dass sie mich verfolgen. ,,Und jetzt auch noch abhauen, also die hat ja echt keinen Mumm" sagte der dritte. Abrupt blieb ich stehen und auch die Schritte verstummten. Ich schloss die Augen und lächelte. Ich öffne sie wieder drehe mich um und sehe die fünf berechnend an. Der in der Mitte ist der, der als erstes gesprochen hat und ebenfalls der Anführer, da die anderen sich ihm unterordnen. Sie stellten sich zum Kampf auf. Die beiden Mädchen stellten sich abseits hin um zu zu schauen. Die drei Männer hatten alle Messer. Der Anführer in der linken, wie ich und die anderen beiden in der rechten. Ich vermutete das auch mindestens Diner von ihnen eine Pistole hat, sozusagen als Notlösung. Ich zog mir die Kapuze vom Kopf, wobei sich auch der Zopf löste und mir meine langen, silbernen Locken über die Schultern fallen. Die fünf sahen einen Moment lang verwirrt aus, da sie wohl etwas anderes erwartet haben. Ich ließ den Rucksack lässig von meinen Schultern gleiten. Normaler Weise wären meine Waffen ja nicht für sie sichtbar gewesen, aber wir Farben können das steuern. Und ich will das sie sie sehen. Also ließ ich die Waffen für das erste Gesicht sichtbar werden. Die Mädchen quietschen erschrocken auf und die Männer sehen sich verunsichert an. ,,Also seit ihr dann fertig um euch verprügeln zu lassen" sagte ich angriffslustig. ,,Wir werden dich nicht leben lassen, wenn du verlierst und du wirst verlieren" lachte der Anführer. Ich war schockiert. Sie wollten mich umbringen, weil ich ihre Freundinnen als Hohlbratzen bezeichnet habe, nachdem sie mich beleidigt haben. Was ist bloß los mit den Menschen New Yorks und für wen halten die sich eigentlich ? ,,Wir werden ja sehen, wer das überlebt" erwiderte ich kühl. Sie platzierten sich um mich herum und blieben die ganze Zeit in Bewegung. Nur der Anführer blieb stehen, in dem Glauben, dass die beiden mich wohl besiegen würden. Ich nahm mir zwei Dolche aus dem Waffengürtel und blieb in Angriffsstellung stehen. Sie versuchten mich zu verunsichern. ,,Wollen wir dann anfangen oder tanzt ihr weiter ?" verspottet ich sie. Sie sahen zum schwarzhaarigen Anführer. Er nickte ihnen zu und machte eine auffordernde Geste. Erst da fiel mir ein, was das wohl für eine dumme Idee war sie so zu provozieren, aber ich war schon immer impulsiv. Beide sprangen gleichzeitig von links und rechts auf mich zu. Ich konzentrierte mich zuerst auf den links von mir, was ein Fehler war, denn ich wich zwar dem linken aus, war aber nicht mehr schnell genug um den Messer des rechten komplett zu entgehen. Eigentlich hätte dieser Hieb mir die Kehle aufschlitzen müssen, aber dadurch, dass ich mich geduckt habe und den Kopf nach hintenwarf, Schnitt er lediglich eine Locke ab und hinterließ einen relativ tiefen Kratzer auf meiner Wange. Ich stolperte rückwärts und wäre fast gefallen, denn einer von den beiden schubste mich mit der Hand an meinem Bauch noch ein mal kräftig, doch ich nutze diesen Kraftstoß für einen Rückwärtssalto, indem ich beide Dolche nach vorne warf und den rechten trafen. Noch bevor ich wieder auf dem Boden landete, hörte ich ihn vor Schmerz aufschreien. Der erste Dolch streifte ihn am Arm und sofort färbte sich sein Hemdsärmel tiefrot, soweit ich das unter den Leuchtstoffröhren des U-Bahnhofs erkennen konnte. Der zweite Dolch traf ihn im Oberschenkel und blieb stecken. Stöhnend hielt er sich den Arm und belastete das getroffene Bein nur noch ganz leicht. Wenige Sekunden später befanden sich die Dolche wieder an meinem Gürtel. Irritiert sah der Schwarzhaarige mich an und bedeutete dem anderen weiter zu machen. Er Schritt auf mich zu und blieb kurz stehen, dann schnellte er vor und wollte mir sein Messer in den Unterleib rammen, aber ich durchschaute, was er vorhatte und ging einen Schritt nach hinten, sodass zwar sein Messer mich verfehlte, aber nicht die Kugel die sich gerade von hinten in meine rechte Schulter bohrte. Ich schrie auf sackte zusammen, aber nicht ohne währenddessen noch einen Dolch nach hinten und einen nach vorne zu schleudern. Der eine traf den zweiten im Oberarm und blieb stecken. Der andere Dolch hatte sich in die Seite des schwarzhaarigen Anführers gebohrt die er sich ungläubig und schmerzerfüllt hielt, nachdem der Dolch wieder in meinen Gürtel verschwunden war. Der Schock war zu groß als das ich bereits Schmerz empfinden könnte. Ich sah nur noch wie die beiden Mädchen den zwei Handlanger aufhalfen und der Anführer mit einem Messer angrifffsbereit, langsam auf mich zu lief. ,,Kennst du mich noch ?" fragte er. ,,Wie geht es ihr ?" fragte er. Ich schüttelte mit Tränen in den Augen den Kopf und versuchte seine Stimme und ihre Schreie aus dem Kopf zu bekommen. Ihr Schluchzen. Ich riss mich zusammen und zog mich taumelnd an der Marmorsäule hinter mir hoch. ,,Na komm schon, Lyla. Sag es mir. Wie geht es Maren ? Wie geht es ihr ?" Er stand nur noch ein paar Schritte vor mir, da sprintete ich auf ihn zu, was ihn überraschte. Ich sprang ihn an, warf ihn mit meinem Gewicht zu Boden und rammte ihm mein Knie in die verletzte Seite. Er stöhnte vor Schmerz auf. Ich saß auf seinem Brustkorb und drückte ihm weiterhin mein Knie in die Seite. Ich schlug weinend auf sein Gesicht ein, bis er irgendwann aufhörte sich zu wehren, weil er keine Kraft mehr hatte. ,,Sie hat sich umgebracht, es ist meine Schuld, Lyla und ich kann damit leben, kannst du mit der Schuld leben ?" flüsterte er und lachte danach, was eher einem Husten glich. ,,Sie lebt noch. Du hoffentlich nicht mehr lange" flüsterte ich zurück. Ich schlug nochmals zu und hörte ein befriedigendes Knacken seiner Nase, während sie brach. Sein Körper verlor die Spannung. Ich sah zu den zwei verletzten Jungs und den verängstigten Mädchen. Ich nahm mir meinem Rucksack warf ihn mir über die linke Schulter, warf den anderen einen letzten kalten Blick zu und rannte los. Das viele Adrenalin ließ mich den Schmerz noch immer nicht wahrnehmen. Ich rannte aus dem U-Bahnhof durch die Straßen, durch Gassen und der Schmerz kam nicht langsam, sondern auf einen Schlag. Ich schrie auf und brach zusammen. Ich saß auf den Knien und atmete schwer. Jemand half mir auf, aber ich erkannte nicht mehr wer es war. Wir gingen irgendwohin, aber als wir da waren brach ich endgültig zusammen und alles wurde schwarz.

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