18. Jovuska

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Michael. Er war hier gewesen. Er war hier und ich hatte seine Stimme gehört, sein Gesicht gesehen.. Ich hatte seine Anwesenheit sofort gespürt, es war elektrisierend. Als ich wieder in Arsenas Apartment angekommen war, wusste ich das die zwei Sex hatten, es war deutlich zu riechen. Ich legte mich ins Bett und denke darüber nach was Arsena zu Mia gesagt hatte ich war zutiefst berührt, meine Augen waren feucht von den Tränen, mein Freund hatte endlich jemanden für den es sich zu kämpfen lohnte. Dieses Gefühl kannte ich nur zu gut, als ich Michael vor siebenundzwanzig Jahren beim Trainingslager in Portland kennengelernt hatte, war es um mich geschehen. Damals trug er die Haare genau so kurz wie Arsena heute. Er war gross, muskulös und voller Stolz. Ich hatte bis dahin noch nie so etwas schönes gesehen. Seine Augen hatten ein leuchtendes Grün, er hatte markante Kieferknochen und schöne hohe Wangenknochen, volle Lippen und so tolle männliche Hände. Ich stehe total auf männliche Hände. Er trug eine Trainingshose die sich toll an seinen muskulösen Hintern klebte und er haute mich wortwörtlich um, denn ich sollte gegen ihn kämpfen. Ich konnte mich nicht bewegen, war wie erstarrt. Ich erinnere mich noch sehr genau, als ob es Gestern gewesen wäre. Als ich zu Bewusstsein kam lag ich in seinen Armen und hörte wie er über den ganzen Campus rannte um zur Krankenstation zu gelangen, wie er die anderen Hüter mit seiner tiefen kraftvollen Stimme zur Seite drängte um sie nicht mit voller Wucht zu rammen. Damals wie heute betörte mich sein Duft. Ich dachte ich wäre im Himmel. Ich legte meine Hand an sein Herz und hörte wie es unter meinen Fingern pochte, dieses kräftige Herz hämmerte in seiner Brust und schien mich ins Reich der Lebenden zurück zu bringen. Es war mir egal, dass ich ihn nicht kannte. Ich saugte seinen Duft ein und legte meinen Kopf an seine Brust, schliesslich hatte er mich getragen da konnte ich mir das echt nicht entgehen lassen. Ich wusste das er mich bemerkte, er liess sich jedoch nichts anmerken. In der Krankenstation angekommen legte er mich auf eine Trage und sah mich an.

"Hey, tut mir echt Leid. Wie fühlst du dich?", er sah mich an und ich wollte sterben. Mir war das so peinlich damals.

"Ehm, mein Name ist Jovuska", was? Ich war völlig verwirrt.

"Ach und Danke", fügte ich noch hinzu. Er sah mich an, etwas verwirrt fragte er mich, "für was?"

"Fürs hertragen? Du hast echt tolle Muskeln." Es konnte nicht schlimmer werden. Da brach er in Gelächter aus. Sein Lachen war so harmonisch, ich musste mitlachen.

"Wieso solltest du dich dafür bedanken? Ist doch selbstverständlich. Und übrigens, danke fürs Kompliment", er zwinkerte mir zu und ging. Dies war der Moment der mein Leben veränderte. Von da an sah ich Michael jeden Tag und unsere Freundschaft wurde zu Liebe. Zwei Jahre voller Liebe, Leidenschaft und unglaublicher Intimität. Bevor er mich verraten und Anspruch auf Mia erhoben hatte. Es war die schönste Zeit meines Daseins mit Michael und nichts war in den letzten Jahren damit vergleichbar. Aber wie gesagt, es "war" eine schöne Zeit. Er war untergetaucht und hatte mich verlassen unser letzte Begegnung war brutal und er war nicht der Michael den ich geliebt hatte.

"Jovuska", Mias Stimme reisst mich aus meinen Gedanken, zum Glück. Ich blicke zu ihr auf, ihre langen Haare waren noch feucht vom Duschen und sie hatte sich umgezogen. Sie trug nun ein langes graues Shirt und weisse grosse Sportsocken.

"Wann bist du zurück gekommen?", sie sieht mich etwas verlegen an.

"Keine Sorge ich habe Kopfhörer getragen", lüge ich. Natürlich habe ich alles mitgehört, ich war sogar kurz etwas neidisch. Vergnügen besorgte ich mir nur noch alleine oder mit Hilfe meines Vibrators. Für alles andere habe ich keine Kraft und keine Zeit..

"Lügnerin", Mia lächelt. Mich beschleicht das Gefühl, dass ich sie mögen könnte. Ein wenig.

"Wollen wir zusammen kochen? Ich weiss die Situation ist echt zu beschissen um auf fröhlich und entspannt zu tun, doch wir könnten einfach drauf scheissen?", ihre Wortwahl gefällt mir. Sie war frech und ich musste sogar aus Herzen lachen.

"Okay, ich geh Duschen und ziehe mich um", Mia lächelt triumphierend und wollte in Richtung Küche als ich sie nochmals zurück rief.

"Es tut mir Leid, dass ich abgehauen bin."

"Schon okay. So wie ich das sehe brauchen wir  Wein, ich hole eine Flasche.. Nein, ich hole uns je zwei", sie verlässt das Zimmer mit einem Lächeln.

Ein Gefühl der Geborgenheit überkommt mich, gefolgt von nackter Angst und Verzweiflung.

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