8. Juli 1525
Nami hatte gerade die Nummern von Kids und Laws Teleschnecken eingegeben und nun klingelte es. Noch immer kochte sie vor Wut, dennoch war sie seltsam ruhig. Es klingelte lange, ehe bei den Kid-Piraten zuerst jemand ranging. Es war Killer. „Ja, was gibt's?", meldete sich der Massaker-Soldat.
„Hallo Killer, wunderschönen guten Morgen", setzte Nami mit Engelsstimme an, zumindest in soweit, wie es ihr als Mann möglich war. „Ist denn dein werter Herr Captain in der Nähe, es gibt da etwas, was ich unverzüglich mit ihm besprechen muss." – Sie restlichen Crew-Mitglieder der Mugiwara-Bande starrten die Navigatorin mit mulmigem Gefühl an. So war sie ja noch nie drauf gewesen.
Killer zögerte kurz, ihn wunderte Namis Tonfall ebenfalls. „Klar, ich hole ihn, kleinen Moment", meinte er jedoch schließlich. In der Zwischenzeit ging auch Law an die Teleschnecke. Es dauerte nur noch einen kleinen Augenblick, ehe sie auch Kid dran hatte.
„Morgen ihr beiden. Wie ist denn das werte Befinden? Alles okay bei euch?", fragte Nami sie aus. – Am anderen Ende der Leitung herrschte zuerst schweigen. „Ja, Nami-ya, alles ... bestens", setzte Law an, er war mehr als verwundert über den Anruf. Auch Kid war verwirrt, so war er doch gerade ... ‚beschäftigt' gewesen, als Killer ihn gerufen hatte.
„Warum rufst du an?", hakte Kid nach, er sah sich nach hinten um, die Frau, die er gerade bei sich hatte, wartete leicht ungeduldig auf ihn. – „Nun ja, wisst ihr, es gibt da so eine tolle Geschichte, die ich euch erzählen muss", kam es von Nami. – „Ach, muss das jetzt sein? Ich hab grade ... Damenbesuch", knurrte Kid.
„Ach, Kid, du musst sie dir unbedingt anhören. Die wird euch ganz sicher gefallen. Ist richtig witzig und so", Nami lachte auf. Den restlichen Crew-Mitgliedern wurde das schon richtig unheimlich. Zoro und Usopp waren vor der Navigatorin zurück gewichen und auch Luffy war auf Abstand gegangen, das war echt unheimlich, sie schien so gut gelaunt zu sein.
„Na, dann schieß mal los, Nami-ya", seufzte Law auf. – „Gut, dann beginne ich mal. Ihr werdet so begeistert sein, wie ich es war, darauf Wette ich." – „Jetzt rede nicht so viel, ich hab noch Wichtigeres zu tun", grummelte Kid wieder dazwischen.
„Es war ein Mal vor nicht allzu langer Zeit, ein Piratenkapitän, der los zog um das One Piece zu finden. Auf einer Insel begegnete er mit seiner Crew einem seltsamen Geschöpf, dieses vertauschte die Geschlechter des Kapitäns und der Navigatorin. Zuerst war es sehr befremdlich, doch beide gewöhnten sich – mehr oder weniger – schnell daran. Sie zogen also weiter und kamen irgendwann auf einer großen Insel an, dort begegneten sie zwei weiteren Kapitänen, die von der neuen Gestalt des nun weiblichen Kapitäns dermaßen angetan waren, dass sie ihn mit in finstere Höhlen schleiften, um dort ihre Bedürfnisse zu befriedigen, ohne dass der nun weibliche Kapitän überhaupt verstand, was da nun los war. Als dieser allerdings nach einigen malen offenbarte, dass er dies nicht mehr tun wollte, reisten die anderen beiden Kapitäne ab und ließen den weiblichen Kapitän alleine zurück. Einige Wochen zogen ins Land, die beiden anderen hatten sich schon weit entfernt, nichts ahnend, was dem weiblichen Kapitän passiert war. Diesem ging es immer und immer schlechter, er wusste selbst nicht, was es war. Doch nach gründlicher Untersuchung stellte der Arzt fest, dass der weibliche Kapitän ein Kind von einem der beiden anderen Kapitäne erwartete, allerdings wusste er nicht, von welchem. Daraufhin rief die vor Wut schäumende Navigatorin bei den anderen beiden an, um ihnen die ‚frohe Kunde' zu überbringen. Natürlich waren die beiden anderen Kapitäne so begeistert darüber, dass sie bereitwillig zu dem weiblichen Kapitän kamen um ihn zu unterstützen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Ende!"
Namis Erzählton war sehr ruhig gewesen, als lese sie Kindern ein Märchen vor. Doch zum Ende hin, war daraus eine Drohung geworden, auch wenn dieser fröhliche, unbeschwerte Ton geblieben war. – Es blieb einige Zeit still, auf beiden Leitungen, die Minuten vergingen, in denen keiner etwas sagte. Doch dann kam aus beiden Teleschnecken ein einheitliches: „WAAAS?!", aha, die anderen Crew-Mitglieder der Banden hatten also auch mitgehört.
„Stimmt das, Kid? Hast du mit Luffy geschlafen?", fragte Killer, der sich als erster wieder fing. Er hatte ja gehofft, dass das passierte. Allerdings war er nicht darauf vorbereitet gewesen, es derart zu erfahren. – „Möglicherweise", kam es mit brüchiger Stimme von Kid, dieser war viel zu geschockt um zu kapieren, was da gerade erzählt worden war.
Auch bei den Heart-Piraten war einiges los. „Captain Law! Hast du etwa nicht ans Verhüten gedacht? Gerade du als Arzt solltest doch an so was denken!", schimpfte jemand, vermutlich Penguin, soweit es Nami heraus hören konnte. – „Äh, nein, hab ich nicht", nuschelte Law vor sich hin. – „Also echt mal Captain, ich bin enttäuscht!", kam es von Shachi. „Aber Moment mal ... das bedeutet ja, dass wir gewonnen haben!", rief er. „Hey, Killer, kannst du mithören?"
„Ja, kann ich", antwortete der Massaker-Soldat. – „Dann denk dir schon mal was Feines aus, klar? Ha! Wussten wir es doch", jubelte Shachi. – „Was? Was habt ihr gewonnen?", wollte Law wissen.
„Ach ... äh, gar nichts! Nichts, wirklich!", redete sich Shachi raus. „Wir reden nur dummes Zeug. Vergiss es einfach. Denk lieber daran, dass du möglicherweise Vater wirst." – Law stieß ein murrendes Geräusch aus. „Ähm, also, Nami-ya, wie kommst du eigentlich darauf, dass Eustass-ya oder ich dafür in Frage kommen?"
„Na, dreimal darfst du raten", grummelte Nami nur. – „Hey, Strohhut, hast du etwa doch was erzählt? Das solltest du doch nicht machen", fauchte Kid Luffy an. – „Hey! Das ist nicht meine Schuld, Nami hat es sowieso schon vermutet", antwortete Luffy. „Zudem habt ihr mich doch eh nur ausgenutzt, warum sollte ich dann noch das Versprechen halten?"
„Hey, Moment mal, ich verstehe jetzt irgendwie nicht, was hier los ist. Kid du hast also möglicherweise irgendso eine Tussi geschwängert, oder wie?", wollte die Frau, die sich gerade auf Kids Schiff befand wissen. – „Hör mal zu Mädel, ich weiß nicht wer du bist und es ist mir auch egal, aber Kid hat nicht nur einfach ‚irgendeine Tussi' geschwängert, sondern meinen Kapitän, der eigentlich ein Kerl ist, und das ist mir nicht ganz so egal", grummelte Nami.
„Hä? Wie das? Seit wann können Kerle schwanger werden?", fragte die Frau, sie war offensichtlich verwirrt. – „Im Normalfall gar nicht, es sei denn, sie wurden von jemandem durch die Hormon-Frucht in eine Frau verwandelt." – „Oh ha! Sag mal Kid, du wusstest aber schon, dass die Kleine eigentlich ein Kerl ist, oder?"
„Klar wusste er das!", kam es von den restlichen Kid-Piraten. – „Äh, okay. Warum schläfst du dann überhaupt mit ... ihm? Ihr? Was auch immer, stehst du auf ihn – sie?", hakte sie nach. – „Nein! Ich stehe nicht auf ihn, das war nur zum Zeit vertreibt, klar! Und auch nur solange er weiblich ist", knurrte Kid.
„Na, vielen Dank auch, das hört man gerne", brummte Luffy, er verschränkte die Arme vor der Brust. – „Was ist? Soll ich deswegen jetzt auch noch lügen", grummelte Kid. – „Kid ... halt endlich deine Klappe, sonst komm ich dir da hin und stopfe sie dir", kam es jetzt von Nami.
Die Navigatorin stieß die Luft aus. „Also, ich werde euch jetzt die Koordinaten der Insel geben, die wir Ansteuern, wir selbst dürften sie in drei Tagen erreichen und ihr beide, werdet euch ebenfalls auf den Weg dahin machen. Und zwar so schnell wie möglich, kapiert?"
„Moment Mal! Wir haben aber gerade an einer Insel angelegt. Kommt ihr doch zu uns, dann hab ich es nicht so weit", schlug Kid vor. – „Kid ... seit wann kommt der Knochen zum Hund?", fragte Nami. „Nein, ihr werdet schön zu uns kommen."
„Pah, als ob du etwas dagegen machen könntest, wenn ich nicht komme", knurrte Kid. – „Genau, zudem mag ich es nicht, wenn man mir Befehle gibt", mischte sich da auch wieder Law ein.
Nami lachte auf. „Jungs, ihr wisst wohl nicht, in was für einer Situation ihr euch befindet. Die habt ihr euch nämlich selbst zuzuschreiben. Außerdem ist es für euch beiden wirklich besser, wenn ihr herkommt. Denn solltet ihr nicht von alleine kommen, werde ich euch aufspüren und euch höchst persönlich abholen."
„Als ob ich Angst vor dir hätte!", entgegnete Kid. – „Wisst ihr, wenn ihr nicht kommt, dann könnte ich mein neues Interesse für Medizin mal einsetzen. Ich wollte schon immer mal eine Kastration durchführen, wobei ich natürlich nicht das nötige Wissen dafür besitze, wie die normalerweise korrekt ausgeführt wird, weshalb ich natürlich für nichts garantieren kann", sie kicherte leicht. Zoro, Sanji, Usopp und Franky traten weiter von Nami weg, als sie das vernahmen, das war ja gruselig.
„Oh, da fällt mir aber noch was Besseres ein. Was haltet ihr von einer spontanen Geschlechtsumwandlung? Die würde ich euch sogar kostenlos geben, natürlich nicht auf die gleiche Weise wie Ivankov das bei Luffy und mir gemacht hat. Wäre das nicht eine tolle Idee? Also, ihr seht, ich habe sehr viele spaßige Aktivitäten für mich entdeckt. Wenn ihr also nicht kommen solltet und ich euch abholen muss ... dann wart ihr die längste Zeit eures Lebens männliche Kapitäne", erklärte sie ihnen.
„Kid, du solltest lieber auf den Kerl hören, der meint es todernst", kommentierte die Frau. – „Du hast hier gar nichts zu melden", fuhr Kid sie an. – „Okay, dann nicht. Na, ich verschwinde lieber, bevor der hier tatsächlich noch aufkreuzt. Bye, Kid. Ah, und wenn wir uns das nächste Mal begegnen und du eine Frau bist, können wir ja mal shoppen gehen, oder so."
„Ich wäre aber auch dafür, dass wir da hinfahren, Captain", meinte Bepo, er klang panisch. „Die ist gruselig!" – „Wie war das?", grummelte Nami. – „Entschuldigung." – „Egal, ich gebe euch jetzt die Koordinaten der nächsten Insel durch, dort treffen wir uns dann. Und wehe, wehe ihr kommt nicht. Dann gnade euch welcher Gott auch immer. Göttlichen Beistand werdet ihr dann nämlich definitiv brauchen", Nami knackte mit den Fingerknöcheln.
„Okay ... ich denke, ich werde mal auf einen Sprung vorbei kommen", nuschelte Law. „Wer weiß, vielleicht war ja die Diagnose falsch und er ist gar nicht schwanger, vielleicht hat er nur etwas Falsches gegessen."
„Das glaube ich kaum, in den letzten Tage hab ich kaum etwas gegessen, weil ich nichts drin behalten konnte", murmelte Luffy. – „Na super. Ja, dann ... bleibt uns wohl nichts anderes übrig", Law stieß die Luft aus.
„Nein, ihr habt keine andere Wahl, lasst mich jetzt mit euren Navigatoren sprechen, je schneller wir uns treffen, desto besser", meinte Nami. Ein wenig widerwillig gaben Law und Kid die Teleschnecken ab, sodass Nami alles weitere mit Bepo und Heat besprechen konnte.
Zoro und Usopp hatten sich etwas niedergeschlagen hingesetzt. „Oh Mist, die werden sich etwas äußerst Fieses für uns ausdenken, das weiß ich jetzt schon!", kam es von Usopp. – „Warte es erst einmal ab, wir wissen doch noch gar nicht, was sie vorhaben", versuchte Zoro ihn zu beruhigen.
„Bist du verrückt, die werden total abartige Sachen von uns verlangen, ganz bestimmt! Ich will das jetzt schon nicht machen", meckerte er. – „Hey, wir haben diese Wette angenommen und verloren, also müssen wir den Wetteinsatz, was auch immer es sein mag auch erfüllen, was anderes wäre feige, aber gut, sie sind ja eh noch nicht da, von daher mach dich nicht schon vorher verrückt", brummte Zoro.
„Ich kann aber nicht anders!", stieß Usopp aus. Da gesellte sich Luffy zu ihnen. – „Hey, was ist denn mir dir los, Usopp?", wollte er wissen. Neugierig sah er den Schützen an, er hatte die Diskussion mit halbem Ohr mitbekommen.
„Was? Gar nichts! Absolut gar nichts, was soll denn los sein?", redete sich Usopp raus, leicht hektisch sah er in alle Richtungen außer in Luffys. – „Und du hast wirklich mit Kid und Law ... ähm ...", Zoro ließ den Satz unvollendet, das konnte er nun wirklich nicht aussprechen, er konnte es sich nicht einmal vorstellen, dass Luffy so etwas tun würde. Das war doch echt unglaublich.
„Ja, hab ich", seufzte Luffy. „Aber eigentlich wollte ich das gar nicht, wirklich!", fügte er rasch hinzu. Danach trat er an die Reling und lehnte sich mit den Armen darauf. – Zoro beobachtete seinen Kapitän, er versuchte sich Luffy gerade mit einem Kind auf dem Arm vorzustellen, doch das wollte ihm so gar nicht gelingen. „Also haben sie dich ... gezwungen oder so?", hakte er nach.
„Hm, eher überrumpelt", antwortete der Kapitän, da kam Pflanzi angekrochen. Er beugte sich zu der Pflanze und streichelte sie. „Na, wie geht's dir, hast du Durst?" – Pflanzi wedelte mit einigen Blättern und stieß immer wieder „Wasser! Wasser!" aus, weshalb Luffy sie beim Blatt nahm und zur Küche führte.
„Na, ich bin ja mal gespannt, was das wird, wenn Kid und Law hier auftauchen", Zoro erhob sich und stieg dann die Leiter zum Trainingsraum hoch. – „Hoffentlich kommen sie nicht, oder sie lassen wenigstens Killer, Shachi und Penguin auf den derzeitigen Inseln, die sollen bloß nicht kommen", stieß Usopp aus.
Robin hatte eine Augenbraue erhoben, sie beobachtete Sanji, der die ganze Zeit im Kreis lief und sich schreckliche Vorwürfe machte, hätte er sich bloß nicht von den Kätzchen in diesem Club ablenken lassen, dann wäre das alles gar nicht erst passiert. Das war also alles nur seine Schuld. Sein Kreislauf wurde unterbrochen, als Luffy an ihm vorbei in Richtung Badezimmer flitzte.
Robin fragte sich gerade, ob es nicht sinnvoller wäre Luffys Bett in die Bibliothek zu räumen, dann hatte er es wenigstens nicht so weit bis ins Badezimmer. Sonst müsste er ja immer das ganze Schiff überqueren um dorthin zu kommen. Aber Franky unterbrach ihren Gedankengang. „Vielleicht sollte ich sein Bett in die Bibliothek räumen, sonst muss er immer so weit hin und her laufen", murmelte der Cyborg und rieb sich das Kinn. – „Den gleichen Gedanken hatte ich auch gerade", sagte Robin, danach wandte sie sich wieder ihrem Buch zu.
„Yohohohoho dann sollte ich wohl schon mal ein paar Kinderlieder bereit halten, vielleicht sollte ich mir auch extra welche überlegen", kam es von Brook. – „Du weißt schon, dass es noch neun Monate dauert, bis das Baby da ist", meinte Chopper, während er zu dem Skelett aufsah. – „Man kann nie früh genug damit anfangen, sich Gedanken zu machen", antwortete Brook.
„Wenn das Baby dich sieht, bekommt es höchstens Angst", kommentierte Nami, sie ging auf den Liegestuhl der neben Robins stand zu und ließ sich darauf nieder. „Kid und Law werden noch ihr blaues Wunder erleben. Die werden es so was von bereuen, Luffy geschwängert zu haben", in ihren Augen lag etwas äußerst gefährliches und sie ließ ihre Fingerknöchel knacken. Selbst Robin hatte das Bedürfnis, ein wenig von Nami weg zu rücken. Insgeheim taten ihr Kid und Law jetzt schon ein wenig Leid, allerdings nur ein klitzekleines bisschen, schließlich waren sie an dem Schlamassel selbst dran Schuld.
DU LIEST GERADE
Exchange - Wenn der Geschlechterkampf schwere Folgen hat [One Piece-FF]
FanfictionLuffy und seine Freunde kommen an einer Insel an, auf der sich auch zufällig Emporio Ivankov befindet. Dieser erlaubt sich den Scherz, Luffys und Namis Geschlecht zu vertauschen. Während Nami das von Anfang an verteufelt, freut sich Luffy über seine...