Maya
Schläfrig drehte ich mich von einer Seite auf die andere, streckte meinen Arm nach Louis aus. Leise seufzte ich auf und öffnete blinzelnd meine Augen. Die Bettseite neben mir war leer, mal wieder.
Müde schielte ich zur Uhr, nur um dann festzustellen, dass es grade mal drei Uhr morgens war. An Einschlafen war nicht mehr zu denken und das nicht etwa, weil ich mir Sorgen um meinen Mann machte. Er war ein erwachsener Mann und konnte sehr gut auf sich selbst aufpassen. Vielmehr hielt mich das kleine Baby in meinem Bauch mit seinen beständigen Tritten wach. Schlaflose Nächste standen mittlerweile an der Tagesordnung und in den nächsten zwei Jahren würde das bestimmt nicht besser werden.
Sanft strich ich mir über den runden Bauch, als das Wesen in mir sich streckte. Mittlerweile musste es ihm oder ihr wirklich ganz schön eng sein. In nicht mal mehr 2 ½ Monaten würde es endlich so weit sein und ich konnte es schon jetzt kaum erwarten, das neuste Mitglied der Familie Tomlinson bald in meinen Armen zu halten.
„Na du, turnst du mal wieder? Vielleicht sollten dein Papa und ich uns schon mal nach einem Kickboxverein für dich umsehen", schmunzelte ich. Das Baby antwortete mir, indem es sanft gegen meine Hand stupste. Lächelnd betrachtete ich meinen Bauch und fragte mich einmal mehr, ob ich hier mit einem Jungen oder einem Mädchen sprach.
Die Idee, es erst bei der Geburt zu erfahren war zwar ganz nett und steigerte die Spannung enorm, allerdings machte es die Planung wirklich schwer. Für das Kinderzimmer hatten wir eine gelbe Teddybärentapete gewählt, weil pink und blau wegfielen, wenn wir uns in der Farbe irrten, wäre es für das Baby wirklich blöd. Auch der Kauf der Babykleidung war ungemein anstrengend, weil die meisten Kleidungsstücke doch recht geschlechterspezifisch waren.
Unten fiel eine Tür ins Schloss und ließ mich aufhorchen. Anscheinend war Louis grade nach Hause gekommen. Gespannt lauschte auf jedes Geräusch im unteren Geschoss und schmunzelte, als das Baby aufhörte zu treten und still verharrte. In solchen Momenten war ich mir sicher, dass wir eine gewisse Verbindung zueinander hatten und es meine Gefühle spüren konnte.
Schritte erklangen auf der Treppe und kurz darauf rauschte ein Wasserhahn im Badezimmer. Wahrscheinlich war das Feiern für Louis anstrengend gewesen und er hatte geschwitzt. Und vermutlich würde er morgen früh mit einem fiesen Kater im Bett liegen bleiben, so dass ich mich alleine um Noah und den Haushalt kümmern durfte, mal wieder.
„Schauen wir mal wie dein Papa gleich drauf ist. Wenn er wieder wie eine Brauerei riecht muss er wohl auf dem Sofa schlafen, nicht dass uns beiden wieder schlecht wird", sprach ich mit dem Ungeborenen, dass sich nun wieder leicht regte und mich zustimmend boxte.
Im Flur polterte es und ich hörte Louis einen leisen Fluch ausstoßen. Noahs Spielzeug war wirklich gefährlich, aber Louis war heute eigentlich dafür verantwortlich gewesen, es aufzuräumen. Dementsprechend wenig Mitleid hatte ich mit meinem Mann. Louis schlich auf leisen Sohlen zu unserem Schlafzimmer und öffnete die Tür geräuschlos.
„Auch mal wieder da?!", sprach ich unvermittelt.
Mit Genugtuung sah ich, wie mein Mann erschrocken zusammenfuhr und sich ans Herz griff. Schuldbewusst sah er mich an und schüttelte leicht den Kopf. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken", murmelte er und schloss die Tür hinter sich. Langsam wankte er zu mir und legte sich neben mich ins Bett. Kein Kuss, kein Wie geht es dir?, kein Ich liebe dich. Er zog mich nicht mal auf oder fuhr mich an, dass ich ihn gefälligst nicht so erschrecken sollte.
Seit wann waren wir so distanziert zueinander? Wann immer ich mir diese Frage in letzter Zeit stellte war die Antwort die gleiche.
Schleichend!
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Imperfect Perfection
FanfictionLouis und Maya, Liam und Emma, Niall und Hayley, Harry und Grace. Vier Paare, vier Geschichten, vier ganz unterschiedliche Wege, die die Liebe gewählt hat. Louis und Maya, die wohl nicht erwartet hatten, dass das Leben mit einem Kind so viele Umstel...