Grace
Verwirrt und zugleich überrascht, sah ich Harry an. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er so früh schon zu mir kommen würde. Nicht nachdem ich immer so unfair zu ihm war. Dass Harry nun vor der Haustüre stand und mich sanft anlächelte, zeigte mir einmal mehr, dass ich mit ihm großes Glück hatte. Es bedeutete mir viel, dass er wirklich gekommen und bereit dazu war, mit mir zu reden und mir zu helfen.
Mittlerweile war mir klar geworden, dass ich ihn brauchte und dass ich seine Hilfe annehmen sollte. Und genau das, wollte ich ab diesen Zeitpunkt auch machen. Seit unserem Telefonat am Sonntag, dachte ich ständig darüber nach, was wir ändern könnten, damit es in Zukunft für uns beide leichter werden würde. Ich hatte mir vorgenommen, Harry nicht mehr von mir zu stoßen und abweisend zu sein. Egal wie schwer es für mich auch war, ich wollte es Harry zu liebe versuchen. Denn er hatte das nun wirklich nicht verdient und ich wollte nicht riskieren, dass ich ihn verlor.
„Hey.", sagte er nun leise und riss mich somit aus meinen Gedanken. Unsicherheit spiegelte sich nun in seinem Gesicht und bevor ich meinen Mund öffnen und etwas sagen konnte, kam er mir zuvor: „Tut mir leid, dass ich ohne Bescheid zu geben jetzt schon hier bin. Wenn es gerade nicht passt, dann kann ich auch erst Samstag wiederkommen." Bei Harrys Worten schüttelte ich sofort den Kopf, er musste mein Schweigen voll falsch aufgenommen haben. „Nein.", fing ich an und blickte kurz zu Snoopy, der Harrys Beine umkreiste, dann sprach ich weiter: „Bitte bleib hier. Ich war gerade nur etwas überrascht."
Mein Freund sah mich erleichtert an und nickte lächelnd, ehe er seinen Blick kurz abwandte und Snoopy hinter den Ohren kraulte, so wie er es am liebsten mochte. Ich beobachtete die beiden und war erleichtert, dass Harry nicht ging, sondern bei mir blieb. Auch wenn ich merkte, dass es zwischen uns nicht mehr so leicht und locker wie früher war, fühlte ich mich nun etwas wohler und nicht mehr so alleine. Ohne Harry war das Haus viel zu groß und leer. Snoopy leistete mir zwar Gesellschaft und heiterte mich auf, wenn ich traurig war, aber mit Harry, konnte er trotzdem nicht mithalten. Denn Harry war der Mann, den ich liebte und mit dem ich meine Zukunft verbringen wollte. Er wusste genau was er tun musste, wenn es mir schlecht ging und er schaffte es beinahe immer, mich zum Lachen und Lächeln zu bringen. Er schenkte mir die Aufmerksamkeit, die ich brauchte und er war immer für mich da.
Ich spürte den Blick meines Freundes auf mir und während ich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr strich, sah ich leicht lächelnd zu ihm. Er musterte mich und unter seinen Blicken, wurde ich etwas nervös. Ich senkte meinen Blick und sah auf meine Füße hinunter und erst als ich eine warme Hand auf meiner Schulter spürte, sah ich wieder nach oben und direkt ich Harrys grüne Augen. „Lass uns rein gehen. Hier draußen ist es viel zu kalt ohne Jacke und ich möchte nicht das du dich erkältest.", hörte ich ihn sagen und nickte stumm, ehe ich noch einen Augenblick lang ansah, mich dann aber umdrehte und in das warme Haus lief. Snoopy folgte mir und machte es sich dann wieder vor dem Kamin gemütlich.
Ich drehte mich zu Harry um und beobachtete ihn dabei, wie er aus seiner Jacke und den Schuhen schlüpfte. Ordentlich stellte er die Schuhe neben meine und auch seine Jacke fand einen Platz an der Garderobe. „Ich habe Kekse gebacken. Möchtest du welche?", fragte ich ihn leise und als Harry sich mir nickend zuwandte, huschte ich ihn in die Küche und füllte ein paar Kekse in eine kleine Schüssel. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie Harry das Wohnzimmer betrat und er seinen Blick einmal durch den Raum wandern ließ, ehe er zur mir in die Küche kam und mir das Tablett mit den Keksen und dem heißen Tee abnahm. Kurz darauf stellte er das Tablett auf dem Wohnzimmertisch ab und zögerlich setzte ich mich zu ihm auf das Sofa. Ich machte es mir gemütlich und betrachtete meinen Freund von der Seite. Vorsichtig reichte er mir eine der Tassen und schnappte sich einen Keks aus der Schüssel, ehe er sich diesen in den Mund steckte und sich dann zurück lehnte. Sein Blick lag wieder auf mir und sanft sah er mich an. Ich führte die Tasse an die Lippen, pustete meinen Tee kalt und als ich mir sicher war, dass er nun nicht mehr so heiß sein müsste, trank ich ein paar Schlucke.
DU LIEST GERADE
Imperfect Perfection
FanfictionLouis und Maya, Liam und Emma, Niall und Hayley, Harry und Grace. Vier Paare, vier Geschichten, vier ganz unterschiedliche Wege, die die Liebe gewählt hat. Louis und Maya, die wohl nicht erwartet hatten, dass das Leben mit einem Kind so viele Umstel...