Kapitel 1

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Vorwort

Das hier ist indirekt der zweite Teil von Lass Liegen Bleiben. Die einzelnen Details des ersten Zusammentreffens etc. sind natürlich anders, und die gesamte Storyline wird auch ein anderes Layout haben. Die Geschichte wird aus vielen Flashbacks bestehen – weil ich das einfach sehr gerne mag – außerdem werd' ich versuchen, ein wenig Spannung einzubringen.


POV Lukas

„Timi?"
„Ja?"
„Kannst du dich noch erinnern, wie wir uns kennengelernt haben?"
„Wie könnte ich das vergessen?"
„Hmmm. Das war schön, nicht wahr?"
„Was? Wie wir uns kennengelernt haben oder generell die Zeiten damals?"
„Beides. Naja, vielleicht eher so generell. Das erinnert mich grad sehr an Janosch's Oh, wie schön ist Panama." Wir grinsten uns an und küssten uns anschließend. Ja, so wie wir uns kennengelernt hatten, war...ungewöhnlich, seltsam, unangenehm gewesen.

Berlin, November, 2011

Ich stand fröstelnd an einem Glühweinstand und beobachtete das vorweihnachtliche Gewusel. Es roch nach Zimt, Anis und Kerzen. Eigentlich liebe ich die Weihnachtszeit, doch alleine ist es nun mal ein wenig einsam. Vor allem jetzt, da ich in Berlin lebe. Ich verbarg meine Hände in der Jacke – Handschuhe hatte ich zuhause vergessen – und versuchte umständlich den Pappbecher mit Glühwein an meinen Mund zu führen, was mir vor lauter Kälte nicht gelang und ich die Hälfte verschüttete.
„Brauchst du Hilfe?", hörte ich eine Stimme an meiner Rechten. Ich vernahm ein Lispeln in der Stimme, sah mich verwirrt um und sah in das lächelnde Gesicht eines zirka 1,80 Meter großen Mannes mit schwarzen Haaren und Hornbrille. Ich starrte in seine schönen, braunen Augen und konnte erstmal nur stammeln.
„Ähh...ja...kl-klar...also..."
„Alles ok?", lachte er mich an und lehnte sich an den Tisch. Ich räusperte mich und stellte mich gerade hin.
„Natürlich. Wieso denn nicht?"
„Keine Ahnung, vielleicht, weil du einem sehr nervös vorkommst."
„Hmmm."
„Was 'hmmm'? Ist irgendetwas passiert?"
„Nee, also...noch nicht." Eigentlich wollte ich dem Fremden nicht erzählen, weshalb ich hier war. Es ging ihn nichts an. Andererseits...
„Was meinst du mit 'noch nicht'?" Interessiert klaute er mir meinen Glühwein, nippte daran – nicht ohne Blickkontakt mit mir zu halten – und stellte den Becher wieder vor mich.
„Also...ich bin hier, weil ich...ich warte gerade auf..."
„Lukas!", hörte ich plötzlich eine mir bekannte Stimme.
„Sorry, ich muss los." Ich drehte mich um und wollte gerade gehen.
„Was...?"
„Es tut mir leid." Ich flüchtete der Stimme entgegen und ließ den Mann, dessen Namen ich noch nicht mal wusste, hinter mir perplex stehen.

Berlin, jetzt

„Das war mir so unangenehm gewesen."
„Verständlich. Ich war aber froh, dass du dann doch wieder zu mir zurückgekommen warst."
„Ja, ich auch, auch wenn es ein bisschen länger gedauert hatte, bis ich dich wiedergefunden hatte." Ich lächelte Tim an und kuschelte mich an seine Brust. Er strich mir über den Arm, immer und immer wieder.
„Weißt du, worüber ich auch froh wäre?"
„Hmmm?"
„Wenn wir dort weitermachen könnten, wo wir gestern aufgehört hatten."
„Weil du eingeschlafen bist!"
„Ja, ich bin ja auch ein alter Mann, da wird man öfters müde", verteidigt sich Tim. Ich lachte und gab ihm einen Kuss.
„Das war wie ein Schlag in die Fresse."
„Was denn?"
„Als ich dir einen blasen wollte und dann nur noch Schnarchen von dir kam."
„Hmmm...passiert halt manchmal."
„Ja, aber..."
„Jetzt bin ich ja wach." Frech grinste er mich an und stupste meine Nase mit seiner an. Ich robbte ein wenig nach oben und küsste ihn. Wir hatten uns schon so oft geküsst, hatten schon so oft miteinander geschlafen und doch hatte ich immer noch Schmetterlinge im Bauch, wenn ich mit diesem Mann kuschelte. Die Schmetterlinge vermehrten sich, als er mich noch näher zu ihn zog, ich mich auf ihn setzte und sein Gesicht mit meinen Händen umfasste. Das war wahre Liebe.

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