Als ich am nächsten Morgen aufwache sehe ich einer aufgeregten Mila ins Gesicht.
"Guten morgen, Schatz. Ich wünsche dir alles Gute zu Geburtstag."
Sie gibt mir einen Kuss auf den Mund und bevor ich auch nur eine Gelegenheit habe zu antworten, zieht sie ein Päckchen hinter ihrem Rücken hervor.
"Ich hoffe es gefällt dir."
"Danke, Süße, aber du sollst mir doch nichts schenken."
Sie sieht mich empört an.
"Als ob und jetzt mach auf."
Ich muss leise lachen. Es wirkt fast so als hätte sie Geburtstag und möchte unbedingt wissen, was in diesem Geschenk ist. Aber auch ich bin neugierig. Schnell entferne ich das Geschenkpapier und halte eine Tommy Hilfiger Verpackung in der Hand. Schnell öffne ich sie. Sie hat mir doch nicht...? Doch hat sie. Sie hat mir die Uhr geschenkt, die ich mir im Insgeheimen schon so lange gewünscht habe, aber ehrlich gesagt hat mich nie jemand danach gefragt was ich mir wirklich wünsche, außer Molly und ihr habe ich es nicht gesagt, da das Geschenk für meine Schwester zu teuer wäre und ich nicht wollte, dass sie so viel Geld von sich ausgibt. Und selbst wollte ich sie mir nie kaufen. Dann wäre es nichts so Besonderes. Wieder nur ein weiteres Modestück ohne Bedeutung.
"Woher wusstest du, dass ich mir diese Uhr wünsche?", frage ich sie nun verwundert.
"Naja Finn hat mir gesagt, dass du schon länger eine Uhr möchtest und meinem Dad gefallen die von Hilfiger am besten, also habe ich da eine Uhr ausgesucht. Ist es echt die Uhr, die du wolltest?", fragt sich mich erstaunt.
"Ja genau die. Du hat einen unglaublich guten Geschmack. Danke Schatz, aber eigentlich will ich nicht, dass du so viel Geld für mich ausgibst."
"Dreh sie um."
Verwirrt komme ich ihrem Befehl nach und muss lächeln. Hinten auf der Abdeckung ist in schön geschwungener Schrift 'Ich liebe dich' und darunter 'R&M' mit einem Herz eingraviert. Diese Uhr ist etwas extrem Besonderes. Schnell küsse ich Mila.
"Ach und noch eine Kleinigkeit. Da du ja jetzt Auto fahren darfst", fügt sie hinzu und hält einen kleinen Schutzengel auf dem 'Pass auf dich auf' in die Höhe.
"Ich liebe dich. Dir ist hoffentlich klar, dass ich dich nach diesen Geschenken nie wieder gehen lasse, oder?"
"Das will ich doch hoffen."
Sie fängt an zu lachen und ich steige mit ein. Womit habe ich sie nur verdient?
"Ach Rayn da gibt es noch etwas. Es geht um Molly... naja und Finn."
"Dass Finn auf Molly steht weiß ich. Der kriegt sich schon wieder ein."
"Stell dich eher darauf ein, dass die Beiden heute ein Paar werden. Also wenn sie sich nicht so dumm anstellen wie die letzten Wochen."
"Wie meinst du das?"
"Naja, ich meine nur, dass Molly auf Finn steht."
"Was?"
Damit hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet. Meine Schwester auf Finn? Niemals!
"Sie hat es mir erzählt bevor ich überhaupt wusste, dass Finn auf sie steht."
"Wieso sagt sie mir das nicht?"
Ich verdrehe die Augen.
"Du bist ihr großer Bruder und Finn dein bester Freund. Natürlich erzählt sie das nicht dir."
Verwirrt runzle ich die Stirn.
"Schau mal. Molly meint, dass Finn in ihr so etwas wie eine kleine Schwester sieht, eben deswegen weil es dein bester Freund ist..."
"Und Finn meint, Molly sieht ihn als zweiten großen Bruder, weil er mein bester Freund ist."
"Genau."
"Also stehen sich die Beiden einfach nur selbst im weg?"
"Ja und deshalb müssen wir heute etwas nachhelfen. Schließlich sind sie auch mit verantwortlich, dass wir zusammen gekommen sind."
"Stimmt. Woran genau hast du gedacht?"
"Ehrlich gesagt an noch nicht recht viel."
Die nächsten zwei Stunden beschäftigen wir uns damit, fertig für die Party herzurichten und an einem Plan zu arbeiten, Finn und Molly zu verkuppeln, aber irgendwie fällt uns nicht so viel ein, also entscheiden wir uns einfach spontan zu entscheiden.
Inzwischen haben auch meine Eltern angerufen und mir gratuliert. Sie haben mir den schwarzen Audi R8, der bereits in unserer Garage steht geschenkt. Schnell befestige ich Milas Schutzengel am Schlüsselbund.
In diesem Moment geht die Haustüre auf und Molly kommt herein und kurz nach ihr Finn. Molly läuft auf mich zu und springt hoch. Ich kann sie gerade noch auffangen, bevor sie gegen mich geprallt wäre.
"Alles Gute, Bruderherz."
Nachdem sie von mir abgelassen hat umarmt mich auch Finn.
"Alles Gute, man."
"Weißt du was wir dir schenken?", meldet sich Molly wieder zu Wort.
"Nein, aber du wirst es mir gestimmt gleich sagen."
"Eine Reise. Nächstes Jahr nach eurem Abschluss fahren wir drei und Mila nach Kroatien. Sozusagen als eure Abschlussfahrt. Und von mir bekommst du noch einen Smoking. Schließlich darfst du neben Mila nicht dumm aussehen. Obwohl, neben ihr kann man nur dumm aussehen."
Ich lache auf. Wo sie Recht hat, hat sie Recht. Aber das mit der Reise gefällt mir.
"Ich hoffe es war nicht zu teuer."
"Ach Quatsch. Finn und ich haben uns die Kosten gut aufgeteilt."
"Übrigens. Wo kann ich eigentlich heute bei euch pennen?", fragt nun Finn.
Sofort fällt mir etwas ein.
"Klar, aber ähm Molly. Könnte Finn bei dir pennen, du weißt ja. Die Gästezimmer sind nach Partys bei uns ja wenig ähm... nutzbar. Erst nachdem die Putzfrau da war", bastle ich eine einigermaßen gute Erklärung zusammen.
Sofort wird Molly rot. Sie hat es ja echt richtig erwischt. Wie konnte ich so etwas nur übersehen?
"Ähm klar. Wenn das für Finn oke ist?" Erwartungsvoll sehen wir ihn an. Dieser wirkt genauso verlegen wie Molly.
"Klar, gerne."Nachdem Finn seine Tasche in Mollys Zimmer gebracht hat und wieder zu uns nach unten gekommen ist, verschwinden Molly und Mila mit den Worten "Wir müssen uns für heute Abend schick machen." nach oben.
Auch ich gehe nach oben um mich herzurichten und Finn, der schon fertig für die Party ist, macht es sich währenddessen in meinem Zimmer bequem.
Eine Stunde später stehen wir beide fertig unten im Wohnzimmer und warten darauf, dass die beiden Mädchen endlich nach unten kommen. Um uns ein wenig die Zeit zu vertreiben, zocken wir noch ein bisschen. Nach einer weiteren Stunde ist es dann endlich so weit. Wir hören wie Molly und Mila die Treppe nach unten kommen. Gespannt sehe ich in ihre Richtung.
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Kiss me - Neuanfang mit Folgen ✔
Teen FictionMila ist mit ihren Eltern schon sehr viel gereist. Sie hatte nie ein richtiges Zuhause, da sie aufgrund der Arbeit ihres Vaters schon sehr oft umgezogen ist, doch das hat ihr nichts ausgemacht, denn dort wo ihre Eltern waren war auch ihr Zuhause. ...