Kapitel 46

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Tag? Monat? Jahr?

Kid fühlte sich irgendwie komisch. Es war dunkel, wo auch immer er sich befand. Er konnte absolut gar nichts erkennen, da konnte er sich noch so sehr umsehen. Allerdings hörte er seltsame Geräusche. Ein Läuten? Waren das Glocken? Er tastete sich vor, immer weiter.

Nach einigen Schritten in dieser Dunkelheit stieß er mit der Hand gegen etwas, er tastete weiter danach, das Etwas war aus Holz, wie er feststellen musste. Irgendwann fand er einen Knauf, eine Tür? Er drehte den Knauf und tatsächlich ließ sich die Tür öffnen.

Er öffnete die Tür mit einem Ruck und ganz plötzlich stand er im Hellen. Er schnappte überrascht nach Luft. Im ersten Moment war alles so hell, dass er überhaupt nichts mehr erkannte. Er blinzelte und nur langsam gewöhnte er sich daran.

Lauter Jubel umschloss ihn. Das wunderte ihn, was gab es denn zu feiern? Er zwang sich, die Augen wieder zu öffnen, egal ob hell oder nicht. Nur langsam erkannte er, was hier vor sich ging.

Um ihn herum standen Leute, bei genauerer Betrachtung waren das die Crews, dort konnte er seine Leute sehen, da waren die Heart-Piraten, die Revolutionäre, einige der Mugiwara-Bande, einige von der Marine, die Kuja-Piraten und der Barto Club.

«Wie schön Kid! Da bist du ja endlich!», kam es da von Luffy, dieser kam buchstäblich auf ihn zu geflogen. Kid konnte seinen Augen nicht trauen, als sich Luffy – männlich – in einem weißen, bauschigen Kleid auf ihn warf.

Er hatte so viel Schwung, dass Kid sich einmal um sich selbst drehte, den Gummibengel im Arm. «Was?», kam es verwirrt von Kid, als sich Luffy bei ihm einhakte. – Da kicherte Luffy hoch. «Ach, hast du etwa die Hochzeit vergessen?»

«Hochzeit?! Was für'ne verdammte Hochzeit?», entfuhr es Kid. – «Na, unsere? Laws, deine und meine, wir sind doch jetzt so eine große glückliche Familie», schwärmte Luffy.

«Du tickst doch nicht mehr ganz richtig, warum sollte ich dich heiraten?», fuhr Kid ihn an. – «Ach, du Dummerchen, jetzt zier dich nicht so. Guck, Law wartet schon auf uns», er deutete nach vorne und da stand Law, im Anzug.

Als Kid an sich runter sah, bemerkte er, dass er ebenfalls im Anzug steckte. «Und dann haben wir noch weitere Hochzeiten vor uns. Hach, heute wird so ein super duper Tag», strahlte Luffy.

Kid sah sich weiter um. Er sah hier und da Paare stehen, die ebenfalls so aussahen, als würden sie gleich heiraten. Da waren einmal Killer und Nami. Killer hatte dabei nicht mal eine Maske auf, er trug einen weißen Anzug und Kid hatte das Gefühl, dass da nur noch ein weißer Gaul stehen müsste und sein bester Kumpel wäre direkt einem Märchenbuch entsprungen. Er hatte zudem eine außerordentlich fröhliche Ausstrahlung, das war ganz schön gruselig.

Dann waren da Zoro und Sanji wobei Zoro ebenfalls ein Kleid trug ... Kid erschauderte, als er den Schwertkämpfer betrachtete, da das Kleid mal wieder viel zu klein war und die Muskelberge kaum verdeckt wurden. Hinter Sanji stand die ganze Familie Vinsmoke, auch sie hatten eine wirklich ... fröhliche Ausstrahlung.

Dann waren da noch Franky und Robin, die wohl heirateten. Sabo und Koala standen ebenfalls daneben. Shachi und Penguin waren eines der Paare, genauso wie Bepo und Jean Bart, erschreckenderweise auch Heat und Wire. Und Bartolomeo und Hancock schienen wohl auch zu heiraten, zumindest hielten sie Händchen.

Das gruseligste war allerdings, dass Dragon und Ivankov ebenfalls zusammenstanden. «Was für eine Scheiße geht hier ab?», fragte Kid. «Was für Drogen habt ihr mir gegeben?»

«Drogen? Aber damit wollen wir gar nicht erst anfangen», kam es von Law, der sich auf Kids andere Seite gesellte und sich ebenfalls einhakte. «Und nun komm, wir müssen noch so viele Hochzeiten abhalten», Law machte eine ausschweifende Bewegung über alle Brautpaare.

«Ich will aber nicht heiraten! Lasst mich in Ruhe!», fauchte Kid ihn an. – «Aber, aber, nun zier dich doch nicht so», lachte auf der anderen Seite Luffy. «Heute wird der schönste Tag unseres Lebens werden. Und guck mal da, deine Tochter ist auch schon ganz aufgeregt», Luffy deutete zu einer jungen, wunderschönen Frau. Sie hatte ebenso feuerrotes Haar wie Kid. Sie stand neben einem schwarzhaarigen Jungen im gleichen Alter.

«Hey, Dad, nun stell dich mal nicht so an», rief sie ihm zu. – «Dad? Hör auf mich so zu nennen, klar?», fauchte Kid sie an. – «Nö, werd ich nicht, Dad. Onkel Killer meinte, ich solle dich weiterhin so nennen, egal was du sagst», rief sie ihm zu.

«Onkel Killer?», wiederholte Kid. – «Ganz recht, mein Lieber. Onkel Killer, das bin ich. Falls du mich ohne Maske nicht erkennen solltest», wurde er da von Killer angesprochen. – «Was zur Hölle haben sie mit dir gemacht?», fragte Kid fassungslos.

«Ich habe dem Piratendasein abgeschworen und mache nun das, was ich schon immer machen wollte», er machte eine dramatische Pause, «ein Superstar sein. Zusammen mit meinem Bruder im Geiste», da tauchte ganz plötzlich ein anderer Rookie auf. Kid erkannte, dass es Cavendish war. Er kam auf seinem Pferd, Farule, angeritten und gesellte sich zu Killer.

«Genau, gemeinsam werden wir die Welt verändern und deine entzückende Braut wird uns dabei helfen», er lachte auf. «Wir werden die Welt in ein neues Zeitalter führen und wir werden die Stars sein!»

Nami lachte auch auf. «Ich werde die Königin der Welt sein, mit allen Reichtümern, ich werde einen Schatz haben, der sogar noch größer ist, als das One Piece», Berryzeichen blitzten in ihren Augen auf. «Komm mein Schatz, wir haben noch viel vor», damit drehte sie sich um und schritt in Richtung Altar.

«Ich bin direkt hinter dir, mein Engel!», rief Killer. «Folge mir, Bruder», meinte er dann noch an Cavendish gerichtet und mit wehender goldener Mähne folgte er Nami. Cavendish und Farule liefen hinter beiden her.

Fassungslos und mit aufgeklapptem Mund starrte Kid der Gruppe hinterher. «Was zur Hölle ist hier bloß los? Ihr verarscht mich doch alle, gebt es zu!», brüllte er. – «Aber was redest du denn, Liebling, hier verarscht dich keiner», kam es von Law, dieser hatte einen Tonfall drauf, als ob er mit einem kleinen Kind redete, dass eine Sache auch nach dreimaligem Erklären noch immer nicht verstanden hatte.

«Okay, okay, das war ja bis hierhin noch sehr amüsant, ihr habt mich schön reingelegt, aber jetzt muss auch mal Schluss sein!», Verzweiflung trat in Kids Stimme, als Law und Luffy ihn immer näher zum Altar zerrten, wo gerade Nami und Killer fertig verheiratet waren und nun Zoro und Sanji an der Reihe waren.

«Ach, Schätzchen, zier dich nicht so», kam es da von Ivankov. Er und Dragon waren direkt hinter ihnen. Gruseligerweise war Ivankov ebenfalls im Kleid, allerdings war auch er ein Mann, obwohl er ja die Möglichkeit hätte, sich in eine Frau zu verwandeln.

«Und was ist mit euch? Bei dem Schwertkämpfer und dem Koch kann ich es ja noch irgendwo verstehen, aber bei euch ...?», wollte Kid noch immer irritiert wissen.

«Ach du meine Güte, Süßer, Dragon und ich sind schon seit Jahren ein Paar, jetzt wollen wir endlich mal die Chance ergreifen», lachte Ivankov. – «Moment, seit wie vielen Jahren?», hakte Kid nach.

«Seit über zwanzig Jahren. Hach, das ist eine verdammt lange Zeit, findest du nicht auch?», er sah zu Dragon und Klimperte mit den Wimpern. – «Ja, echt verdammt lange ...», antwortete dieser nur.

Kid war mehr als verwirrt, denn abgesehen von Jayla und Vale – die ebenfalls mindestens 16 sein mussten – sahen alle anderen genauso aus wie immer. Paradox ...

«Moment, seit zwanzig Jahren? Heißt dass dann, dass du Luffys Mutter bist?», kam es von Kid. – Ivankov lachte auf. «Aber nein, Dummerchen, aber ich wünschte, ich wäre es.»

«Ew ...», stieß Kid aus. Er schüttelte schnell den Kopf und wollte diese Bilder in seinem Kopf – von Dragon und Ivankov – einfach nur schnell wieder vergessen. – «So, wir sind an der Reihe», rief Luffy fröhlich.

«Nein, ich will aber nicht!», schrie Kid ihn an. - «Nun komm schon, das ist doch gar nicht so schlimm. Komm her, Kid – Kid – Kid – KID!», meinte Law, er wurde immer lauter, je häufiger er ‚Kid' rief.



26. Februar 1526

Kid schnappte erschrocken nach Luft und schnellte aus dem Bett hoch, seine Brust hob und senkte sich hektisch, die Gerätschaften, an denen er angeschlossen war, piepten unaufhörlich. Er sah sich orientierungslos im Raum um.

„Oi, was ist mit ihm?", hörte er da Killer. – „Anscheinend ein schlechter Traum, oder etwas in der Art", mutmaßte Law. – Der Massaker-Soldat trat an Kids Seite und versuchte ihn ruhig zu halten. „Hey, Kid. Alles okay, beruhige dich."

Noch immer keuchte Kid heftig. Sein ganzer Hals war trocken, die Brust tat ihm weh und das heftige Atmen verbesserte es nicht gerade. Er konnte spüren, dass er klitschnass geschwitzt war. Nur so langsam kam er wieder runter.

Er schielte zu Killer, der wie gewohnt seine Maske trug. „Dem Himmel sei dank, du bist nicht zu'nem Prinz Charming mit wallender blonder Mähne mutiert", stieß Kid als erstes aus.

Killer legte den Kopf schief. „Wie bitte? Was hast du geträumt?", wollte er wissen. – „Ich ... weiß nicht so recht, es war gruselig. Alle haben geheiratet. Trafalgar und Strohhut wollten mich heiraten und du und Nami ... und du warst so ganz dick mit diesem blonden Piraten da befreundet, Cavendish oder so. Das war ... gruselig", erzählte Kid kurz.

Der Massaker-Soldat blieb einige Sekunden still. „Trafalgar ... Was hast du ihm erzählt und was für Medikamente hast du ihm gegeben?", kam es bedrohlich von ihm. – Law grinste leicht. „Die üblichen Medikamente, damit spaße ich nicht. Und ich hab ihm erzählt, dass Nami und du ein Paar seid. Stimmt doch auch", er zuckte mit den Schultern. „Das scheint ihn mächtig geschockt zu haben."

„Du bist eine ziemliche Tratschtante, Trafalgar. Weißt du das eigentlich?", Killer funkelte ihn durch die Löcher seiner Maske böse an. – „Heißt das, er hat mich nur verarscht und du und dieses Monstrum seid gar nicht zusammen?", wollte Kid wissen.

„Äh, nein, hat er nicht. Wir sind zusammen, seit kurzem", erklärte Killer. – „Was? Wieso?", stieß Kid aus, er konnte einfach nicht verstehen, was Killer an diesem Weib fand. – „Na ja, wir verstehen uns ziemlich gut und nach einiger Überlegung, haben wir beschlossen, es zu probieren. Allerdings brauchst du dir keine Sorgen zu machen, ich halt natürlich immer zu dir, wenns drauf ankommt", Killer tätschelte Kid beruhigend den Kopf.

„Verarsch mich nicht!", fauchte dieser ihn an. – Killer lachte auf und zog die Hand weg. „Nein, ernsthaft, wir wollen erst mal sehen, ob das überhaupt klappt. Du brauchst dir aber keine Sorgen zu machen, sobald sich die Wege unserer Crews trennen, werde ich trotzdem mit dir kommen. Nami weiß, dass mir nichts wichtiger ist, als meine Freiheit und sie weiß, dass ich dir niemals den Rücken kehren würde", erklärte er.

„Das rührt mich ungemein", kam es sarkastisch von Kid. „Auch wenn ich immer noch nicht verstehe, was du an so einer gewalttätigen Zimtzicke findest." – „Hm, scheint irgendwie mein Typ zu sein, warum sonst sollte ich dir all die Jahre gefolgt sein, hm?", antwortete Killer.

Kid warf ihm – nachdem er erst einmal verstanden hatte, was Killer da gesagt hatte – einen wütenden Blick zu. „Vergleich mich nicht mit der!", fauchte er. „Ich bin nicht ansatzweise so brutal wie die."

„Ja, ja, wenn du meinst", Killer hob beschwichtigend die Hände. – Law folgte der Unterhaltung amüsiert. Er stand etwas weiter vom Bett entfernt, die Arme vor der Brust verschränkt und ein Grinsen unterdrückend.

Es war schon lange kein Geheimnis mehr gewesen, dass Killer und Nami miteinander anbändelten, er war sich nur nicht sicher, wie ernst ihnen diese Beziehung war. Man hatte vor allem in den letzten Tagen gemerkt, dass sie häufiger Zeit miteinander verbrachten als vorher.

„Wie mir scheint, bist du in Nullkommanichts wieder fit, Eustass-ya, deinem Verhalten nach zu urteilen würde ich sogar sagen, dass du wieder komplett genesen bist ... allerdings sagt dein körperlicher Zustand da was anderes", mischte sich der Chirurg ein.

„Ha, hab ich nicht gesagt, dass ich schnell wieder fit bin?", kam es da großspurig von Kid. – „Na, mal schauen, wann du wirklich wieder fit genug bist. Nur weil es in deiner Birne so zugeht wie immer, heißt das nicht, dass du wieder gesund bist", erklärte Law ihm.

„Du wirst schon noch sehen, Trafalgar, mich kriegt so leicht nichts unter!", kam es großspurig von Kid. – Law beobachtete ihn einige Zeit, ehe er sich anschickte den Raum zu verlassen. „Ach, Killer, ich würde dir anraten, zu verhüten, nachher seid ihr doch noch für immer an das Schiff hier gekettet", meinte er an der Tür.

Kid erbleichte augenblicklich und sah zu Killer. „Mach keinen Scheiß, Kumpel", kam es fast schon panisch von ihm. – „Keine Sorge, ich heiße weder Eustass Kid noch Trafalgar Law", antwortete Killer nur.



15. März 1526

Die nächsten Wochen waren turbulent. Das Wetter spielte, mit jeder Insel, die sie passierten, immer verrückter. Es war ziemlich schwierig, die Schiffe auf dem richtigen Kurs zu halten, vor allem durch die vielen Orkane und die meterhohen Wellen. Es wurde immer heftiger, je näher sie der Insel kamen.

Kid wurde wieder einigermaßen gesund. Zumindest so sehr, dass Franky ihm die Prothese anbringen konnte. Kids Augen leuchteten, wie die eines kleinen Kindes, als er den Metallarm betrachtete, den er nun auch ganz ohne Magnetkräfte benutzen konnte.

Das Anbringen war zwar recht heftig gewesen, vor allem, da der Arm mit seinen Nervenenden verbunden werden musste, aber dank Laws Mithilfe war auch das schnell erledigt. Kid lag daraufhin allerdings wieder einige Tage flach, wobei Franky meinte, dass er das Ganze ziemlich gut wegstecken würde.

Nami war zu beginn ein wenig genervt davon gewesen, dass Law einfach rumerzählt hatte, dass sie und Killer zusammen seien, vor allem, da es eine halbe Massenpanik ausgelöst hatte. Hauptsächlich bei den Kid-Piraten, die Angst hatten, nun für immer an die Mugiwara-Bande angekettet zu sein.

Zoro war nach wie vor die meiste Zeit verschwunden, auch wenn er mittlerweile regelmäßig zum Essen nach unten kam. Er mied allerdings die Gegenwart von Sanji, was diesem nur recht war.

Pflanzi war quietschfidel und wuchs ziemlich schnell, auch in ihrer menschlichen Form, die sie nun immer öfter beibehielt. Auch nach all diesen Wochen schien sie noch immer keine Nebenwirkungen zu haben, was Chopper als gutes Zeichen abtat.

Giovanni und Santiago blieben ebenfalls auf der Sunny, denn der Papier-Mensch erholte sich nur müßig von dem Gift. Auch wenn es nicht tödlich war, hatte es schwere Langzeitfolgen. Einige Zeit lang konnte er seinen rechten Arm nicht einmal mehr bewegen – allerdings kam das Gefühl langsam wieder zurück.

Die Medizin für Dixie und Stígandr wurde langsam immer weniger, sie mussten sich etwas einfallen lassen, denn lange würde sie nicht mehr reichen. Sie hatten noch Medizin für maximal sechs Tage, wenn sie in dieser Zeit nicht ankamen, würde es übel werden.



Am 15. März allerdings, änderte sich die Wetterlage ganz plötzlich. Es war absolut windstill, die See bewegte sich kein bisschen, es war fast so ruhig wie in einem der Calm Belts. „Wir sind in der Nähe", meinte Giovanni. „Um die Insel herum ist es immer so ruhig, hier herrscht nie ein Sturm", erklärte er.

„Krass, seht euch das mal an!", rief Chopper. Er starrte auf den gigantischen Baum, der sich in einiger Entfernung in den Himmel erstreckte. Von der Insel war bisher aber noch nichts zu sehen, nur dieser gigantische Baum. – „Das ist Yggdrasil", murmelte Santiago.

„Gut, dann ist die Insel ja nicht zu verfehlen. Wir sollten uns ab hier aufteilen", kam es von Garp. Er hatte gerade Jayla auf dem Arm und wiegte sie sanft hin und her.

Sie hatten die letzten Tage versucht, eine möglichst wirkungsvolle Strategie zu finden, hatten überlegt, wer alles mit auf die Insel kommen sollte und bei wem es sinnvoller war, wenn er auf dem Schiff aufpasste.

„Denkt dran, auf der Insel könnt ihr keine Teufelskräfte einsetzen, wenn ihr also hauptsächlich damit kämpft, dann bleibt lieber auf dem Schiff", hatte Giovanni ihnen immer wieder eingebläut. „Und das Skelett und der Dachs müssen auch unter allen umständen aus Hels Wirkungsbereich raus bleiben, denn sonst, habt ihr nichts weiter als einen normalen Dachs und einen Skeletthaufen."

„Weißt du, wie weit der Wirkungsbereich ist?", wollte Nami wissen. – „Also auf der ganzen Insel und dann noch zirka drei Seemeilen, aufs Meer hinaus", antwortete Giovanni. – „Gut zu wissen, dann können wir ihn umgehen."

„Also ich geh auf alle Fälle, ich werde sie so was von fertig machen", Luffy schlug mit der Faust der rechten Hand, in die Handfläche der Linken, er wirkte so was von entschlossen. Dann wandte er sich an Hancock und Bartolomeo. „Ihr beide, ihr habt aber die wichtigste Aufgabe überhaupt", setzte er an.

Schon jetzt konnten die beiden es kaum fassen, Luffy würde ihnen tatsächlich die wichtigste Aufgabe überhaupt anvertrauen? – „Ihr sorgt dafür, dass den Babys nichts passiert. Absolut gar nichts!", wies er sie an.

„Aber natürlich, Luffy! Du kannst dich so was von auf uns verlassen. Kein Gegner wird an deine wunderschönen Babys herankommen. Ich, Piratenkaiserin Boa Hancock, werde jeden in Stein verwandeln, der es auch nur versucht!", versprach sie feierlich.

„G-Genau, Luffy-senpai! Auch auf mich kannst du dich voll verlassen", Bartolomeo heulte fast, weil er so gerührt war, dass sein großes Idol – Luffy-senpai – ihm diese wichtige Aufgabe übertragen hatte.

„Sehr schön, ich wusste, auf euch kann ich mich verlassen", grinste Luffy. – „Ich werde auch auf dem Schiff bleiben, wenn wir wirklich angegriffen werden sollten, dann kann ich mit meiner Teufelskraft mehr ausrichten", meinte Law.

Sie würden das U-Boot benutzen, um unerkannt zur Insel zu gelangen, weshalb die Babys, so wie auch Kid auf der Thousand Sunny untergebracht wurden. Kid war auf Grund der Armprothese noch immer nicht fit genug für einen Kampf. Weshalb auch er zurückbleiben musste.

„Also gut, dann fasse ich die Aufteilung noch einmal zusammen", meinte Nami. „Team Helheim wird aus: Giovanni und Santiago, Luffy, Zoro, Sanji, Franky, Killer, Garp, Jean Bart, Bepo, Sabo und Koala bestehen. Zudem noch einige der Marinesoldaten", Nami warf einen Blick auf die Marinesoldaten. Diese wirkten entschlossen, immerhin ging es darum, eine gesuchte Verbrecherin festzunehmen. Garp hatte leider darauf verzichtet, Coby oder Helmeppo mitzunehmen. Immerhin waren sie eine ganze Weile mit Piraten zusammen und da die beiden noch Karriere machen wollten, hatte er sie nicht dort mit hineingezogen – an das Schicksal der anderen Soldaten hatte er allerdings nicht gedacht.

„Und auf den Schiffen bleiben: Brook, Usopp, Chopper, Law, Robin, Dragon, Nora, Ivankov, Alma, Heat und Wire, so wie ich, und natürlich Hancock und Bartolomeo. Zudem bleiben die Heart-Piraten ebenfalls auf den Schiffen verteilt, falls es zu angriffen kommt. Genauso wie der Großteil der Revolutionäre. Jeder, der eine Teufelsfrucht hat sollte zudem auch hier bleiben, abgesehen von Luffy und Sabo natürlich."

„Hey, was ist mit mir? Ich will auch kämpfen", brummte Kid. – „Sei kein Idiot, du kannst ja kaum stehen. Zudem, was willst du auf der Insel schon ausrichten, du kannst ja nicht mal deine Kräfte dort einsetzen. Nein, du bleibst mit auf der Sunny", knurrte Nami.

„Und warum kann ich nicht auf meinem Schiff bleiben?", blaffte Kid sie an. – „Weil es zu aufwendig wäre. Du bist verletzt und ich hab nicht so viel Zeit und Medikamente an dich verschwendet, damit du hier jetzt abkratzt. Du bleibst hier auf der Sunny, weil ich mich auch hier aufhalten werde, um Jayla und Vale zu beschützen, so kann ich dich auch noch im Auge behalten. Zwei Fliegen mit einer Klappe", antwortete Law.

Kid knurrte verstimmt auf, aber da Nami ihn schon wieder feindselig anfunkelte, verkniff er sich einen Kommentar.

Die restlichen Leute würden sich auf den Schiffen verteilen, um diese vor Schaden zu beschützen und gegebenenfalls Angreifer abzuwehren.

„Also dann, machen wir uns auf den Weg", kam es entschlossen von Luffy. „Diese Hel wird schon sehen, was sie davon hat! Die hat uns zum letzten Mal verarscht!"



Die Helheim-Truppe machte sich nun also auf den Weg, Shachi und Penguin würden ebenfalls noch mitkommen, wobei sie im U-Boot warten würden, damit sie notfalls schnell abhauen konnten, wenn es zu heftig wurde.

Sie gingen auf Tauchstation, nachdem alle gesammelt waren und bewegten sich in Richtung Insel. „Ihr müsst auf einiges gefasst sein. Hel hat sicher noch einige Kämpfer versammelt, aber ihre richtigen Teufelskraft-Nutzer hält sie lieber geheim", setzte Giovanni an. „Mir sind selbst nur Ozana und Sammael derzeit bekannt und ihre Kräfte sind echt unfair."

„Was haben die für Kräfte?", wollte Sanji wissen. – „Nun, Sammael kann Illusionen erzeugen. Er kann die schrecklichsten Erinnerungen im Geiste eines Menschen aufspüren und sie zu Tage befördern, diese kann er dann immer und immer wieder vor euren Augen abspielen, bis ihr irgendwann durchdreht. Wenn ihr also einen seltsamen Nebel seht, dann wisst ihr, dass es bereits zu spät ist und ihr vollkommen in seiner Kraft gefangen seid", erklärte er.

„Und Ozana ... nun, sie ist wohl noch schlimmer. Sie hat die Raum-Frucht gegessen ..." – „Also die gleiche wie Trafalgar?", unterbrach ihn Zoro. – „Nein! Trafalgar hat doch die Operations-Frucht gegessen!", schnaubte Giovanni. „Also, Ozana kann einen Raum erschaffen ..." – „Also doch wie Torao", war es diesmal Luffy, der ihn unterbrach.

Giovanni knurrte auf und schlug sich mit der Handfläche vor die Stirn. „Hört doch einfach zu, verdammt", knurrte er sie an.

Nachdem die beiden von Sanji zum Schweigen gebracht worden waren, setzte Giovanni die Erklärung fort. „Also Ozanas Raum existiert nicht wirklich. Er ist da, aber auch wieder nicht. Leute, die nicht wissen, worauf sie zu achten haben, werden niemals merken, dass sie in dem Raum sind, bis es zu spät ist", er kramte in der Tasche und zog schließlich eine Münze hervor. Er hielt sie hoch.

„Kennt ihr die Redensart: Zwei Seiten einer Medaille? Nun, ungefähr so lässt sich ihre Fähigkeit am besten erklären. Die Münze hier, hat eine Kopfseite und eine Zahlseite", er drehte die Münze einmal und zeigte ihnen auch die Rückseite. „Die Kopfseite ist die normale Seite, die normale Welt, ohne ihren Raum. Die Zahlseite symbolisiert den Raum. Personen auf der Kopfseite, können die Personen auf der Zahlseite nicht sehen, wissen nicht einmal, dass die Zahlseite existiert", erneut drehte er die Münze ein wenig hin und her.

„Auf der Zahlseite hingegen, ist es anders. Man kann die Kopfseite sehen, die Personen, alles. Aber man kann nicht mit ihnen interagieren. Die Leute auf der Zahlseite können die Leute auf der Kopfseite ansprechen, aber es wird keine Wirkung haben, sie können dich weder hören noch sehen. Nicht einmal mit Haki kann man sie wahrnehmen. Sie sind vollkommen von einander isoliert."

„Das ist ja doof, wie soll man denn da wieder rauskommen?", mischte sich Luffy wieder ein. – Giovanni stieß ein wenig genervt die Luft aus. „Bist du blöd oder so? Das hier ist eine Erklärung, alles, was du tun musst, ist zuhören, verdammt noch mal", er räusperte sich und fuhr dann fort. „Es gibt zudem einen weiteren großen Unterschied. Du kannst auf der Zahlseite nichts machen, keine Türen öffnen, keine Knöpfe drücken, gar nichts. Und der Druck auf dieser Seite ist noch verstärkt. Alles ist drei- bis viermal heftiger als auf der Kopfseite. Wenn du in einen Menschen rein rennst, dann bekommst du den drei- bis vierfachen Schaden ab. Wenn zum Beispiel ein ... hm, Renn-Nilpferd mit voller Geschwindigkeit gegen einen Menschen rennt, ist es normalerweise der Mensch, der die Verletzungen davon trägt. Wenn das Nilpferd sich jetzt allerdings auf der Zahlseite befindet und der Mensch auf der Kopfseite, und das Nilpferd dann gegen ihn rennt, so wird das Tier verletzt, vielleicht sogar vollkommen zerknautscht, je nachdem wie hoch die Geschwindigkeit war, während der Mensch nicht einmal merkt, dass da etwas gegen ihn gelaufen ist."

„Boah, das ist ja echt krass", Luffy starrte Giovanni mit offenem Mund an. – „Selbst Treppensteigen wird zur Qual, da jeder Schritt ebenfalls drei- bis viermal so heftig ist. Egal wie sanft du die Füße aufsetzt. Und wenn du in eine Menschenmenge gerätst, ist es wahrscheinlich aus mit dir, da du einfach zerquetscht wirst", fuhr Giovanni fort. „Und zu deiner Frage, wie man da raus kommt. Tja, einzig und allein, wenn du Ozana besiegst, was schwer fallen dürfte, denn sie kann nach belieben zwischen den Seiten wechseln."

„Das ist echt krass, wie soll man gegen so etwas ankommen?", fragte Franky. – „Tja, am besten lässt man sich nicht fangen, aber das dürfte wohl unmöglich sein, ich hab aber noch nie gegen Ozana gekämpft, weshalb ich keine wirkungsvolle Methode habe, aber solange sie sich auf der anderen Seite der Medaille befindet, ist es aussichtslos. Eine gute Sache gibt's allerdings, sie ist genauso von der Wirkung der Zahlseite betroffen, wie alle anderen auch. Sie erleidet auch den drei- bis vierfachen Schaden, wenn sie getroffen wird."

„Na, immerhin etwas, da kann man sicherlich was draus machen", überlegte Zoro. – „Aber wie ich schon einmal sagte, sind die beiden zwar lästig, aber das eigentliche Problem dürfte Primula sein. Sie ist erst elf, aber geschätzt zehn Mal Stärker als Nisha", fuhr Giovanni weiterhin fort.

„Benutzt sie auch diese Upper?", hakte Garp nach. – „Ja, und sie verträgt sie unheimlich gut. Bis es bei ihr zu einer Überdosis kommt, braucht es eine ganze Menge. Ich mag mir nicht vorstellen, wie sehr dass ihren Körper belasten muss", er dachte daran, was diese Drogen alles mit seiner Tochter, Carna, angestellt hatten. Ihr Körper war ein Wrack und dabei achtete Hel darauf, sie nicht überzudosieren. Primula hingegen nahm freiwillig diese Überdosen.

Nach einiger Zeit hatten sie schließlich die Insel erreicht und Shachi und Penguin leiteten das Auftauchen ein. „Seid auf alles gefasst, Hel hat so ihre Tricks. Vor allem, wenn ihr auf die Laborebene kommt ... haltet euch von den Zellen fern, ihr wollte nicht sehen, was da drin ist", warnte Giovanni sie noch vor.

Luffy musste schlucken, als er daran dachte, dass sie dort Kinder gefangen hielt und diese mit Fake-Teufelskräften quälte.



Die Gruppe betrat schließlich Helheim und sofort standen sie in einem riesigen Wald. „Wir müssen den Wald durchqueren. Ihr solltet aufpassen, dass ihr euch nicht verirrt. Im Zweifelsfall müsst ihr immer in Richtung Yggdrasil laufen. Wenn ihr dann am See rauskommt, diesem einfach so lange folgen, bis ihr die Gjallarbrú herreicht habt", wies Giovanni sie an.

„Was für'n Ding?", fragte Luffy. – Diesmal war es Santiago der aufstöhnte. Giovanni ignorierte Luffys Frage gekonnt. „Die Brücke verdammt. Der einzige Weg zu Yggdrasil", brummte der Papier-Mensch.

Die Gruppe setzte sich in Bewegung, wobei sie hin und wieder mal aufpassen mussten, dass sie Zoro oder Luffy nicht verloren. Der Wald war ziemlich dicht. „Solche Bäume habe ich noch nie gesehen", murmelte Koala.

„Das sind Mammutbäume. Yggdrasil ist der größte von ihnen. Solange es diesem Baum gut geht, geht es auch dem Wald gut. Sie alle sind aus ihm gewachsen. Seine Wurzeln erstrecken sich, unterhalb des Sees, über die ganze Insel und daraus sind dann die anderen Bäume gewachsen", erklärte Giovanni.

„Also, wenn wir den Wald abbrennen, dann geht's dem großen Baum schlecht?", wollte Luffy wissen. – „Möglicherweise, aber denk nicht mal dran, den Wald abzufackeln, unter Yggdrasil leben Menschen."



Hel wusste, dass die Gruppe ihre Insel betreten hatte, natürlich entging ihr nichts auf der Insel. „Glaubt ihr, ich mache es euch so einfach?", fragte sie niemand bestimmten. „Gjöll, Modgudr, empfangt sie ordnungsgemäß", gab sie mittels einer Teleschnecke nach oben hin durch.

„Primula, meine Schönheit", sie wandte sich an das Mädchen, sie hatte langes, blondes Haar und ebenfalls blaue Augen. Sie legte ihre Arme von hinten um Primula. „Auch du wirst alles geben, ja? Lass nicht zu, dass sie hierher kommen und mich stören. Alles und jeder muss vernichtet werden, auch diese Verräter, Giovanni und Santiago. Hab keine Gnade. Benutz so viele Upper wie du magst", sie drückte der kleinen einen Kuss auf die Wange und zog sich dann zurück.

„Dein Mann ist ganz schön ungehorsam, Rhea", eiskalte, blaue Augen richteten sich auf die Angesprochene. „Was denkt er sich nur dabei? Ist ihm das Leben eurer Tochter so egal?", sie ließ sich auf ihren Thron sinken und überlegte. „Hm, ich hab da schon eine Idee. Aber zuerst will ich mich um die kümmern, die auf den Schiffen verblieben sind", sie erhob sich doch wieder und verließ den Raum, Rhea folgte ihr.

Sie durchquerte die Gänge und kam schließlich zu einigen der Zellen. „Ylvie, Ragnar, Mads, macht euch bereit. Ihr werdet euch um die Feinde auf hoher See kümmern."

„Wie ihr wünscht, Meisterin", kam es unisono von den dreien. Sie machten sich unbemerkt auf den Weg.

„Wenn ihr glaubt, dass ich es euch so einfach mache, dann habt ihr euch geschnitten", ein breites Grinsen überzog ihr Gesicht.



Es dauerte eine gute Stunde, ehe sie den Wald durchquert hatten. Sie hatten den Hollenteich erreicht und konnten nun auch Yggdrasil in seiner ganzen Pracht bewundern. „Dort ist die Gjallarbrú. Es wird gleich ernst werden", warnte Giovanni sie vor.

„Wir werden mit denen schon fertig. Zur Not setze ich Haoshoku ein", kam es zuversichtlich von Luffy. – „Das kannst du dir sparen, die sind – genau wie Gesche – ebenso unempfindlich für Haoshoku. Sie alle haben einen sehr starken Willen", murmelte Giovanni.

Modgudr kam schon in Sicht, natürlich, sie war ja auch eine Riesin. Geschätzt maß sie um die zwölf Meter. Sie hatte eine dunkle Hautfarbe und rostrotes Haar.

Sie saß vor der Brücke und starrte genau in die Richtung der Gruppe. Es schien so, als warte sie auf sie. „Ihr könnt ruhig rauskommen. Garm hat euch schon seit langem bemerkt", donnerte ihre Stimme über die Insel. Sie erhob sich jetzt.

„Wir sollten das hier schnell zu Ende bringen", murmelte Luffy und wollte sich schon auf ein Gear 3 vorbereiten, doch Giovanni unterbrach ihn. „Du Holzkopf! Du kannst keine Teufelskräfte einsetzen!", fauchte er. „Das bedeutet, dein Körper unterscheidet sich hier in keiner Weise von anderen. Du bist hier ein normaler Mensch, schau!", er zog an Luffys Wange, was diesen nach kurzer Zeit aufschreien ließ.

„Au, das tut ja weh!", schrie der Strohhut auf. – „Ach was, sag bloß. Deshalb musst du vorsichtig sein, du bist hier kein Gummimensch!", mit diesen Worten ging Giovanni weiter.

„Zur Not zerschneide ich sie", murmelte Zoro zu Luffy und hielt seine Schwerter griffbereit. – „Du kannst doch nicht einfach eine Frau zerschneiden", brummte Sanji, auch wenn diese Riesin sein Feind war, konnte er doch nicht zulassen, dass einer Frau so etwas angetan wurde. – „Du hast Probleme, Küchenschabe", schnaubte Zoro nur.

„Achtung!", rief Santiago, als ganz plötzlich etwas angeschossen kam. Franky schoss seinen Arm auf das Etwas und versuchte es zu fangen, doch das war ganz schön schwierig. Das Etwas kickte gegen seinen Arm und dieser krachte zu Boden. Mit einem Salto landete ein kleiner Junge mit einigem Abstand vor der Gruppe.

„Ihr kommt ihr nicht weiter", murmelte er ausdruckslos. Sein Gesicht war blank, keinerlei Emotion war darauf zu erkennen. Er war zirka zehn Jahre alt, hatte blondes Haar und blaue Augen. Er trug ein weißes Hemd und eine schwarze, kurze Hose.

„Wenn ihr Gjallarbrú überqueren wollte, müsst ihr zuerst an mir und Garm vorbei", hinter dem Jungen tauchte ein riesiger Hund auf. Er war locker dreimal so groß wie der Junge. Sein Fell war weiß, dennoch war es kein reines weiß. Es war schmierig, als hafte die pure Boshaftigkeit an ihm.

Der Hund knurrte und Speichel floss aus seinem Maul, als er auf den Boden tropfte, zischte es leicht, er war ätzend. „Oh Mann, was ist das für ein Biest?", murmelte Koala. – „Er ist ein Höllenhund. Wenn er euch frisst, dann sind eure Seelen auf ewig in ihm gefangen", kam es ausdruckslos von dem Jungen – Gjöll.

„Was ist mit ihm?", wollte Bepo wissen. „Der ist so gruselig", der Mink spürte, dass etwas mit diesem Jungen nicht stimmte. – „Ich bin ein Homunkulus", antwortete Gjöll.

„Was ist denn das?", fragte der Eisbär verwirrt. – „Genau, was ist das? Das klingt ja komisch. Er sieht dabei aus wie ein ganz normaler Junge", murmelte Luffy. – „Ein Homunkulus ist ein künstlich erschaffener Mensch. Es war mir nicht bewusst, dass sie es so weit mit ihrer Forschung getrieben hat ...", Giovanni konnte nicht fassen, wie sehr er Hel unterschätzt hatte.

„Die ist genauso krank wie mein Vater", kam es abfällig von Sanji. – „Hört zu, ein Homunkulus ist kein Mensch! Er mag zwar wie ein Kind aussehen, aber er ist keines. Er wurde nur dazu erschaffen, um Menschen davon abzuhalten, die Brücke zu überqueren. Habt kein Mitleid mit ihm", wies Giovanni die anderen an.

„Die erhabene Meisterin Hel wird sehr enttäuscht sein, Giovanni. Dass du sie hintergehen würdest, damit hätte sie niemals gerechnet", kam es mit monotoner Stimme von Gjöll. Danach schoss er auf Giovanni zu. „Besser du stirbst hier und jetzt, als unserer erhabenen Meisterin noch mehr Schmerz zu bereiten!" Er trat nach Giovanni, doch Santiago konnte ihn abwehren.

„Schnell, wir müssen weiter, wir haben keine Zeit, uns hier lange aufzuhalten!", rief Giovanni den anderen zu.

„Nicht so schnell", Gjöll wandte sich von Santiago ab und stellte sich den anderen wieder in den Weg. – „Ich werde mich um ihn kümmern", meinte Sabo. Er überzog seine Arme mit dem Hardening und trat entschlossen vor Gjöll. Er würde seine Teufelskräfte definitiv nicht brauchen, um diesen Zwerg zu besiegen.

„Ich helf dir, ich übernehme den Hund", murmelte Koala, die ebenfalls in Kampfhaltung ging. „Und ihr, macht, dass ihr wegkommt!" – „Alles klar, ihr macht das schon!", rief Luffy ihnen zu, während er in Richtung Brücke lief.

„Unterschätzt mich mal nicht. Ein Homunkulus ist widerstandsfähiger als ein Mensch", kam es monoton von Gjöll. Allerdings ließ er die anderen vorbei ziehen, an Modgudr würden sie nicht vorbei kommen. Er ging zudem davon aus, dass er hier sowieso nicht lange brauchen würde.



Modgudr wirkte gelangweilt, als die anderen endlich bei ihr ankamen. „Was? Nur so Würmchen?", sie stieß schwerfällig ein Seufzen aus. – „Ich geb dir gleich mal Würmchen", knurrte Garp. „Lass uns umgehend vorbei!"

„Wie käme ich denn dazu. Mein Job ist es, Ungeziefer wie euch, fernzuhalten", schnaubte sie und hob ihr Bein an. Sie stampfte einmal kräftig auf und die ganze Erde bebte.

„Pah, wäre nicht das erste mal, dass ich gegen Riesen kämpfe", rief Garp ihr zu. Er ballte die Hand zur Faust und sprang auf die Riesin zu. „Nimm das hier!" – „Dummer, kleiner Mensch. Du solltest mich nicht unterschätzen! Die Riesin holte aus und schlug ebenfalls mit der Faust zu. Ihre und Garps Faust kollidierten. Es gab eine heftige Druckwelle und Garp wurde zurückgeschleudert. Er landete auf den Füßen und sah die Riesin feindselig an. – „Nicht schlecht, Riesin, aber das war lediglich zum Aufwärmen!" Erneut sprang er auf sie zu.



„Scheiße, es kommen tatsächlich welche hierher", stieß Nami aus. Mit einem Fernglas beobachtete sie die Insel. Eine Zeit lang war alles ruhig gewesen, doch nun nährten sich ihnen plötzlich drei Gestalten. Eine davon zielte direkt auf die Thousand Sunny. Die zweite flog in Richtung Revolutionsschiff und die dritte flog in Richtung Adventure Galley.

Nami zuckte zurück, als die Person auf dem Deck landete. Es war ein Junge, vielleicht gerade einmal zwölf Jahre alt. Er hatte langes, dunkelbraunes Haar und leuchtend blaue Augen, allerdings wirkten diese eher traurig. Er trug graue Kleidung, ähnlich der Gefangenenkleidung von Stígandr. Zudem hatte er einen Sklavenring um den Hals.

„Ihr sollt vernichtet werden", war alles, was er sagte, bevor er zuschlug. Schwarze Tentakel schossen plötzlich aus seinem Körper und zielten direkt auf Nami. – „Veinte Fleurs!", rief da Robin und konnte mittels ihrer Arme die Tentakel aufhalten.

Das schien den Jungen allerdings nicht im Geringsten zu stören. Er änderte einfach die Richtung und die Tentakel zischten auf Robin zu. Sie vervielfältigten sich und schlossen sogar die zusätzlichen Hände mit ein.

„Kung Fu-Point!", Chopper attackierte den Feind, er sprang auf ihn zu und kickte ihn weg. Der Junge schien davon allerdings nicht beeindruckt zu sein, er flog zwar über das Deck, aber seine Tentakel fingen den Sturz ab. Sogleich schickte er auch welche in Choppers Richtung.

Das Rentier wich den Tentakeln eine zeitlang aus, aber je mehr es wurden, desto schwieriger wurde es. Irgendwann wurde er davon gefangen.

„Dos Manos, Clutch!", Robin zielte auf den Hals des Jungen, doch die Tentakel beschützen ihn vor den Armen. – „Verdammt, was ist mit dem?", wollte Nami wissen. „Heat Egg!", sie stürmte auf ihn zu und versuchte ihn, mit dem Klima-Takt-Stock zu erreichen.

„Nerv nicht", war alles, was er von sich gab, als er Nami mit den Tentakeln packte und wegschleuderte. – „Nami!", rief Chopper aufgebracht und wechselte zum Heavy Point, um sich so aus dem Griff zu befreien.

„Veinte Fleurs!", erneut schickte Robin die Arme aus. Sie bekam damit Nami zu fassen und schleuderte sie auf das nächste Schiff. Dem Revolutionsschiff.

Nami landete auf dem Deck, sie keuchte auf, als sie aufschlug. Allerdings blieb ihr keine Zeit denn auch hier war einer der Gegner gelandet. Ein Mädchen, sie war nur geringfügig Älter als der Junge auf der Thousand Sunny.

Sie hatte blondes, kürzeres Haar, mit einem unordentlich geschnittenen Pony und dunkelbraune Augen. Auch sie trug einen Sklavenring. Ihre Augen waren recht groß und der absolute Horror lag in ihrem Blick. Es schien, als habe sie Angst um ihr Leben, vielleicht war das auch so ... Jedenfalls hatte sie stark ausgeprägte Augenringe und sie war ziemlich dürr.

Ivankov und Dragon traten neben sie. „Alles okay, Nami?", wollte Ivankov wissen. – „Alles bestens", die Navigatorin richtete sich auf. „Wer zur Hölle ist das?", sie deutete auf das Mädchen.

„Die kam eben angeflogen. Ist mir eigentlich nicht recht, ein kleines Mädchen anzugreifen", brummte Ivankov. – Das Mädchen hob eine Hand an und schlug damit vor sich in die Luft, ganz plötzlich tat sich an der Stelle, aber wirklich nur dort, ein Orkan auf. Er war zwar recht klein, besaß aber dennoch die Power eines großen Orkans. Die Windsäule schoss auf die drei zu, welche es schwer hatten, auszuweichen.

„Die Meisterin wünscht, dass ich euch vernichte. Es tut mir sehr Leid, aber ich muss diesem Wunsch nachkommen. Bitte haltet einfach still, so ist es einfacher für uns alle", kam es mit schwachem Stimmchen von dem Mädchen.

„Von wegen", knurrte Nami. „Thunder Bolt Tempo!", sie jagte einen Blitz nach dem anderen auf das Mädchen. Diese wich mittels ihrer Luftströme aus. – „Bitte, die Meisterin wird sehr wütend, wenn ich euch nicht töte. Ich möchte keine Schläge, bitte lasst euch töten!", meinte sie Ängstlich.

„Tut mir Leid, Schätzchen, aber das läuft nicht. Wir wollen Hel aufhalten, wenn du also schön ruhig bleibst, dann können wir dir vielleicht eher helfen", meinte Nami, während sie erneut einen Blitz abfeuerte.

„Dann tut es mir unheimlich Leid, ich wollte euch Schmerzen ersparen, aber ihr lasst mir keine Wahl", es klang so, als müsste sie fast heulen. „Aero Hand!", mit ihrer Hand holte sie aus, sie schlug in Namis Richtung und binnen Sekunden baute sich ein erneuter Wirbelsturm auf. Er traf Nami diesmal direkt und sie wurde mit einem Schrei von den Füßen gerissen. Dragon fing sie auf.

„Anscheinend sollte man sie nicht unterschätzen. Sie ist verzweifelt und verzweifelte Leute sind zu allem bereit", murrte er. Er konnte es ebenfalls nicht ertragen, dass einem Kind so etwas angetan wurde.

„Wir müssen sie stoppen, allerdings will ich es vermeiden, sie zu töten. Sie ist auch nur ein Opfer von dieser größenwahnsinnigen Person", rief Dragon seinen Leuten zu.

„Ich fürchte, so einfach wird das nicht ...", kam es von ihr, sie stampfte mit dem Fuß auf und plötzlich schossen Luftsäulen in die Höhe, dort wo die Männer standen. „Unterschätzt mich nicht ..."



Die Kid-Piraten bekamen ebenfalls Besuch von einem der Gegner, Heat, Wire, Twist, Flare und Dread zögerten keine Sekunde, ihn anzugreifen. Auch die restlichen Männer sammelten sich und attackierten den Jungen mit allem, was sie hatten.

Allerdings zeigte das absolut keine Wirkung. „Verdammt, was ist mit dem Knirps?", fluchte Heat, nachdem er aufgehört hatte, Feuer zu speien.

Der Junge war älter als die anderen beiden, vielleicht 17. Er hatte rötliche, kinnlange Haare und braune Augen, anders als die anderen, trug er keinen Sklavenring. Ein verrückter Ausdruck lag in seinen Augen, als er immer näher kam. „Was ist denn? Hm? Kommt ihr nicht gegen mich an?"

Wire konnte erkennen, dass die Haut des Jungen metallisch glänzte. Der Boden um ihn herum fing ebenfalls an zu schimmern. „Verdammt, ist das Metall?", fragte Twist.

„Oh ja, ich bin Mads, der Metall-Mensch, ich habe von der Metall-Frucht gegessen und kann alles und jeden in Metall verwandeln", sein Grinsen wurde noch breiter. „Die erhabene Meisterin Hel wünscht sich neue Statuen für ihren Vorgarten, diesen Wunsch will ich ihr erfüllen", er hatte sich leicht vorgebeugt und die Hände erhoben, sie waren zu Klauen geformt.

„Ihr könnt nichts gegen mich ausrichten, ich bin ein Logia-Typ und euer Haki – falls ihr überhaupt so etwas besitzt, wird keine Wirkung haben", er lachte auf und stürmte jetzt auf Twist zu.

Dieser wich aus und schoss auf Mads. Doch die Kugel schmolz, als sie den Körper des Jungen berührte. „Ich kann das Metall in meinem Körper auch zum Schmelzen bringen, das wird unheimlich heiß. Willst du mal testen?", er grinste und sein Blick war einfach nur irre.

Erneut lief er auf den Piraten zu und erwischte ihn. Sofort wurde sein Arm metallisiert. „Shit!", er versuchte sich zu befreien, aber er kam nicht mehr los. Mads war mit ihm verwachsen und begann, ihn immer schneller zu metallisieren. In weniger als einer Minute war von Twist nicht mehr, als eine metallische Statue übrig.

„Du kleine Made, das wirst du uns Büßen", knurrten die Kid-Piraten. Sie mussten definitiv etwas tun, nicht, dass sie alle noch als Statuen endeten.



Primula wartete auf der zweiten Ebene auf die Piraten. Sie hoffte ja, dass sie schnell kommen würden. Sie langweilte sich jetzt schon.

Sie schwang ihr riesiges Zanbato mit Leichtigkeit herum, obwohl es um einiges größer war, als sie. Größer und vor allem breiter, sie konnte sich hinter der Klinge komplett verstecken. Sie hatte allerdings schon eine Dosis Upper genommen, weshalb es kein Wunder war, dass sie schon viel stärker als ein durchschnittlicher Erwachsener war.

Sie hatte ihre blonden Haare offen gelassen und spielte mit einer Haarsträhne. Sie hatte einen Lutscher im Mund und schob ihn von einer Seite auf die andere. „Wann kommt ihr denn endlich? Lasst mich doch nicht warten", murmelte sie schon fast enttäuscht. Der Lutscherstiel stellte sich auf, als sie den Lutscher im Mund bewegte.

„Das ist nicht nett, jemanden warten zu lassen", sie ballte die linke Hand zur Faust und stampfte bockig mit dem Fuß auf. Dann rammte sie das Zanbato in den Boden und setzte sich hinter die Klinge, sodass man, wenn man den Raum betrat, sie dort hinter nicht sehen konnte. „Ihr werdet schon noch sehen, was ihr davon habt. Ich zerschneide euch", brummte sie.  

Exchange - Wenn der Geschlechterkampf schwere Folgen hat [One Piece-FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt