Grace
Beschwingten Schrittes betrat ich das Wohnzimmer, in dem meine drei besten Freundinnen es sich schon auf der Couch gemütlich gemacht hatten.
„Na, konntest du dich endlich von deinem Verlobten losreißen", zog mich Emma sogleich auf und stupste mich liebevoll in die Seite, als ich mich neben sie fallen ließ.
„Als ob du besser wärst, du und Liam habt euch vorhin ja buchstäblich aufgefressen." Sofort klinkte sich auch Hayley in die Unterhaltung mit ein.
„Das ist nicht wahr." Trotzig verschränkte Emma ihre Arme vor der Brust, aber das Funkeln, welches allein bei der Erwähnung ihres Mannes in ihre Augen trat, sagte alles.
„Ach komm, ich hab Beweisfotos", hielt Hayley selbstsicher dagegen.
„Du hast was?! Warum zur Hölle fotografierst du Liam und mich?" Die Empörung war Emma anzusehen und schon entbrannte eine hitzige Diskussion zwischen den beiden.
Schmunzelnd sah ich zwischen ihnen hin und her und merkte erst gar nicht, wie still die morgige Braut heute war.
Still und augenscheinlich ganz in ihren Gedanken versunken umarmte sie ihren kleinen Sohn, der seine Mummy mit seinen kleinen Ärmchen versuchte ebenfalls zu umarmen.
„Vielleicht solltest du ihn ins Bett bringen, morgen wird ein langer Tag, auch für deinen Sohn."
Erschrocken drehte sie sich zu mir und nickte dann. „Sicher, ist wahrscheinlich besser." Hastig erhob sie sich und machte sich auf in sein Kinderzimmer, wobei der Kleine leise vor sich hin kicherte.
Kurz sah ich ihr hinterher, dann stand ich ebenfalls auf und verschwand in ihre Küche, Emma und Hayley waren noch immer so in ihre Diskussion vertieft, dass sie unser Verschwinden gar nicht bemerkten.
Leise summte ich eine Melodie vor mich hin, die mein Verlobter noch vor wenigen Stunden gespielt hatte und bereitete einen Salat mit Hähnchenbruststreifen für uns zu.
Morgen würde ein großer Tag für Maya werden und auch wir anderen standen ziemlich unter Strom. Wir alle hatten es in letzter Zeit nicht leicht gehabt und Mayas Hochzeit war gewissermaßen ein Lichtblick für uns. Ein Zeichen, dass alles gut werden würde, solange wir nur darum kämpften, wie sie und Louis.
„Hey, was machst du denn so ganz allein in der Küche?", sprach mich jemand plötzlich von hinten an und ich zuckte erschrocken zusammen.
„Ich...ähm...Salat", antwortete ich wenig geistreich und drehte mich mit noch immer wild klopfendem Herzen zu Emma und Hayley um.
„Aber du hättest doch was sagen können, wir hätten dir auch geholfen." Leicht vorwurfsvoll musterte Hayley mich.
Schutlerzuckend drückte ich ihr die Salatschüssel in die Hand. „Ich wollte euch zwei in eurer Diskussion nicht unterbrechen oder auch noch ins Schussfeld geraten."
Schnell suchte ich noch Teller für uns Raus und Emma schnappte sich Gabeln und Gläser. Kurz darauf saßen wir wieder im Wohnzimmer und füllten uns Salat auf.
„Wo ist eigentlich Maya? Sie hat sich doch nicht etwa heimlich zu ihrem Ehemann in Spee geschlichen?" Suchend sah Hayley sich um und schaute sogar unterm Sofa nach.
„Glaubst du wirklich, dass sie sich unter dem Sofa vor uns verstecken würde?" Emmas Stimme tropfte nahezu vor Belustigung.
„Wer weiß?" Und schon wieder konnte ich Emma und Hayley bei einer spaßigen Diskussion beobachten. So ging das zwischen ihnen meistens, aber sie meinten es nie böse.
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Imperfect Perfection
FanfictionLouis und Maya, Liam und Emma, Niall und Hayley, Harry und Grace. Vier Paare, vier Geschichten, vier ganz unterschiedliche Wege, die die Liebe gewählt hat. Louis und Maya, die wohl nicht erwartet hatten, dass das Leben mit einem Kind so viele Umstel...