Kapitel 5- Die Prophezeiung

176 11 0
                                    

Gelangweilt saßen ich und Sprenkeljunges auf der Lichtung und streckten uns in der Morgensonne. Es war fast keiner im Lager, die Schüler und Krieger waren auf Patrouille und die Ältesten noch nicht wach. Jetzt kam auch Rosenjunges zu uns." Das ganze Geschwätz kann ich langsam nicht mehr ab, aber sonst scheint ja auch nichts los zu sein." Genervt drehte sie sich auf den Rücken. "Naja", räusperte sie sich, " wir könnten ja einmal kurz auf die Lichtung gehen. Nur ganz kurz, dass merkt Mama bestimmt nicht."
"Ausserdem sind wir ja fast Schüler. " merkte ich an.
" Sorry, da bin ich raus, ich schau mal, wie es Ginsternebel geht. " sie eilte in den Ältestenbau.
" Dann bleiben nur noch wir beide, kommst du? Neben dem Anführerbau ist ein kleines Loch." sagte sie und ging hindurch.

Auf der Lichtung rauften wir beide und spielten Dachs und Krieger. Bei Sonnenhoch lagen wir beide auf dem Rücken und miauten entzückt. "Das hat Spaß gemacht. Aber riechst du das? Das hab ich noch nie gerochen." fragte Rosenjunges.
" Ja, vielleicht ein Eichhörnchen oder ein Hase, der sich verirrt hat."
"Lass uns doch mal nachgucken. Sprenkeljunges wird staunen, wenn wir ein Eichhörnchen gefangen haben." Also kauerte sie sich hin und wollte mir zeigen wie sie jagt. So hatte es ihr Fleckenpfote beigebracht. Fleckenpfote dieses Arrogante Mäusehirn! Sie schlich näher an das Gebüsch ran, doch etwas war hier faul. Ich beobachtete sie genauer. Plötzlich sah ich das rote Fell und schrie :" FUCHS! FUCHS! SCHNELL ROSENJUNGES ! " Doch sie war wie gelähmt und verteidigte sich gar nicht. Ich nahm allen meinen Mut zusammen und lief zu ihr, biss dem Fuchs in die Nase, dieser heulte auf und wurde nur noch wütender holte mit seiner Tatze aus und traf Rosenjunges am Hals. Ich schrie und sah in der Ferne drei Katzen ankommen. Sie stürzten sich sofort auf ihn und zwängen ihn zu Boden, sodass er den Todesbiss bekam. Weinend, fast schreiend saß ich über dem leblosen Körper von Rosenjunges. Meine Tränen liefen über ihr Gesicht und blickte ihr in die leblosen Augen. Was mach ich jetzt nur ohne dich. Ein weiterer Schwall an Trauer drang in mir vor. Das kann nicht wahr sein! Ich steckte meine Nase tief in ihrem Körper. Ich merkte wie er langsam kalt wurde und legte mich an sie. Ein letztes Mal, für immer. Funkenstern nahm ihren Körper und ging weiter zum Lager. Himmelpfote und Birkenpfote, ach nein, sie sind jetzt Krieger, stützten mich, da ich nur hin und her schwankte und mich nicht fassen konnte. Ich. Habe. Gerade. Gesehen. Wie. Meine. Schwester. Gestorben. Ist. Eine weitere Träne lief mir über die Wange und mit hängenden Köpfen traten wir ins Lager.
Sprenkeljunges schaute mich mit verwirrten Augen an. Ich kann keine Gedanken lesen, aber sie fragte mich insgeheim Was habt ihr gemacht?! Fleckenpfote, irgendwie machte ich ihn mit verantwortlich. Der Clan versammelte sich um sie und es herrschte Traurigkeit und Stille im Lager.

" Ich fordere alle Katzen auf, die alt genug sind um Beute zu machen, sich hier unter dem Sonnenfels zu versammeln. Wir haben heute einen schweren Verlust erlitten. Eine unserer Jungen ist heute durch einen Fuchs getötet worden. Efeujunges wollte sie beschützen , aber niemand schafft es allein gegen einen Fuchs. Zum Glück kamen wir rechtzeitig, um wenigstens ihr Leben zu retten" er nickte mir vielsagend zu" Eigentlich wären die drei in der nächsten Vollmondnacht zu Schülern geworden, doch als Strafe für dein Leichtsinn, Efeujunges , wirst du später, und wenn auch nur ein paar Tage , als Sprenkeljunges Schülerin. Du scheinst das Gesetz der Krieger noch nicht gut verinnerlicht zu haben. Fleckenpfote, mache Efeujunges in den nächsten Tagen mit den Pflichten innerhalb des Lagers bekannt, die für jeden gelten. " Voller hasserfüllter Vorfreude nickte er schnell. " Gut komme bitte gleich in meinen Bau. Damit habe ich noch etwas zu verkünden. Himmelpfote, Birkenpfote, tretet vor. Himmelpfote, du hast stark trainiert und ich freue mich, eine neue gute Fährtenleserin als Kriegerin in meinem Clan zu haben. Der Sternenclan und ich sind uns einig , von nun an wirst du Himmelsturm heißen. Birkenpfote, als tapferer Kämpfer und mit Zustimmung des Sternenclans wirst du als neuer Krieger des Blitzclans Birkentatze heißen. Doch auch wenn das Grund zur Freude hat, bitte ich euch die Totenruhe von Rosenjunges und ihren Angehörigen nicht zu stören." Und damit sprang er vom Fels und begab sich in seinen Bau. Ich berührte kurz die Nasen der neuen Krieger und eilte dann zu Funkenstern.

" Okay, was passiert ist weiß ich ja..." es war eine bedrückende Stille. " Aber der Grund, warum ihr aus dem Lager gegangen seid... Eure Mutter hat sich bestimmt große Sorgen gemacht. Ihr könntet mit solchen Aktionen den Clan gefährden, was habt ihr euch dabei gedacht?! " er wurde wieder leiser. " Sie bedeutet mir genauso viel... Jetzt geh, ich hab dir absichtlich Fleckenpfote an den Hals gejagt und du willst bestimmt noch zu Rosenjunges..." Bedrückt ging ich zu Rose, sie war jetzt kein Junges mehr. Es war keiner bei ihr. Es hatte etwas unheimliches. Als ich ihr ein letztes mal in die Augen blicken wollte, sprach sie plötzlich!
" Hab keine Angst, der Sternenclan schickt mich.
Rotes Blut wurde vergossen. Ihr Erwählten erhebt euch und schützt den Clan vor der Katastrophe der Natur. Sucht das , was alle in Zeiten des Krieges brauchen. Denn der Bach wird rot erstrahlen. Dann kehrt mit der Leere Ruhe ein.
*eine kurze Pause entstand*
Ich werde immer bei dir sein Schwester. Es ist nicht deine Schuld. "
" Aber von wem dann?! Rose? Rose! "
Ich berührte sie tief und gesellte mich dann zu Himbeerschweif...

Die Prophezeiung des Blitzes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt