Explosion Teil 2

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Hayley

„Verschwindet einfach aus meinem Leben, alle beide. Ihr macht doch eh alles kaputt was ihr anfasst."

Bei Mayas harten Worten zuckte ich zusammen. Ich wusste, dass Louis und ich eine Menge kaputt gemacht hatten, aber dass Maya ihm seinen Sohn wegnehmen wollte, damit hatte ich definitiv nicht gerechnet.

„Maya bitte, überleg es dir nochmal." Ich stand auf und lief auf sie zu, aber sie wich zurück. Erschrocken griff ich nach ihrem Arm, aber es war schon zu spät. Sie war über Noahs Lieblingsbagger gestolpert und ich musste hilflos mit ansehen, wie sie rückwärts auf den Boden fiel.

Ehe ich mich bewegen konnte, war Harry auch schon an ihrer Seite. Er war so leise gewesen, während Maya uns angeschrien hatte, dass ich seine Anwesenheit schon ausgeblendet hatte. Jetzt aber kniete er mit besorgtem Gesichtsausdruck neben Maya und tastete vorsichtig über ihren runden Bauch.

„Ist alles okay? Tut dir was weh?" Harrys Stimme war ruhig, aber er war so angespannt. Kein Wunder, Grace hatte ihr gemeinsames Kind durch einen Sturz verloren.

Ich spürte wie Louis hinter mich trat und sah die Sorge in seinen Augen, er wagte es aber nicht, auf Maya zuzutreten. Vorsichtig griff ich nach der Hand meines besten Freundes und drückte sie aufmunternd. Versuchte ihn dazu zu bringen, seiner Frau beizustehen.

„Alles okay, Harry", sprach Maya da auch schon. „Mir fehlt nichts, mir ist sogar was zu viel." Sie warf Louis und mir einen giftigen Blick zu und Lou reagierte, wie er es in Streitsituationen immer tat. Er trat den Rückzug an.

„Schon okay, wir gehen ja schon", murmelte er und warf mir einen auffordernden Blick zu. Ich schüttelte nur den Kopf und trat auf Maya zu.

„Ich werde gehen, nach heute werde ich aus deinem Leben verschwinden, wenn du willst auch für immer. Aber hör mir bitte erst zu." Fest sah ich Maya in die Augen und sprach dann trotzdem weiter, auch wenn sie mir nicht geantwortet hatte. Während Harry ihr aufhalf und sie vorsichtig zum Sofa führte, tat ich das, was wohl jeder tun würde. Ich verteidigte meinen besten Freund und versuchte seine Ehe zu retten, weil er es gerade nicht konnte.

„Was auch immer du über mich denkst, es ist wahr, Maya. Ich bin ein Miststück und ich hätte das niemals tun dürfen. Aber gib Louis nicht die Schuld für etwas, was im Grunde genommen meine Schuld war. Ich war die, die einen Drink nach dem anderen bestellt hat und ich habe die Initiative ergriffen. Es war und ist alles meine Schuld." Kurz holte ich Luft und sah zu Louis, der mittlerweile auch meine Jacke in der Hand hielt und auf mich wartete. Vom Eingangsbereich aus beobachtete er uns, ich konnte den stummen Dank in seinen Augen ablesen.

„Bitte lass Louis an Noahs Leben Teil haben, und auch an dem von eurem Baby. Er ist ein guter Kerl, das weißt du. Er liebt Noah und er liebt dich, auch wenn du das vielleicht gerade nicht glauben kannst. Wenn du so weit bist, melde dich bei ihm ja? Ich verspreche dir, du musst mich nicht wieder sehen, niemals. Aber ein Kind braucht seinen Vater und das weißt du."

Schwach lächelte ich sie an, ich hatte das gesagt, was sie so dringend hören musste aber trotzdem fühlte es sich so an, als wäre es noch längst nicht genug.

Maya wirkte alles andere als überzeugt von meinen Worten, vielleicht hatte sie mir nicht mal zugehört. Verübeln konnte ich es ihr nicht, nach dem, was sie heute herausgefunden hatte.

Louis Augen ruhten voller Sorge auf Mayas rundem Bauch, den sie sich noch immer hielt. „Maya bitte, du musst Louis verzeihen", setzte ich hinterher, auch wenn es vermutlich ein Fehler war.

Louis Frau funkelte mich wütend an und richtete sich etwas auf. „Sag mir gefälligst nicht, was ich zu tun und zu lassen habe. Verschwinde von hier verdammt nochmal. Werdet zusammen glücklich aber lasst mich in Ruhe."

Imperfect PerfectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt