27.Artemia

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Sie liebt Michel noch immer.

Nach dem Dämonenangriff kam ich schnell wieder zu mir und konzentrierte mich völlig auf Jovuska, die nachdem Abgang von Arsena und Michael nichts mehr gesagt hatte, sie schien sich nur auf sich selbst zu konzentrieren und war plötzlich sehr gefesselt von ihrer Sporttasche.

"Komm, holen wir von Hahn die Schriften von Psalos, damit wir sie studieren zu Hause studieren können", sie bewegte sich elegant zu Hahn, der sich in seinem Bürostuhl drehte. Hahn war knapp 1.80m gross und war von dunkler Natur, er war wie ich ein Waise und hat sich als kleiner Junge schon zum Jäger entpuppt, seither war er in Kontakt mit Hütern und anderen Unterweltlern.

"Na Mädels, wow.. Ihr seht echt göttl.. ich meine toll aus", Hahn war etwas verlegen und sah an sich herab. Ich schmunzelte und sah mich um.

"Danke Hahn, können wir die Schriften von Psalos mitnehmen? Ich möchte sie Mia zeigen. Ach übrigens, wie kommt es das Viktor sie so schnell zurückziehen konnte?", Jovuska sprach mit Hahn, während ich mir die alten Bücher ansah. Sie waren gross und schön, Gold und Silber verzierten die Front der Bücher, insgesamt waren es drei grosse Bücher. Auf dem Ersten war ein Löwe, auf dem zweiten ein Falke und auf dem dritten und letzten war ein Wolf. Ich fragte mich ob es wohl die letzten Bücher waren, die geschrieben wurden, oder ob es noch mehrere gab. Ich sah mich um, Hahn schien hier alleine zu wohnen, dies wunderte mich nicht gross, Hahn war ein Jäger. Eine Beziehung schien da etwas kompliziert zu sein, zumal die Menschen nichts von der grossen Gefahr ausserhalb ihrer vier Wände ahnten.

"Können wir?", Jovuska band sich elegant das Haar hoch und ich konnte sie nur anstarren, sie war von so einer ungezwungenen Schönheit, doch diese wurde durch ihre leeren Augen jäh getrübt. Ich konnte mir nicht im geringsten ausmalen wie sie sich im Moment fühlte. Ich sah sie nochmal kurz an und nickte.

"Hahn, es war mir eine Freude dich kennengelernt zu haben, ich hoffe wir sehen uns bald?", ich gebe Hahn die Hand und verlasse mit meiner Sporttasche beladen das Trainingszentrum.

"So, ich denke das Arsena nichts dagegen hat dich fliegen zu lassen", sagt sie und bindet sich die Sporttasche um.

"Was?", mein Herz rutschte mir in die Hose. "Bist du dir sicher, ich denke wir sollten lieber auf Arsena warten..", Jovuska sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

"Du willst mir also sagen, ein Dervit und ein Odlum sind gaaaaaar kein Problem, doch zum Fliegen brauchst du deinen Freund?", um meine Nervosität zu unterstreichen macht sie einen Wimpernschlag und sieht mich herablassend an. Mein Kampfgeist ist geweckt und ich sehe zu ihr rüber, Fuck my life. Wie auf den Zeiger genau, flog Jovuska los um mir nochmal zu demonstrieren wie toll sie doch ist, eigentlich hasse ich diese Bitch. Okay, hör zu Süsse, du schaffst das, hallo ich meine du bist die Queen. Ich kneife mich selbst in die Backen und nehme mir zeit, wenn ich es mir Recht überlege habe ich meine Flügel sogar selbst nicht angesehen.

"Kommt meine Baby's", ich befreie meine Flügel und sehe sie mir genau an. Ich nehme meinen linken Flügel zwischen meine Hände und streiche drüber, das Gefühl ist atemberaubend, meine Augen heften sich auf die Rubinfeder die ganz am Ende meiner Flügel sitzt und sich bedrohlich anfühlt, als ich darüber streiche durchfährt mich ein Schauer. Wie schön sie sind, wie mächtig und wie bedrohlich zugleich. Ich konzentriere mich auf sie und lasse sie schwingen, WOW! So viel Kraft!

"Okay, ich kann das. Ich bin so weit!", ich springe hoch und.. nichts. Okay, das war peinlich. Nochmal springe ich hoch und wieder nichts.

"Du musst es ihnen befehlen, sonst fliegen sie nicht", höre ich Jovuska in meinem Kopf.

"Wieso bist du in meinem Kopf?", frage ich völlig verwirrt.

"Nun mach was ich dir sage, Herrgott nochmal."

"Schon Gut Mrs. Miesepetrig. Jetzt hau ab aus meinem Kopf, bevor ich an Arsena und mich vorhin in der Dusche denke..", kaum habe ich das gesagt höre ich sie in meinem Kopf laut , Help von den Beatles, singen. Ich verkneife mir ein Grinsen und konzentriere mich auf meine Flügel. "Fliegt", und schon schwebe ich, ich schlage kräftig zu und bin schon etwa drei Meter über dem Boden, ich bin wahnsinnig schnell und schon beim Dach angekommen mit nur zwei Flügelschlägen. Was für ein Gefühl! Kurz darauf entdecke ich Jovuska neben mir.

"Los, Richtung Apartment!", ruft sie mir zu und fliegt voraus. Ich glaub ich träume, mit einer gewaltigen Geschwindigkeit hole ich sie auf und bin vor ihr dort. Wow, mit Arsenas BWM hatten wir zehn Minuten bis dorthin, jetzt nur ein paar Flügelschläge. Karbik wäre also ein Thema.. natürlich nach dem ganzen Königin und Hölle- Problem.

"Okay, du bist ein verdammtes Naturtalent! Wie machst du das??", Jovuska schien wirklich begeistert, ihre Augen glänzten und sie zeigte auf mich.

"Ich habe für so einen Flug mindestens vier Tage Hardcore-Training gebraucht, doch du. Du scheinst es einfach im Blut zu haben, das Kämpfen und das Fliegen", sie zieht ihre Flügel zurück und ich mache es ihr nach. Ich hatte schon beim Fliegen bemerkt, dass meine Flügel um einiges breiter und länger waren, als die von Arsena und Jovuska.

"Meine Flügel sind anders als eure", sage ich an Jovuska gerichtet, während ich zum reparierten Fenster sehe, wann wurde das denn gemacht?

"Ja, wir haben Kriegerflügel. Sie sind zwar kleiner und schmäler als deine, doch damit erlauben sie uns verdammt coole Stunts und Ausweichmanöver", Jovuska scheint meine Frage im Bezug zum Fenster verstanden zu haben.

"Kurz nachdem wir ins Training sind kam ein Typ von der Glaserei vorbei", ich nickte und zeigte auf die Couch.

"Und was machen wir jetzt?"

"Komm wir setzen uns erstmal und studieren die Bücher, während du das Buch des Löwen studierst hole ich uns was zum trinken."

Jovuska bewegte sich langsam in Richtung Küche und ich sah ihr nach, ich wusste es war nicht der Zeitpunkt, doch ich konnte nicht anders.

"Wieso redest du nicht mit Michael?", kaum hatte ich es ausgesprochen verfluchte ich mich auch schon dafür. Jovuska blieb starr mit dem Rücken zu mir gedreht und sagte kein Wort.

"Es tut mir Leid", wie dumm ich doch war. "Ich habe nicht nachgedacht, ich dachte nur, wenn Michael mich nicht heiraten würde dann wäre es doch vorstellbar.. "

"Nein, wage es nie wieder seinen Namen zu sagen. Dieses Thema war schon vorbei bevor es angefangen hat und wenn ich dich aus tiefstem Herzen bitten dürfte, wir beide haben kein freundschaftliches Verhältnis. Ich denke wir haben unsere Grenzen sowieso schon überschritten. Du darfst die Schriften selbst studieren, ich bin in meinem Zimmer. Wenn du etwas brauchst, rufe mich."



Mit diesen Worten verlässt sie wütend die Küche und schliesst die Türe barsch hinter sich zu.

Wahrscheinlich hatte ich jetzt die einzige Freundin die ich jemals haben würde verletzt, wieso musste ich so neugierig sein?

SieWhere stories live. Discover now