Epilog

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  16. März 1526

Nami und Killer sahen sich an. Ihre Körper setzten sich automatisch in Bewegung, nur wenige Sekunden nach dem Schuss. Er kam aus der Aquarien-Bar, wenn Nami sich nicht täuschte, waren Giovanni, Rhea und Santiago ersten dort hin verschwunden.

Die Navigatorin öffnete die Tür und blieb gleich darauf geschockt stehen. Die Scheiben der Aquarien waren rot, ein schwerer Geruch nach Metall lag in der Luft. Nami konnte sehen, dass Rhea am Boden lag, neben ihr lag die Waffe.

Giovanni kniete vollkommen erstarrt über ihr, in seinen Augen lag purer Horror. Er hatte den Mund geöffnet, als wolle er schreien, aber er blieb stumm. Santiago stand hinter Giovanni, auch er sah maßlos entsetzt aus.

„Was ist hier passiert?", wollte Nami wissen. Sie konnte sehen, dass Rhea sich allem Anschein nach selbst erschossen hatte, aber ihr war nicht klar, wieso.

Giovanni war noch immer in einer Schockstarre, er konnte überhaupt nichts machen, weshalb Santiago antwortete. „Es war zu viel für sie. Der Tod ihrer Tochter ...", er wirkte sonst eigentlich immer sehr beherrscht, als ob ihn solche Sachen wie der Tod von Menschen, nicht sonderlich interessierten, aber das Rhea sich umgebracht hatte, war selbst für Santiago ein wenig zu viel, „... sie war verzweifelt, sie konnte es nicht ertragen. Sie war immer empfindlich, immer schwach im Herzen. Es hat sie zu sehr mitgenommen. Sie hat sich umgebracht, bevor Giovanni oder ich irgendetwas hätte tun können."

Da brachen bei Giovanni anscheinend die Dämme, er schrie auf, als er endlich zu realisieren schien, was passiert war. Er beugte sich vor und zog Rheas leblosen Körper zu sich, er weinte zwar nicht, aber er schrie weiter. Sein Körper zitterte heftig.

Kurze Zeit später kamen auch die anderen dazu, wobei Nami und Killer versuchten, sie aus dem Raum zu halten, sie fanden es taktlos, wenn jetzt jeder hier reinstürmen würde. „Santiago, versuch ihn irgendwie zu beruhigen, wir halten die anderen draußen", rief Nami ihm zu, während sie die anderen vor die Tür verfrachtete.



Es dauerte einige Stunden, ehe Santiago es geschafft hatte, Giovanni von seiner Frau zu trennen. Mittlerweile lag Giovanni im Männerschlafzimmer auf seinem Bett und starrte die Decke an. Erst seine Tochter und dann noch seine Frau so kurz hintereinander zu verlieren, war heftig.

Santiago saß am Bettende auf dem Boden. Er hatte ein Bein an den Körper gezogen und den Arm lose darum gelegt. „Ist das Karma?", fragte Giovanni nach einiger Zeit. – „Ich weiß nicht, Boss, ich glaube nicht an so was", antwortete der Papier-Mensch.

„Ich auch nicht ... aber anders kann ich mir das nicht erklären", Giovanni schnaubte. Er lachte bitter auf. „So'n scheiß, jetzt bist nur noch du übrig", meinte er. – „Ja ... Jetzt sind wieder nur wir zwei übrig."

Es blieb einige Zeit still, ehe Santiago vernahm, wie Giovanni aufstand. Der Ältere kam um das Bett herum. Er blieb vor dem Papier-Menschen stehen, dieser sah auf. Giovanni packte Santiago an den Haaren und zog den Kopf zurück. Giovannis Blick war kalt. „Recht hast du, wieder nur wir zwei", er stieß ein Schnauben aus. „Anscheinend bringst du mir wirklich Unglück, aber ... so leicht lasse ich dich nicht davon kommen, hörst du? Du, der du den Tod verdient hättest, bist nach wie vor am Leben, tch, das ich nicht Lache ... Aber weißt du, ich werde nicht zulassen, dass du einen einfachen Tod hast. Für all deine Verbrechen wirst du noch viel mehr Leiden müssen, das ist ein Befehl", in Giovannis Augen lag in diesem Moment purer Hass.

Santiago sah zu ihm auf. „Aye, Gio. Alles was du willst." Es war nicht so, dass Giovanni bei Santiago seine Teufelskräfte einsetzte, nein, er wusste, dass Santiago auch ohne Gedankenkontrolle jedem seiner Befehle gehorchen würde.

Giovanni starrte den Papier-Menschen noch einige Zeit an, ehe er ihn losließ und zurück zum Bett ging.



Die Stimmung auf der Sunny war ziemlich bedrückt, erst die mehr oder weniger große Niederlage auf Helheim und jetzt auch noch der Tod von Rhea. Das war wirklich kein guter Tag.

Sanji befand sich auf Laws U-Boot. Er saß neben Zoros Bett. Der Schwertkämpfer war wieder zu sich gekommen. „Was ist? Worüber wolltest du reden?", kam es schwach von ihm.

Der Koch starrte einige Zeit vor sich hin, was würde er jetzt nicht für eine Zigarette geben. Er holte die Luft. „Als wir von der Insel geflohen sind, wurden Killer und ich von Nidhöggr und Jörmungandr angegriffen. Wir hatten deine Schwerter dabei, aber in dem ganzen Chaos ...", Sanji zögerte kurz, er konnte Zoros brennenden Blick auf sich spüren, „... da ist Wado-Ichi-Monji ... verloren gegangen", beendete er den Satz.

Zoros Auge weitete sich. Er brauchte einige Sekunden, ehe er realisiert hatte, was Sanji ihm da gerade mitgeteilt hatte. Sein geliebtes Schwert, das letzte Andenken an seine Freundin Kuina, das Wado-Ichi-Monji, war verloren gegangen.

Ein gigantischer Kloß bildete sich in Zoros Hals, das durfte nicht wahr sein, das durfte einfach nicht passiert sein. „Oi ... Küchenschabe, lüg mich nicht an, das kann nicht ...", seine Stimme zitterte.

Betrübt sah Sanji zu Zoro hinab. „Ich lüge nicht, es ist fort. Es tut mir so leid", es tat ihm wirklich Leid, es musste im Moment unheimlich schwer für Zoro sein.

Der Schwertkämpfer setzte sich auf, seine Hand schnellte vor und packte Sanji am Kragen. „Das ... das ...", Zoros Atem ging hektisch, er wusste nicht was er sagen sollte, der Kloß schnürte ihm den Hals zu. Seine Hand zitterte so sehr. Was war nur los? Er wollte diesen verdammten Koch anschreien, ihn verprügeln, dafür dass er das Schwert verloren hatte, aber er konnte nicht. Er konnte sich kaum bewegen.

Behutsam griff Sanji nach Zoros Hand an seinem Kragen, er beugte sich vor und legte den anderen Arm um Zoros Hals, er zog den Schwertkämpfer zu sich. Er wusste nicht, was er sonst machen sollte. Er wusste, dass nichts was er sagte, die ganze Sache besser machen würde.

Zoros Stirn ruhte an Sanjis Brust, er starrte auf das Hemd des Smutjes, lautlos begann er zu weinen, sein wertvollster Besitz war für immer verloren, er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte.



Koala stand vor dem Inkubator, sie betrachtete das kleine Wesen darin. Sie konnte noch immer nicht glauben, dass dieses Ding sie fast umgebracht hätte. Gedankenverloren strich sie über die Verbände an ihrem rechten Arm. Sie sah wie eine halbe Mumie aus, das war überhaupt nicht schön.

„Was machen wir nur mit dir, hm?", fragte sie den Homunkulus. Er sah gar nicht mehr wie ein Monster aus. Sie verfluchte diese Hel und ihre teuflischen Kreationen.

Sie sah auf, als sie hörte, wie sich die Tür öffnete. Sabo betrat den Raum, er schloss die Tür hinter sich. Ein fast schon schüchternes Lächeln huschte über sein Gesicht, als er auf sie zutrat. „Wie geht's dir?", fragte er.

„Soweit ganz gut", antwortete Koala. Sie sah ihn noch kurz an, ehe ihr Blick zu dem Homunkulus zurückkehrte. – „Was willst du mit ihm machen?", wollte Sabo wissen. Er war hinter sie getreten.

Koala lehnte sich zurück, schmiegte sich ein wenig an Sabo. „Ich weiß nicht, irgendwie will ich nicht, dass er einfach so entsorgt wird. Im Endeffekt kann er ja gar nichts dazu. Hel hat ihn erschaffen. Was ist, wenn er jetzt, ohne ihren Einfluss normal aufwächst?", sie verdrehte den Kopf nach oben, um Sabo ansehen zu können.

