Kapitel 80

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POV Tim
Berlin, jetzt
Die ersten Sonnenstrahlen schienen durch die Jalousien und kitzelten mich an der Nase, welche ich erst kräuselte und dann ein paar Mal kurz hintereinander niesen musste. Vermutlich von meinem Terror gestört, regte sich Lukas neben mir, drehte sich zu mir und rollte sich dann in meinen Armen zusammen.
„Na?", fragte ich.
„Hmpf", kam nur zurück und der große Mann kuschelte sich noch näher an mich, seine Nase in meine Brust drückend und seine Armen an seiner eigenen Brust zusammengequetscht.
„Du bist manchmal aber auch ein ziemlicher Morgenmuffel." Lukas lehnte sich zurück und sah mich empört an.
„Stimmt doch gar nicht!"
„Naja, jetzt gerade schon." Ich lächelte ihn liebevoll an und gab ihm einen Kuss auf die Nase.
„Wenn du mich so frühmorgens weckst..."
„So früh ist es auch wieder..."
„Jaja, blabla." Er richtete sich auf und fuhr sich müde über das Gesicht.
„Wieviel Uhr ist es eigentlich?" Ich warf einen Blick auf die Uhr neben mir und antwortete:
„Neun", woraufhin Lukas aufstöhnte und sich unter der Decke verkroch. Ich lachte laut auf und folgte ihm unter die Decke.
„Na? Was machst du denn da?"
„Schlafen. Oder es zumindest versuchen."
„Und du hättest nicht lieber Sex?"
„Nein."
„Sicher? Weil..." Ich zog mir meine Boxer aus und drückte mich dann nackt an meinen Freund, der mir mittlerweile seinen Rücken zugekehrt hatte.
„...klein Timi hätte nämlich sehr gerne a piece of that ass."
„Mann, du bist so blöd!", meinte er, jedoch ein Lachen unterdrückend. Ich gab ihm einen Klaps auf den Arsch, woraufhin Lukas aufquiekte und sich auf den Bauch legte und mich von unten herab frech angrinste. Ich folgte ihm daraufhin und legte mich auf ihn drauf, meinen Körper dicht an seinen gedrängt.
„Bist du dir wirklich sicher, dass du nicht gerne das hier hättest?" Ich wackelte mit den Hüften und drückte ihm meine Erektion in den Hintern. Lukas lachte nur laut auf, bevor er sich mitsamt mir umdrehte und somit dann auf mir lag.
„Ok, vielleicht schon." Er lächelte und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann sahen wir uns beide in die Augen, schweigend, lächelnd, verliebt.
„Ich liebe dich, Timi."
„Ich dich auch."

Lukas entledigte sich schnell seiner Unterhose und griff mit den Fingern in meine Haare, ehe er mir seine Beine um die Hüfte schlang und mich zu ihm zog. Ich küsste ihn an seinem Nacken entlang, ihm ein Stöhnen entlockend und drang dann in ihn ein, woraufhin wir – natürlich ohne auf die Nachbarn zu achten – sehr laut und sehr heftig miteinander schliefen. Nachdem wir ein paar Mal (wahnsinnig guten) Sex hatten, schafften wir es dann auch endlich aus dem Bett und bewegten uns in die Dusche, wo wieder rumgesext wurde.
„Sag mal, wie oft willst du eigentlich noch mit mir heute schlafen?", fragte ich Lukas leicht außer Atem, als ich mich an der Duschwand abstieß und mit geschlossenen Augen und den Kopf im Nacken den heißen Wasserstrahl genoss.
„So oft wie nur möglich, bis wir beide völlig erschöpft zusammenbrechen", antwortete Lukas und grinste mich frech an, während er seine Finger an meinem Schlüsselbein entlangfahren ließ. Ich grinste zurück, griff nach der Seife und begann dann meinen Freund einzuseifen. Ich liebte es, dies zu tun. Sein weicher Körper, wie er sich bewegte, wie er sich zu mir umdrehte und mich beobachtete, während ich überall Seife verteilte...ich genoss es jedes Mal aufs Neue. Mir war es egal, dass er keinen perfekten Körper hatte – wer, außer Sudden, hatte das denn schon? – und mir machte es auch nichts aus, dass er den einen oder anderen Pickel und das eine oder andere Muttermal am Rücken hatte. Als ich Lukas kennengelernt hatte, hatte ich zwar unrealistische Erwartungen seines Körpers gehabt (dank unzähliger Tagträume), doch sein Charakter drängte jeder dieser Erwartungen in den Hintergrund. Was ich jedoch nicht erwartet hätte, war, dass ich von Nick kontaktiert wurde, als ich ein wenig später mit Lukas auf der Couch saß und frühstückte.

Nick, 11:40: Hey Tim, ich bin's, Nick. Weißt du noch? Vom Zug?! Wie geht's dir? Ich wollte mal fragen, ob du vielleicht Lust hättest, dich die Tage mal in Berlin zu treffen. Ich zumindest bin unter dieser Nummer zu erreichen, und würde mich freuen, wenn du dich melden würdest.

Ich warf einen Blick auf Lukas, der konzentriert an irgendeinem Song oder einem Konzept kritzelte und mich gar nicht beachtete, und begann dann zu tippen.

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