16. Artemia

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Mein Herz setzt aus. Ich kann mich kaum noch rühren. Diese Stimme war ganz und gar nicht vertraut, ich merke wie sich Arsena in meinen Armen versteift. Ich fühle es, sehe es an seiner Aura, etwas stimmt hier nicht. Gerade als ich mich aufsetzten wollte, drückt mich Arsena zu Boden und sieht mich an.

"Denk daran was ich dir versprochen habe, bleib dicht hinter mir", er bleibt noch eine Weile in der Hocke und steht auf. Als mein Blick zur Badezimmertür schweift erkenne ich ihn. Er ist circa so gross wie Arsena, hat ein sehr markantes Gesicht, seine Kiefer treten beidseitig hervor, er hat dunkelblonde Haare die er hinter dem Kopf zu einem Schwanz gebunden hat, eisblaue Augen und einen imposanten Körper, er ist nicht unattraktiv, doch seine Ausstrahlung ist mit sich das schlimmste an ihm. Er wirkt hart, gefährlich und sehr bedrohlich auf mich.

"Michael, folge mir in mein Arbeitszimmer", Arsena nimmt mich am Arm und delegiert mich zu Jovuska die aussieht als hätte sie einen Geist gesehen, was geht hier vor sich?

"Aber natürlich, alter Freund", Michael sieht mich an und folgt Arsena mit grossen Schritten in Richtung Arbeitszimmer. Arsena wirkt völlig geschockt auf mich, geradezu nervös.

"Artemia, zieh dir Sportsachen an, wir beginnen schon heute mit deinem Training", Jovuska ist völlig neben der Spur, sie versucht sich zu fassen doch ich sehe ihr an das etwas nicht stimmt. Ich packe sie am Arm und drehe sie zu mir um.

"Jovuska, sag mir wer das ist?", ich sehe sie eindringlich an. Sie nickt in Richtung Arbeitszimmer und formt mit den Lippen ein "Später, beeil dich". Ich gehe in Arsenas Zimmer, welches mich jedes Mal umhaut wenn ich rein gehe. Es ist in Erdtönen gestrichen und hat ein grossartiges Bett, welches ich leider nur einmal ausprobiert habe. Fuck, komm klar Mia! Ich sehe zum Bett und entdecke weibliche Sportsachen, wahrscheinlich von Jovuska. Die passen mir nie! Ich bin viel zu breit für ihre zierliche Figur, ich schlucke. Ich habe keine Wahl und ziehe mich um. Sie hat mir schwarze enge Yogapants gegeben und einen schwarzen Sport-BH, darüber nur einen kurzes Yogashirt. Na toll, ich soll halbnackt raus gehen. Ich binde mir die Haare und ziehe mir meine Sneakers an. Jovuska wartet bereits ungeduldig auf mich.

"Komm doch verdammt, beeil dich." Sie reisst mich an dem Arm zum Apartment hinaus. Wir gehen nicht die Stufen hinunter sondern rennen förmlich. Was ist denn bloss los zum Teufel? Draussen angekommen fängt sie an zu Joggen und bedeutet mir besser mitzumachen. Ich lege mich nicht mit ihr an. Nach etwa zehn Minuten des intensiven Joggens habe ich schliesslich keine Geduld mehr und bleibe stehen.

"Was soll das Ganze? Kannst du es mir bitte erklären, ich glaube ich verliere den Verstand! Also, wenn ich bitten könnte?", ich mache eine Geste mit der Hand. Ich hab keine Ahnung was ich tue, meine Kondition ist noch in Ordnung merke ich. Zehn Minuten Joggen, abgehakt! Ich merke, dass ich völlig durch den Wind bin, wieso denke ich über meine verfluchte Kondition nach? Jovuska scheint ziemlich genervt zu sein, sie presst die Lippen zu einer Linie zusammen und kneift die Augen zusammen. Dann sieht sie mich plötzlich an und ihre Züge entspannen sich langsam. Sie kommt auf mich zu und bleibt direkt vor mir stehen.

"Es war Michael, dein zukünftiger Ehemann."

Kaum hat sie die Worte ausgesprochen, scheint in mir etwas zu zerbrechen. Ich bekomme Panik und möchte nur noch zu Arsena. Er wird ihm etwas antun! Nein! Ich fange an zu rennen, überlege nicht einmal wo ich hinrenne! Es ist mir egal, solange ich bei ihm bin!

"Artemia, halt! Bleib stehen!", sie greift nach meinem rechten Arm und zwingt mich zum stehen. Ich sehe zu ihr, völlig aufgelöst.

"Wir können nichts tun, wenn du da jetzt rein gehst könnte es für Arsena schlecht aussehen. Bleib vernünftig, das wolltest du doch?!", mit diesen Worten hatte sie mich, sie hatte mich voll geködert. Verdammt.

SieWhere stories live. Discover now