Babywunsch und Zuhörerinnen

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Emma

Grace lag ausgestreckt auf dem Sofa und rührte sich keinen Millimeter, während Harry um sie herum lief und jeden Zentimeter ihrer Wohnung nach seinem Ehering absuchte. Nebenbei bediente er uns auch noch zuvorkommend und führte ein Gespräch mit Liam über die neusten Künstler am Pophimmel. Wie genau er das hinbekam wusste ich nicht, aber es sah unfassbar amüsant aus, wie er versuchte seine Frau davon zu überzeugen, dass er den Ehering nicht mit Absicht verloren hatte.

Ich neigte mich zu meiner Freundin und flüsterte ihr leise zu: „Glaubst du wirklich, dass er das mit Absicht gemacht hat?"

Die Brünette funkelte mich schelmisch an und schüttelte den Kopf. „Ganz bestimmt nicht, aber er steigert sich grade wirklich rein."

Amüsiert schüttelte ich den Kopf und sah zu Harry, der halb unter das Sofa kroch. Das Witzige daran war, dass ihr kleiner Hund mittlerweile dachte, Harry wolle mit ihm spielen und hinter ihm her unters Sofa kroch. „Willst du ihn nicht erlösen?"

Grace richtete sich ein wenig auf und lehnte sich über das Sofa, ich sah, wie sie Harry sanft über den Rücken strich und ihm dann leise etwas zuflüsterte, woraufhin der Lockenkopf nickte und sich erhob. Snoopy sprang an ihm hoch und kläffte, in Erwartung eines Spiels, aber Harry lief nur schnell die Treppe hoch.

„Was ist denn jetzt los?" Verwirrt ließ sich Liam neben uns auf dem Sofa nieder. Er schlang einen Arm um mich und ich kuschelte mich direkt an ihn. Seit Wochen lag ein romantisches Knistern zwischen uns und seit ich Mia gesehen hatte, wollte ich nur noch mehr ein Baby.

„Ich hab ihm gesagt, er soll mal unter dem Bett gucken", gab Grace nur schulterzuckend zurück und steckte sich einen Keks in den Mund.

„Wieso sollte der Ring unter eurem Bett sein?"

Strafend boxte ich Liam in die Seite, die Frage war schon etwas arg unnötig. Die sanfte Röte, die dabei in Grace Wangen schoss bestätigte mir meinen Verdacht.

„Wieso liegen deine Boxershorts immer unter dem Bett?", flüsterte ich Liam leise zu, der daraufhin ein verstehendes Oh von sich gab. Oben rumpelte es und kurz darauf kam Harry mit dem Goldring in der Hand wieder nach unten.

„Hab ihn, er war wirklich unterm Bett", strahlte er, dann hauchte er seiner Frau einen sanften Kuss auf die Wange. Grace lächelte nur nachsichtig und rutschte ein Stück beiseite, um Harry etwas Platz zu machen.

„Verratet ihr uns eigentlich, warum ihr hier seid?"

Lächelnd sah ich Liam an, der sich ebenfalls mit Keksen vollfraß. Hoffentlich nicht zu voll, für den Matratzensport nachher sollte er besser in guter Verfassung sein. Mein Mann lächelte allerdings nicht und auch mein Lächeln schwand etwas, als ich an den Grund unseres Kommens dachte. „Wir wollten euch fragen, ob ihr wisst, was bei der anderen Hälfe von uns so los ist? Von denen hört man ja kaum etwas."

Abwartend sah ich zu Grace, die einen Blick mit Harry tauschte. „Dass Hayley und Louis Niall und Maya betrogen haben wissen wir ja alle", sprach Harry nun. Ich spürte wie Liam seine Hand sanft in die meine schob und sie dann drückte.

„Aber jetzt ist Hayley schwanger und sie weiß nicht von wem", ließ er dann die Bombe platzten. Grace warf ihm einen strafenden Blick zu und verzog das Gesicht.

„Eigentlich dürft ihr das gar nicht wissen. Ich hab Maya versprochen es nicht weiter zu erzählen und Harry hat es Lou versprochen." Sie sah gar nicht glücklich aus und ich konnte es nachvollziehen. Der andauernde Streit wurde langsam wirklich anstrengend. Wir konnten uns nicht mal mehr zu einem Mädelsabend treffen. Entweder sagte Maya ab, oder Hayley, oder gleich beide, weil sie nicht wussten, dass eine von ihnen schon abgesagt hatte. Und ich konnte es verstehen, das konnte ich wirklich, aber es ging mir auf den Geist.

Imperfect PerfectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt