Sie hat wunderschöne Augen. Haselnussbraun mit kleinen goldenen Sprenkeln. Ich muss mich überwinden meinen Blick von ihr abzuwenden.
Als wir uns den Horrorfilm dann ansehen, drückt sich Mila schon bei der ersten spannenden Stelle an mich. Sie scheint es gar nicht zu bemerken, so vertieft ist sie in den Film. Deshalb lege ich wie von selbst meinen Arm um sie und ziehe sie ein wenig näher an mich. Sie lässt es geschehen. Auch als ich beginne mit ihren Haaren zu spielen. Bei der nächsten gruseligen Stelle vergräbt sie sogar ihr Gesicht an meiner Brust.
"Keine Sorge, das ist nur ein Film", raune ich ihr ganz leise, sodass es Molly nicht mitbekommt, mit meiner rauen Stimmt ins Ohr.
Sie zuckt leicht zusammen und sieht mich dann an. Dann dreht sie ihren Klopf so, dass sie ganz nah an meinem Gesicht ist.
"Ich weiß, und trotzdem macht es mir Angst. Kindisch, ich weiß."
"Ganz und gar nicht."
Sie lächelt mich an und wendet sich wieder dem Film zu. Ich ziehe sie noch ein Stück weiter zu mir, sodass sie fast auf meinem Schoß sitzt und lege beide Arme um sie. War das Mollys Plan? Wollte sie uns verkuppeln? Nein, dass bezweifle ich.Milas Sicht:
Das war echt süß von ihm. Es kommt mir fast so vor als wolle er mich vor dem Film beschützen, als würde er bemerken wie extrem große Angst ich dabei habe. Er zieht mich noch ein Stück zu sich, sodass ich nun ganz nahe bei ihm bin. Wieso zieht mich seine Nähe nur so an? Eigentlich habe ich das Gefühl als würde ich ihn für das wie er mich vorhin beleidigt hat, nicht mögen, doch gleichzeitig finde ich ihn unglaublich heiß. Als er mir vorhin mit seiner rauen Stimme zugeflüstert hat, begann mein Herz schneller zu schlagen und auch jetzt, wo er wieder begonnen hat mit meinen Haaren zu spielen scheint es sich nicht beruhigen zu wollen. Aber vielleicht liegt es ja auch nur am Film, denn der ist wirklich ziemlich gruselig. Nachdem der Film endlich aus ist beschließen wir uns noch irgendeinen harmlosen Film anzusehen. In der Mitte des Films muss ich wohl eingeschlafen sein - ich habe das so an mir leicht einzuschlafen -, denn als ich die Augen wieder öffne ist es draußen schon hell und ich liege in Mollys Zimmer. Von Molly ist keine Spur also gehe ich ins Bad um mich ein wenig frisch zu machen, ziehe mein T-Shirt und meine Jeans an und gehe nach unten.
"Na Schnarchzapfen, bist du endlich ausgeschlafen?", werde ich in der Küche von Rayn begrüßt.
"Ich habe geschnarcht?", frage ich nach. Oh nein, bitte nicht, wie peinlich wäre das denn?!
"Nein hast du nicht, du hast geschlafen wie ein kleines Baby. Ich habe noch nie jemanden so süß schlafen sehen wie dich", antwortet mir Molly und wirft Rayn einen bösen Blick zu, den er gekonnt ignoriert.
"Setz dich zu uns wir haben schon Frühstück gemacht", sagt nun Molly, also setze ich mich zu ihnen an den Tisch.
"Die anderen wollen heute Abend ausgehen und wollen, dass du mitkommst. Du bist doch dabei oder?"
Ich bin mir nicht sicher, doch als Molly mich flehend ansieht, kann ich nur zusagen. Sie freut sich total, dann wendet sie sich Rayn zu.
"Hast du eigentlich schon mein neues Facebookprofilbild gesehen?"
"Ne, seit wann hast du ein neues?", fragt er mit vollem Mund.
Er hat echt keine Manieren.
"Mila hat es gestern von mir aufgenommen, warte ich zeige es dir."
Schnell packt sie ihr Handy aus und hält ihm das Bild vor die Nase. Als er es sieht weiten sich seine Augen leicht und er sieht mich an. In seinen Augen sehe ich reine Bewunderung.
"Du hast das Bild aufgenommen?"
"Ja, hat sie. Unglaublich oder?", ruft Molly dazwischen.
Ich werde schon wieder rot. Oh man, ich hasse das. Das ist total peinlich.
"Ja, unglaublich", sagt er, ohne den Blick von mir abzuwenden. Auch ich halte seinem Blick stand, bis er sich räuspert den Kopf schüttelt und aufsteht.
"Naja egal, sieht nicht schlecht aus Molly."
"Nicht schlecht, dein Ernst Rayn?", fragt Molly sauer.
Er zuckt nur leicht mit den Schultern und geht dann aus der Küche, ohne sich noch einmal umzudrehen. Komischer Kerl.
Kurz nach dem Frühstück verabrede ich mich mit Molly für heute Abend zum herrichten für die Party bei mir. Dann schiebe ich ich mein Motorrad unter dem Carport hervor, ziehe meine figurbetonende Bikerjacke an, setze den Helm auf und schwinge ein Bein über das Motorrad. In dem Moment merke ich, wie mich jemand anstarrt, also wende ich meinen Blick zum Fenster. Und tatsächlich. Hinter einem der Fenster steht Rayn und sieht mich an. Seinen Blick kann ich jedoch null deuten. Er sieht so zurückgezogen aus. Zum Glück bemerkt er meinen Blick durch die getönte Visierscheibe meines Helmes nicht.
Ich starte den Motor und fahre davon.
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Kiss me - Neuanfang mit Folgen ✔
Teen FictionMila ist mit ihren Eltern schon sehr viel gereist. Sie hatte nie ein richtiges Zuhause, da sie aufgrund der Arbeit ihres Vaters schon sehr oft umgezogen ist, doch das hat ihr nichts ausgemacht, denn dort wo ihre Eltern waren war auch ihr Zuhause. ...