Ich habe sie gerettet. Meine Freundin und Mitbewohnerin Sarah, sie ist am Leben. Die Arme weiss wahrscheinlich gar nicht wie ihr geschieht. Ich ziehe die Knie in der riesigen Wanne an. Meine Gedanken überschlagen sich. Ich habe so viele Fragen, so vieles geht mir durch den Kopf. Ich habe Kräfte von denen ich nichts weiss, von denen ich bis jetzt, bis Arsena kam nichts gewusst habe. Arsena.. nur schon sein Name bringt mich fast zum weinen. Er sah so verletzt aus, sein Gesichtsausdruck als er mich gesehen hat, die schön geschwungenen Brauen tiefer gelegt, der Blick belegt. Er sah so mächtig aus, mächtig und traurig und das alles wegen mir? Wie kommt es das so ein Mann, so ein Hüter mit der Ausstrahlung eines grossartigen Kriegers bei mir plötzlich verletzlich wird? Ich kann es nicht verstehen, ich weiss noch nicht einmal ob ich das möchte. Ich sehne mich nach meiner Schicht im Hemnigway. Wie geht es John wohl? Er denkt bestimmt ich hätte ihn im Stich gelassen. Verdammt, ich muss ihm nachher simsen. Mein schlechtes Gewissen plagt mich, ich frage mich wo Arsena steckt? Er wollte doch mit in die Wanne, ausser er hat es sich nochmal überlegt. Ich überlege gerade ob das mit dem Hören jetzt auch noch funktioniert? Ich versuche es, ich strenge mich an versuche etwas zu hören. Nichts, vergeblich. Ich fühle mich ausgelaugt. Meine Hände brennen, es ist ein Brand von innen als ob meine Knochen in Feuer stünden und sich mit jeder Faser selbst bekämpfen. Ich steige aus dem mittlerweile lauwarmen Wasser aus. Trockne mich ab und ziehe irgendwelche Sporthosen von Arsena an, sie riechen nach ihm. Ich vermisse ihn. Fuck, was für Gedanken, er ist doch keine 5 Meter entfernt. Ich wickle meine nassen Haare in ein Handtuch und trete zur Tür, gerade als ich sie aufschliessen wollte höre ich Stimmen, eine ist von Arsena, die andere kann ich nicht deuten.
".. du wirst sie mir bringen oder ich lösche deine gesamte Rasse aus, Hüter", ertönt die Stimme. Scheisse, er meint damit doch nicht mich?
"Verschwinde Viktor, wage es ja nicht mir zu drohen. Du wirst sie nicht bekommen, du stehst hier in meiner Wohnung, umgeben von göttlichen Relikten und verlangst von mir das wichtigste in meiner Welt? Geh, bevor ich die Garde hole. Geh Viktor, geh soweit dich deine Beine tragen und versuche es noch nicht einmal sie auch nur anzusehen. Ich schwöre bei meinem verkorksten Engelsblut das ich sie beschützen werde, bis ich sterbe", Arsena sagt die Worte so rau und tief das sich sogar meine Nackenhaare krümmen. Meint er das Ernst? Bedeute ich ihm so viel?
"Noch 2 Tage hast du Zeit dich von ihr zu verabschieden. Sie ist der Schlüssel und niemand wird mich davon abbringen. Du hast Glück das meine Gestalt in dieser Dimension geschwächt ist, da mein Herz in der anderen ist. Du weisst du hättest keine Chance gegen mich, dieses Mal hast du gewonnen. Das nächste mal halte ich deinen abgetrennten Kopf zwischen meinen Fingern und deine Königin auf meinem Schwanz", ein Pfeifen ertönt mit einem lauten Groll. Dann wurde es plötzlich still, ich stürme heraus zu Arsena, noch bevor er sich umdreht packe ich sein Gesicht und küsse ihn sinnlich, ich küsse ihn so wie ich es schon längst hätte tun sollen. Nach einem Moment löst er sich von mir und sieht mich an.
"Du hast gelauscht", sagt er. Dieses Mal ist er nicht amüsiert, sondern traurig.
"Ja, und ich weiss egal was passieren wird er wird es nicht schaffen dir den Kopf abzureissen, dafür werde ich sorgen!", ich versuche so bestimmt wie möglich zu klingen.
Ein leises Lachen ertönt, gefolgt von einem traurigen Blick. " Babe, es ist so kompliziert. Ich habe Angst das du es nicht verstehen kannst, das es dir egal ist oder sogar schlimmer, das du mich hassen wirst. So wie du es vorhin getan hast, dass mit Janine.. ", ich unterbreche ihn mit einer stürmischen Umarmung. Ich weiss nicht was ich tun soll ich will nicht über Janine reden, diese Schlampe ist mir egal. Ich will über uns reden. Über mich, doch das hat Zeit, ich bin zu erschöpft.
"Hör zu, wir werden jetzt zuerst schlafen. Und ich meine das Ernst. Wir brauchen das, ich habe Fähigkeiten von denen ich nie geträumt hätte, du hast Geheimnisse die du mir anvertrauen musst und das verstehe ich, doch bitte. Lass mich schlafen, wenigstens eine Stunde. Ich habe mich noch nicht mal vom Sex erholt", ich grinse ihn an. Zum Glück lächelt er zurück, die dunklen Schatten um ihn sind verschwunden. Warte, was? Dunkle Schatten. Okay, ich werde echt müde.
"Du hast Recht", sagt er und lächelt zurück. Triumphierend packe ich ihn am Handgelenk und ziehe ihn Richtung Schlafzimmer.
"Bild dir bloss nicht ein du würdest das öfter von mir hören", witzelt er als er mein Grinsen bemerkt. Wir legen uns hin, Arsena zieht mich an seine immer noch nackte Brust und wickelt mich mit seinen Armen ein.
"Kannst du das mit den Flügeln nochmals tun?", frage ich ihn etwas verunsichert.
"Natürlich Liebste", und schon sind die Flügel um uns gewickelt. Sie sind so weich und warm. Gefährlich und doch wunderschön. Genau wie er..
Als ich aufwache sind die Flügel immer noch um mich herum. Sie duften herrlich und strahlen in der Wintersonne. Ich kitzle Arsena am Kinn. Er ist so atemberaubend, mit seinen dunklen Stoppeln und der gebräunten Haut. Er sieht mich verschlafen an, Mann wie kann er nur so sexy sein am Morgen? Ich sehe bestimmt wie meine schlimmste Ausgabe aus.
"Morgen Schönheit", er gibt mir einen Kuss auf die Nasenspitze und sieht mich mit seinen tief stahlgrauen Augen an.
"Halt die Klappe", ich schlage ihn gegen die Brust. Ich öffne meine Augen richtig und da wird mir erst bewusst was uns alles heute noch bevor steht. Mir läuft ein Schauer über den Rücken. Mist. Wie es Sarah wohl geht?
"Wir müssen so schnell wie möglich reden, alles regeln. Mich vorbereiten. Ich werde nicht tatenlos zu sehen, du weisst das oder?", ich sehe ihn an. Seine Augen sind völlig klar, bereit.
"Ich weiss, nun gut. Ich mache uns was zu Essen und dann reden wir, mit offenen Karten", mit diesen Worten ist er aus dem Bett verschwunden und die wohlige Wärme mit ihm.
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Sie
FantasyEr hatte nichts mehr zu verlieren. Nichts wofür es sich zu leben gelohnt hätte. Dann traf er sie. Ein Kampf zwischen Liebe, Verzweiflung und Freundschaft. Ein Kampf um das Überleben der Menschheit und des Bösen. Arsena und Artemia, eine ungeschri...