Kapitel 21 - Katz und Maus Spiel

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Meine lieben Leser,

es tut mir leid, dass ich mich ein Jahr lang nicht mit neuen Kapiteln gemeldet habe. Es war eine turbulente Zeit und ich hatte sehr viel Stress. Nun habe ich es geschafft die Schreibblockade zu überwinden und es geht weiter mit 666 - Unsterbliche Liebe. Ich verspreche, euch nie wieder so lange warten zu lassen. Denn wenn man so lange warten muss, macht die Geschichte auch keinen Spass mehr. Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel und die folgenden auch. So viel kann ich schon verraten: es wird verdammt spannend und kompliziert ;-)

Er:

Alle schweigen und blicken nach vorne während mein Vater seelenruhig auf seinem Thron sitz und offensichtlich auf etwas wartet. Er schaut in die Runde und sein Blick bleibt an mir hängen. "Xavier, nach vorne." Mein Puls steigt mit einem mal mindestens um das dreifache und ich kämpfe mich durch meine Geschwister, die stur stehen bleiben und sich nicht rühren wollen, hindurch.

Als ich schon fast vor seinem Thron stehe, hebt er die Hand. Ich bin darauf gefasst dass er mich kontrolliert doch er winkt mich nur zu sich und deutet mir, mich links von seinem Thron hinzustellen.

Als ich neben ihm stehe, sehe ich ihn an. Ich schaue in sein Gesicht und für einen Moment glaube ich seine blasse, porzelanfarbige Haut vibrieren sehen zu können. Er blickt zu mir hoch und verzieht keine Miene. Dann spricht er endlich, mit dem Gesicht zu den anderen gewandt. ,,Ihr seid meine Kinder. Kinder des Teufels, Kreaturen der Unterwelt. Ihr gehört hier her, ihr seit dazu geschaffen worden um Unheil über die Menschen zu bringen und nicht um euch mit ihnen zu verbünden. Geschweige denn, Gefühle für sie zu entwickeln." Nun wirft er mir einen hasserfüllten Blick zu. Ich schaue in die Gesichter meiner Geschwister. Die Gesichter der meisten kann ich nicht lesen. In einigen glaube ich Entsetzen und in wenigen Angst zu sehen. ,,Diese Gracie, die unserem guten Xavier hier den Kopf verdreht hat"- Er macht eine abfällige Handbewegung-,,ist zufällig auch noch die Tochter eines Erzengels." Meins sowie alle anderen Gesichter in der Hölle erstarren und meine Augen weiten sich. Ist Gracie wirklich ein Halbengel? Wie kann es sein, dass ich nichts davon mitbekommen habe? War ich so blind, diese allesverändernde Tatsache zu übersehen? Ich muss zugeben, dass ich bis dahin noch nie einen Halbengel zu Gesicht bekommen habe, doch ich bin immer davon ausgegangen eine Präsenz spüren zu können wenn mir einer gegenüberstehen würde. Geschweige denn wenn mich einer küssen würde. Ich erröte bei dem Gedanken an unsere innigen, sehnsüchtigen Küsse und verliere mich für einen kurzen Moment in meinen Gedanken. Plötzlich werde ich brutal aus meinen Gedanken gerissen, Satan spricht zu mir:,,Nun, ich muss zugeben, dass mich dein Geturtel mit diesem Menschen anfangs wirklich gestört und vor allem verstört hat, doch allmählich erkenne ich die Vorzüge eures kleinen Tächtelmächtels." Mein ganzer Körper spannt sich an und beginnt zu zittern. Ich ahne bereits worauf er hinaus will. Und ich merke wie ein unbeschreiblicher Hass in mir wächst. In diesem Moment wäre ich bereit es mit allen Anwesenden hier aufzunehmen, ihnen alle Knochen zu brechen und sie alle zu verbrennen. "Familie" hin oder her. ,,Du wirst der Schlüssel zum Himmel sein, mein Lieber. Du wirst uns zum Erzengel Jonathan führen, und nachdem wir ihn erledigt haben, übernehmen wir den Himmel!" Luzifer hat seine Arme in die Höhe geworfen und lacht lauthals mit geschwollener Stimme. Alle meine Geschwister stimmen in sein Lachen ein, einzelne reiben sich voller Vorfreude die Hände. ,,Du hast mich mit deiner Schwäche enttäuscht, Xavier. Aber nun hast du die Chance in meinem Ansehen wieder ein wenig aufzusteigen." Meine Fäuste sind geballt und ich wage es nicht mich zu bewegen. Mein Herz rast und Schweissausbrüche plagen mich. Mir ist bewusst, dass ich meinen Vater und meine ganzen Geschwister, nein die gesamte Unterwelt, mit meinem Verhalten verraten habe. Ich bin allen in den Rücken gefallen und trotzdem tut es mir nicht einmal leid. Allmählich wird mir klar, mit meinen Gefühlen für Gracie die richtige Wahl getroffen zu haben. Ich will nicht mehr in dieser Trostlosigkeit und Sinnlosigkeit vor mich dahinleben. Ich will endlich richtig leben. Urplötzlich beginnt mein Drachenmal wieder höllisch zu brennen und ich fasse mir reflexartig an den Oberarm. Doch nicht nur das, auch das Armband, dass ich am Handgelenk trage brennt als hätte ich es gerade aus dem Feuer gezogen. Schnell streife ich es ab und es fällt klirrend zu Boden. Für einen flüchtigen Moment wird eine kleine Staubwolke aufgewirbelt, und ich bemerke wie alle versammelten Dämonen auf das Armband blicken. Auch Satan blickt ungläubig auf das Stück Silber am Boden. Plötzlich streckt er seine Hand danach aus und als er es in die Hand nimmt, schlängeln sich kleine Blitze am Armband entlang. ,,Wie-wie hast du das geschafft?", will er mit grossen Augen wissen. ,,Niemand hat dieses Armband jemals abgenommen." Er schaut zwischen dem Armband und mir hin und her. Doch ich habe keine Zeit mir über seine Reaktion, die gleich folgen wird, Sorgen zu machen. Mein Drachenmal brennt mit jeder Sekunde mehr. Ich streife meine Lederjacke ab und rolle den Ärmel meines Shirts hoch. Der schwarz-graue Drache der meinen ganzen Arm schmückte, ist nun zur Hälfte verkohlt. Zurückgeblieben ist eine rote, noch ein wenig blutende, Narbe in der gleichen Form des Drachen. Satan steht auf, packt meinen Arm und fährt mit seinen Fingern darüber. Sein Mund ist geöffnet, er kann nicht glauben was er sieht. Und mir gehts es genau so wie ihm.

666 - Unsterbliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt