Liebe und andere Probleme

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Emma

Schmunzelnd beobachtete ich Grace, die heute kaum aufhörte zu lächeln. Es war lange her, dass ich meine Freundin so glücklich gesehen hatte. Maya hingegen bildete den absoluten Kontrast dazu. Sie sah kaum auf und ließ den Kopf hängen, dabei wusste sie das Schlimmste noch nicht.

„Tuck mal, Papa is son wida danz rot", kicherte Noah neben mir und brachte mich zum Schmunzeln. Grace schmunzelte ebenfalls und griff nach ihrem Teller. „Ich geh mal deiner Mum Gesellschaft leisten." Sie strubbelte Noah durch das blonde Haar und erhob sich dann. Noah sah ihr nach und blickte mich dann aus großen Augen an.

„Und mein Kuchn?"

Lachend legte ich einen Arm um Noah und stupste ihn aufmunternd an. „Sobald du aufgegessen hast können wir Grace fragen, ob sie dir Kuchen holt, aber jetzt iss mal."

Noah machte sich sofort über sein Essen her und schlang es nahezu herunter. Alles Mahnen meinerseits brachte nichts und nach etwa zehn Minuten, hatte er alles vertilgt. „Jetzt Kuchn?"

Ich schüttelte nur den Kopf und deutete auf meinen Teller. „Ich muss auch noch aufessen." Noah schmollte und beobachtete jeden meiner Bissen, es konnte ihm offensichtlich gar nicht schnell genug gehen.

Der kleine Junge war so unbeschwert und glücklich und je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr freute ich mich, bald auch gemeinsam mit Liam unser eigenes kleines Baby in unserer Welt begrüßen zu dürfen.

„Jetzt dibts aba Kuchn", meinte Noah und sprang glücklich auf. So schnell wie er zum Esstisch flitzte kam ich gar nicht hinterher. Ich beeilte mich, zu ihm aufzuschließen und hob den kleinen Mann dann hoch. Er plapperte schon fröhlich mit Grace und ich hörte immer wieder das Wort Kuchen heraus.

Grace erhob sich schließlich und drückte aufmunternd Mayas Hand, die nur traurig lächelte. In der Küche standen noch immer mein Mann und Grace Freund herum und schnitten Grimassen, was auch immer sie da machten, Noah kicherte begeistert.

Liam wandte sich sofort mir zu und legte einen Arm um meine Hüfte. Seine Lippen verzogen sich zu einem sanften Lächeln und er stupste Noah an, der begeistert kicherte. Liam kitzelte Noah und der Kleine zappelte auf meinem Arm herum.

„Na du, nimmst du mir etwa meine Frau weg?" Noah nickte und kicherte weiter begeistert.

„Das ist aber meine Frau, die kannst du nicht haben", stellte Liam mit gespielt strengem Blick klar.

Noah legte den Kopf schief und sah meinen Mann nachdenklich an. „Dann leih ich sie mia ebn aus, du brauchst sie ja nich imma." Nur schwer konnte ich mir ein Lachen verkneifen und auch Liam amüsierte sich prächtig über Noahs überzeugendes Argument.

„Tut mir leid dich zu enttäuschen, Noah, aber ich brauche Emma immer."

Der kleine Mann sah zwischen Liam und mir hin und her und guckte ganz verwirrt. „Aba wiso denn? Papa braucht Mama auch nich imma."

Liam und ich tauschten einen kurzen Blick, mein Mann lächelte Noah weiter an, als wäre das, was Noah uns grade erzählte nicht traurig. „Ich brauche Emma immer, weil ich sie so sehr liebe. Wenn sie nicht bei mir ist, dann fühle ich mich ganz alleine und einsam." Kurz schien er nachzudenken, dann stupste er Noah grinsend auf die Nase. „Aber das heißt ja nicht, dass wir uns Emma nicht hin und wieder mal teilen können."

Empört sah ich Liam an, der mir aber nur lächelnd zuzwinkerte. „Kuchn!", rief Noah urplötzlich in mein Ohr und ich zuckte erschrocken zusammen.

„Nicht so laut, Noah, wir sind doch nicht schwerhörig", wies Liam ihn sanft zurecht. Noah senkte schuldbewusst den Blick, strahlte aber im nächsten Moment schon wieder, als Harry ihm einen Teller mit Kuchen unter die Nase hielt.

Imperfect PerfectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt