Maya
Schmunzelnd betrachtete ich Noah, der Grace und Harry keine freie Minute ließ. Es tat mir zwar Leid für die beiden, aber irgendwie war es auch niedlich, wie sich mein Sohn über die Aufmerksamkeit freute.
Und ich war einfach nur dankbar, dass ich mal nicht ständig auf ihn achten musste. Es war schwer genug, jetzt gerade nicht aufzuspringen und Hayley die Augen vor lauter Eifersucht auszukratzen. Sie sollte ihre Finger von Louis lassen.
Normalerweise war ich nicht allzu eifersüchtig, aber ich wurde von Tag zu Tag dicker und unansehnlicher und Hayley sah einfach klasse aus. Louis konnte seine Augen kaum von ihr nehmen und erneut kam mir Nialls Bemerkung von heute Morgen wieder in den Sinn.
Als ich Louis vorhin damit konfrontiert hatte, war er mir nur ausgewichen und hatte darauf beharrt, dass ich Noah fertig machen sollte, damit wir am Ende nicht zu spät zur Party kamen. Dabei hätte er Noah ruhig mal selber fertig machen können, sein Sohn hätte sich bestimmt gefreut und eine kleine Atempause hätte auch mir gut getan.
Fest umklammerte ich mit meinen Händen die Serviette und versuchte ruhig zu bleiben. Ich wollte hier keine Szene machen, aber es fiel mir von Minute zu Minute schwerer. Louis und Hayley waren mittlerweile aus meinem Blickfeld verschwunden, aber ich hörte sie immer noch lachen.
Langsam drehte ich meinen Kopf und sah zu Harry, der Grace einen liebevollen Blick zuwarf. Er hatte sie den ganzen Abend kaum aus den Augen gelassen und auch wenn es nicht ganz fair war, ich war eifersüchtig. Eifersüchtig auf Grace und auf Emma, weil ihre Freunde sie so sehr liebten, dass sie immer versuchten in ihrer Nähe zu sein.
Während Louis mir keinerlei Beachtung schenkte, sobald Hayley in seiner Nähe war, schien Liam keine anderen Frauen abgesehen von Emma wahrzunehmen. Ich hatte beobachtet, wie sie sich heimlich davongestohlen hatten und wünschte mir, Louis würde sowas auch mal mit mir tun. Aber das tat er nicht, er redete ja kaum noch mit mir und für heute schien er beschlossen zu haben, meine Existenz komplett zu ignorieren.
„Snella, snella!", hörte ich meinen Sohn begeistert rufen und als sich der Nebel meiner Gedanken lichtete sah ich, wie Harry ihn auf seinem Rücken, auf allen vieren krabbelnd, durch das Wohnzimmer trug. Mein Sohn fand das offensichtlich unglaublich witzig und kicherte in einer Tour. Als er Harry dann auch noch einen Klaps auf den Po gab, wie bei einem richtigen Pferd, hörte ich Grace kichern. Ich sah zu meiner besten Freundin, die mir zuzwinkerte und das wilde Treiben dann weiter beobachtete und musste selbst auch grinsen.
Noahs Augen leuchteten vor Begeisterung, er hatte gerade wirklich Spaß und das machte auch mich glücklich. Das letzte Mal, dass Noah mit anderen Menschen als Louis und mir gespielt hatte, war nun über vier Monate her.
Damals war er für einige Tage bei Niall und Hayley geblieben und noch heute erzählte mir oft begeistert davon, was sein Patenonkel so alles mit ihm unternommen hatte und wie cool Onkel Niall doch war.
Wir haben Pizza dedessn Mama! Ante Ayley hat uns vordelesn und dann hat Ontl Aiell mia Klebe unta die Suhe demacht und etzt tann is viel bessa laufn!
Und während ich ihm immer gerne zuhörte, egal was er mir davon erzählte, war Louis zusehends genervt davon. Ich vermutete, dass er insgeheim eifersüchtig darauf war, dass Noah so sehr von Niall schwärmte. Dabei würde unser Sohn alles für seinen Vater tun, nur merkte Louis das nicht.
Er sah nicht, wie Noah ihm auf Schritt und Tritt folgte, wenn er zuhause war. Er bemerkte nicht, dass Noah morgens immer hundemüde war, weil er wach bleiben wollte, bis Papa wieder kam. Ich verstand nicht, wie Louis so blind sein konnte. Er wies Noah in letzter Zeit regelrecht zurück und spielte immer weniger mit ihm.
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Imperfect Perfection
FanfictionLouis und Maya, Liam und Emma, Niall und Hayley, Harry und Grace. Vier Paare, vier Geschichten, vier ganz unterschiedliche Wege, die die Liebe gewählt hat. Louis und Maya, die wohl nicht erwartet hatten, dass das Leben mit einem Kind so viele Umstel...