Emma
Stumm beobachtete ich Liam, der neben mir auf dem Sofa saß und mit seinem Handy spielte. Das Essen bei Grace und Harry, ein absolutes Desaster, hatte einen bitteren Beigeschmack hinterlassen. Es war nun beinahe vier Wochen her und seitdem herrschte Funkstille.
Ich hing meinen Gedanken nach und wurde von Selbstzweifel zerfressen, weil alle außer mir schwanger werden konnten. Hayleys Geburtstermin rückte immer näher, Mia wurde immer größer und Maya war eine ganz fabelhafte Mutter. Nur mir schien das Mutterglück nicht vergönnt zu sein.
Leise räusperte ich mich und strich meinem Mann über den Rücken. Liam drehte sich zu mir und sah mich aufmerksam an. Ich brauchte einen Moment, bis ich den Mut aufgebracht hatte, die nächsten Worte auszusprechen.
„Vielleicht...sollten wir es einfach lassen."
Liam betrachtete mich nachdenklich, sein Arm fand wie von selbst Platz auf meiner Schulter und er zog mich an sich. „Was sollten wir lassen, Em?"
Seufzend ergriff ich seine Hand und verschränkte unsere Finger miteinander. „Kinder bekommen. Anscheinend haben wir kein Glück was das angeht. Und...ich hab Angst, dass es uns noch mehr auseinandertreibt als es sowieso schon passiert ist."
Mein Mann schwieg lange. Ich fürchtete schon, er würde mir gar nicht mehr antworten, da nickte er langsam. „Vielleicht wäre das wirklich gut."
Obwohl ich mich freuen sollte, weil Liam mir zugestimmt hatte, tat ich es nicht. Ich hörte immer wieder, dass es das Größte war, mit seinem Partner zusammen ein Kind zu bekommen und glaubte, dass es stimmte. Maya und Louis waren in der Schwangerschaft von Noah und Mia zusammengewachsen und teilten etwas ganz besonderes miteinander. Auch Hayley und Niall wuchsen langsam wieder zusammen, obwohl nichtmal sicher war, ob Hayleys Baby auch Nialls war.
Enttäuschung machte sich in mir breit wie ein dunkler Schatten. Eigentlich hatte ich gehofft, dass Liam mir wiedersprechen würde. Dass er darauf beharren würde, es wenigstens weiter zu versuchen. Er war es doch, der vor ein paar Monaten die Idee hatte, sie sollten Eltern werden. Warum gab er dann so schnell auf?
„War es das jetzt? Geben wir jetzt einfach auf und werden niemals Eltern?"
Liam legte den Kopf schief und betrachtete mich. Die Verwirrung stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. „Du wolltest es doch lassen."
„Vielleicht will ich das gar nicht. Vielleicht will ich dich nicht verlieren und glaube du willst es lassen." Ruhig sah ich Liam an, der genauso gelassen zurücksah.
„Dir ist aber schon klar, dass das wenig Sinn macht oder?"
Aufschnaubend löste ich mich etwas von Liam, aber er zog mich wieder an sich. „Wenn du es weiter versuchen willst, sicher. Aber bitte forciere es nicht so. Ich fühle mich unter Druck gesetzt und dann ist es schwierig." Liam zwinkerte mir zu und stupste mich in die Seite. „Mein kleiner Freund funktioniert unter Druck nicht so gut."
Ohne es zu wollen musste ich lachen und stupste Liam gegen den Arm. „Bis jetzt scheint es dem Kleinen nichts auszumachen."
Liam sah mich empört an und ergriff meine Hand, die ich grade Oberschenkel-Aufwärts schickte. „Hast du ihn grade klein genannt?"
Lachend schüttelte ich den Kopf. „Ich habe nur deine Worte wiederholt."
Mein Mann schmunzelte, etwas was mich verwirrte. Warum schmunzelten Leute so oft? War Lächeln nicht viel einfacher?
„Na siehst du, geht doch."
„Was geht?" Verwirrt legte ich den Kopf schief, aber Liam lehnte sich nur mit mir zurück und zog mich mit sich in die Waagerechte.
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Imperfect Perfection
FanfictionLouis und Maya, Liam und Emma, Niall und Hayley, Harry und Grace. Vier Paare, vier Geschichten, vier ganz unterschiedliche Wege, die die Liebe gewählt hat. Louis und Maya, die wohl nicht erwartet hatten, dass das Leben mit einem Kind so viele Umstel...