Dieser schlang die Arme um Koala. „Ich weiß nicht, ein Freund von der Idee, ihn zu behalten, bin ich immer noch nicht. Er hat dich immerhin verletzt", Sabo vergrub sein Gesicht an Koalas Schulter.

„Er wird mir nicht mehr wehtun, du bist ja da und du kannst hier deine Teufelskräfte einsetzen. Aber ich will ihn irgendwie nicht einfach so aufgeben, ohne es zumindest versucht zu haben." Sie drehte sich in Sabos Armen.

Sabo sah sie an, seine Wangen waren heiß. „Okay, wenn es das ist, was du willst, werde ich dich unterstützen", antwortete er. Koala lächelte ihn an. – „Danke."



Namis Hände zitterten, als sie den Lappen in den Eimer mit, mittlerweile rotem Wasser tauchte. Sie wrang ihn aus und machte dann damit weiter, das Blut von den Scheiben zu wischen. Stumme Tränen liefen über ihre Wangen. Sie war schon seit gut einer Stunde dabei, das Blut aufzuwischen, nachdem Killer und Franky die Leiche vorübergehend verstaut hatten. Sie würden darauf warten, was Giovanni mit seiner toten Frau machen wollte.

Frustration machte sich in ihrem Körper breit, warum war es soweit gekommen? Sie fragte sich das immer wieder. Hätte Giovanni sie nicht auch stoppen können, mit seiner Manipulation? Vollkommen aufgebracht feuert sie den Lappen zurück in den Eimer. Ihre Hände waren hellrot vom blutigen Wasser. Sie sackte an der Couch zusammen. Sie raufte sich die Haare, sich nicht darum kümmernd, dass sie das blutige Wasser darin verschmierte.

Die Tür öffnete sich und Killer betrat den Raum. Er ging auf Nami zu, die nicht einmal aufsah. „Komm her", meinte er, als er vor ihr stand. Er hielt ihr die Hand hin, als sie nicht reagierte, beugte er sich weiter hinunter und griff ihr unter die Arme, er zog sie hoch.

„Ist doch alles scheiße", murmelte sie, sie lehnte sich vor und ihr Gesicht ruhte an Killers Brust. Ihre Arme hingen schlaff hinunter. Killer hielt sie einige Zeit in der Umarmung. Er öffnete mit einer Hand den Verschluss seiner Maske und zog sie vom Kopf. Achtlos warf er sie auf die Couch.

„Du weißt, dass du das hier nicht alleine machen musst", erinnerte er sie. Nami schlang ihre Arme um seinen Körper, sie hob den Kopf an. – „Ich weiß, aber ich hatte das Gefühl, ich müsste es machen. Seltsam, nicht wahr?"

„Ist schon gut, ich helf dir dabei", Killer legte seine Stirn gegen Namis, er sah ihr in die Augen. – „Danke", antwortete sie, sie schloss die Augen und küsste ihn kurz.



Luffy lag mit Law in dessen Bett. Jayla und Vale lagen zwischen ihnen und schliefen tief und fest. Der ganze Stress hatte sie müde gemacht. Luffy sah sie mit liebevollem Blick an. Stich leicht über Jaylas Wange.

Law beobachtete Luffy dabei. Er wusste, dass es ihm nicht so gut ging, Er versuchte irgendwelche Worte zu finden, die ihn trösten würden, aber es war vergebens. Law war einfach nicht gut mit solchen Worten.

„Ich hab vor in den East Blue zurückzukehren", setzte da Luffy an. „Ich hab endlich eingesehen, dass diese Welt absolut nichts für Kinder ist. Ich will, dass die beiden sicher aufwachsen können. Ich will die erste Zeit dort bleiben, nur ein paar Jahre, bis sie alt genug sind, Dadan wird sicherlich auf sie aufpassen, während ich dann noch einmal zur See fahre. Ich wollte dich fragen, ob du mit mir kommen willst", Luffy sah Law in die Augen.

Law hatte Luffy noch nie so ernst erlebt, er hatte seinen Entschluss also gefasst. Laws Mundwinkel hoben sich. Er streckte die Hand nach Luffy aus und strich ihm sanft über die Wange. „Ich werde dir überall hin folgen", antwortete er.

Luffy lächelte ihn an. „Das macht mich glücklich", er beugte sich vor und küsste Law einige Male. Dieser erwiderte es. Er hatte sich auch entschieden, schon vor einiger Zeit. Was auch immer Luffy vorhatte, Law würde ihn dabei unterstützen.



Die Nacht war, nach diesen Zwischenfällen, eher ruhig, die meisten schliefen, sie waren erschöpft von den Kämpfen. Usopp hielt zusammen mit Pflanzi wache, diese schmiegte sich an ihn.

Robin, Hancock und Nora schliefen. Nami war bei Killer auf der Adventure Galley. Law und Luffy schliefen seelenruhig mit Vale und Jayla neben sich. Chopper arbeitete noch eine Weile, er sah noch einmal nach Ragnar, Ylvie und Mads. Bisher waren sie immer noch ohne Bewusstsein.

Sanji blieb die ganze Nacht über bei Zoro, bis dieser vor Erschöpfung wieder eingeschlafen war.

Brook löste Usopp nach einiger Zeit ab, dieser fiel daraufhin nur wenige Minuten später todmüde ins Bett. Giovanni und Santiago waren ebenfalls im Schlafzimmer auf der Sunny.

Franky saß zusammen mit Kid auf dem Deck der Adventure Galley, sie beide tranken Cola, da Kid noch immer Alkoholverbot hatte. Sie unterhielten sich eine Weile und Franky erkundigte sich nach dem Arm. Kid war nach wie vor begeistert davon.

Alma hockte vor Kid auf dem Boden, zwischen seinen Beinen. Ihre Arme hatte sie auf Kids linken Oberschenkel gelegt, den Kopf darauf gebettet. Sie war irgendwann eingeschlafen. Kid spielte abwesend mit ihren Haaren, während er sich mit Franky unterhielt.

Koala und Sabo schliefen ebenfalls seelenruhig, sie lagen nebeneinander und Sabo hatte seine Arme um Koala geschlungen.

Garp schlief ebenfalls wie ein Stein, die ganze Aktion war ziemlich anstrengend für ihn gewesen. Auch Bepo und Jean Bart schliefen tief und fest.



Als sie später am Tag alle wieder erwacht waren, verlangte Giovanni, seine Frau noch einmal zu sehen. Sie würden sie hier auf dem Meer bestatten, auch wenn sie selbst nie Piratin gewesen war, hatte sie das Meer geliebt.

Die anderen bereiteten alles vor, sie würden eines der Beiboote des Marineschiffes nehmen. Robin und die Kuja-Piraten schmückten es ein wenig. Sie würden sie auf dem Meer verbrennen, Giovanni wollte ihre Leiche nicht einfach so ins Wasser werfen, wo sie möglicherweise von irgendwelchen Tieren gefressen wurde.

Es war fast schon wieder Abend, als alles soweit fertig war. Giovanni verabschiedete sich ein letztes Mal von Rhea, ehe das Beiboot ins Wasser gelassen wurde. Sie ließen es etwas treiben, damit es nicht mehr unmittelbar an den Schiffen war. Danach brachte Santiago Giovanni zu dem Boot.

Giovanni hatte eine Fackel in der Hand, er entzündete das Boot und kehrte dann auf die Thousand Sunny zurück. Er stand an der Reling und sah zu seiner verbrennenden Frau hinüber. Auch wenn sein Hals wie zugeschnürt war, brach er nicht in Tränen aus.

Jeder hatte sich versammelt um Rhea die letzte Ehre zu erweisen. Selbst Zoro war anwesend, obwohl er eigentlich noch viel zu entkräftet war. Sanji stützte ihn, da er nicht alleine stehen konnte.

Sie warteten, bis das Boot verbrannt war, ehe sie den Weg bis zur nächsten Insel fortsetzten. Dort würden Giovanni und Santiago von Bord gehen.



Die Verabschiedung fiel relativ kurz aus, nach wie vor war Giovanni nicht in der Stimmung viel zu reden. „Tut mir Leid, dass ich nicht wirklich helfen konnte", murmelte Luffy. – „Schon gut, ist nicht deine Schuld. Hel ist einfach ... unberechenbar. Wer hätte schon ahnen können, dass sie Nidhöggr erweckt?", Giovanni schnaubte. „Ich wünsch dir viel Glück für die Zukunft. Pass auf deine Familie auf."

„Danke, werde ich machen, ganz sicher", versprach Luffy. Danach trennten sich ihre Wege. Aber nicht nur Luffys und Giovannis. Auch Kid durfte nun endlich wieder die Gruppe verlassen. Da die Mugiwara-Bande zurück in den East Blue, war es langsam Zeit, sie ziehen zu lassen.

Auch wenn Nami darüber nicht ganz so glücklich war, sie wusste das Killer immer zu Kid stehen würde. „Keine Sorge, ich komm dich besuchen", meinte Killer. – „Ja, das wäre schön ...", Nami zog etwas aus ihrer Tasche. „Hier, ich hab eine Vivre Card machen lassen, dann kannst du mich leichter finden."

Killer nahm die Vivre Card entgegen. „Danke", er verstaute sie sicher, danach zog er die Maske aus. Er beugte sich vor und küsste Nami ein letztes Mal.



Kid freute sich natürlich ziemlich, dass er jetzt endlich wieder frei war. Er hätte ja am liebsten einen Freudentanz aufgeführt, aber das sähe wohl albern aus, weshalb er es ließ. Luffy stand vor ihm, mit Jayla auf dem Arm. „Also dann ...", setzte der Strohhut an, er wusste nicht so recht, was er jetzt sagen sollte.

„Tja, hm ...", Kid sah zu Jayla, diese starrte ihn mit großen Augen an. Er streckte eine Hand nach ihr aus. „Uhm ... also wenn wir mal im East Blue sind ... könnte ich ja vielleicht mal ... vorbeikommen ...", druckste er etwas rum. Er hasste es, es zugeben zu müssen, aber eigentlich hatte er doch nichts gegen Jayla. Sie war süß, er wollte zwar jetzt nicht ständig bei Luffy bleiben und sich um sie kümmern, aber sie ab und zu mal zu sehen, dagegen hätte er nichts.

Ein Lächeln breitete sich auf Luffys Gesicht aus. „Klar, jeder Zeit gerne", antwortete er. Es freute ihn, dass Kid Jayla anscheinend doch akzeptiert hatte. – „Also dann, bis demnächst irgendwann. Ich werde dir dann auch erzählen, wie ich das One Piece gefunden habe und Piratenkönig geworden bin", meinte Kid zum Schluss provokant.

„Pah! Als ob! Ich werde der König der Piraten!", rief Luffy ihm hinterher, während Kid das Schiff wechselte.

Die Kid-Piraten legten ab und waren ebenfalls recht schnell verschwunden. Zu aller Überraschung war Alma ebenfalls auf der Adventure Galley geblieben. Sie und Kid hatten sich in den letzten Wochen angefreundet.



Garp entschied sich, Luffy zurück in den East Blue zu begleiten. Er schickte zuvor aber die restlichen Marine-Soldaten zurück, sie waren jetzt schon lange genug abwesend gewesen. Es würde wahrscheinlich noch ärger geben, dass er die Männer so lange von ihrer eigentlichen Arbeit abgehalten hatte, aber ihm war das egal.

Sie machten sich also auf den Weg zurück in den East Blue. Unterwegs verabschiedeten sich die Revolutionäre allerdings. Sie waren in der Nähe ihres neuen Stützpunktes, weshalb sich ihre Wege auch trennten. Sie würden zudem Ylvie, Mads und Ragnar mitnehmen, Ivankov würde sie weiterhin mit seinen Hormonspritzen behandeln, in der Hoffnung, dass sich ihre Körper wieder erholten. Den Homunkulus nahmen sie ebenfalls mit sich.

Sie setzten Nora auf dem Rückweg zudem auf ihrer Heimatinsel wieder ab, Luffy umarmte Nora zum Abschluss noch mal stürmisch, er war froh, sie dabei gehabt zu haben. Die Hebamme verabschiedete sich und machte sich auf den Weg, um ihre eigene Familie zu sehen. Nachdem sie miterlebt hatte, wie Giovanni seine ganze Familie mit einem Schlag verloren hatte, war sie umso erleichterter, sie alle gesund und munter zu sehen.

Die Gruppe wurde immer kleiner und kleiner. Als nächstes verließen die Kuja-Piraten sie, auch wenn es Hancock noch so schwer fiel. Sie konnte einfach nicht noch länger von Amazon Lily fernbleiben.

Der Barto-Club verließ die Gruppe erst, als sie Loguetown passierten, sie würden ebenfalls eine Weile im East Blue bleiben, jetzt, da sich ihre Idole hier befanden, wollten sie doch erst einmal dieses Meer absegeln – hauptsächlich wollten sie mal die Heimatinseln ihrer Idole aufsuchen.

Die Mugiwara-Bande, die Heart-Piraten, sowie Garp, Stígandr und Dixie kamen einige Wochen später endlich auf Dawn an.

Die Freude war im Windmühlendorf unheimlich groß, Makino fiel Luffy um den Hals, so sehr freute sie sich, ihn wieder zu sehen.

Der Bürgermeister fluchte zwar einige Zeit über die Piraten, aber als er dann Jayla und Vale zu Gesicht bekam, konnte auch er kaum fassen, wie süß die beiden waren.

Einige Zeit später kamen Dadan und ihre Bergräuber ins Dorf, auch sie waren froh, Luffy nach so langer Zeit wieder zu sehen. Die Babys wurden auch von ihnen schnell ins Herz geschlossen. In dieser Nacht gab es ein riesiges Fest im Dorf.

Zoro allerdings war überhaupt nicht nach Feiern zu mute. Er saß weit abseits am Hafen und starrte auf das Meer. Er würde gerne in sein Heimatdorf zurückkehren, wenn er nur wüsste, wo dieses lag ... Er würde Koshiro sagen müssen, dass das Wado-Ichi-Monji verloren gegangen war.

Er nippte an der Sake-Flasche, die er hatte mitgehen lassen. Ein Bein hatte er an den Körper gezogen, den Arm darauf gestützt, das andere hing über den Rand des Stegs hinaus.

Einige Zeit später hörte er Schritte, allerdings drehte er sich nicht danach um. Er wusste auch so, dass es Sanji war. Wortlos setzte sich der Smutje neben ihn. Der Qualm von Sanjis Zigarette zog zu ihm hinüber, allerdings störte ihn das nicht.

Eine Zeit lang blieben sie schweigend nebeneinander sitzen. Schließlich setzte Sanji mit sprechen an. „Unsere Wege werden sich wohl bald trennen, was? Luffy will für's erste hier bleiben."

„Hm ...", war alles was Zoro zustande brachte. – „Ich werde wohl für einige Zeit aufs Baratié zurückgehen, zumindest um mal ‚hallo' zu sagen", redete Sanji weiter. – „Hm ..." – Der Smutje stieß den Qualm seiner Zigarette aus. „Wenn du ... nichts dagegen hast, dann begleite ich dich zu deinem Dorf."

Zoro wandte den Kopf zu Sanji, er sah ihn mit geweitetem Auge an. „Warum würdest du das tun wollen? Zudem weiß ich eh nicht mehr, wo das Dorf liegt", grummelte er. – „Ich hab das Schwert doch verloren. Ich will mich auch bei dem Vater von Kuina entschuldigen. Zudem, gemeinsam werden wir das Dorf schon finden. Schwieriger als auf der Grandline zu segeln dürfte das ja auf keinen Fall sein", meinte Sanji.

Zoro sah ihn noch immer überrascht an. „Das würdest du machen?" – „Aber klar, sonst hätte ich es nicht vorgeschlagen", Sanji grinste ihn an.

Der Schwertkämpfer schluckte schwer. „Okay ... dann ... d-danke", das letzte nuschelte er mehr leise vor sich hin, Sanji hatte es allerdings gehört. – „Keine Ursache."

Sie saßen noch eine ganze Weile da, keiner von ihnen sagte mehr was. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.



Die Mugiwara-Bande blieb noch einige Tage im Windmühlendorf. Luffy zeigte ihnen alle möglichen Plätze, die er, Sabo und Ace damals erkundet hatten. Er liebte es zwar, auf dem Meer Abenteuer zu erleben, aber er war auch froh, mal wieder zu Hause zu sein.

Eine Woche später meinte Nami allerdings, dass sie nun aufbrechen würde. Sie wollte nach Kokos um Nojiko und die anderen wieder zu sehen. Sie meinte allerdings, dass sie, sobald Luffy wieder in See stechen wollte, wieder als Navigatorin auf das Schiff zurückkehren würde.

Sanji und Zoro brachen gleich mit ihr auf, da sie ja noch zum Baratié wollten, bevor sie sich auf die Suche nach Shimotsuki machten.

Der Abschied fiel ihnen allen schwer, allerdings wussten sie ja, dass es ein Wiedersehen gab, auch wenn noch nicht feststand, wann das sein sollte.

Franky hatte ihnen in der letzten Woche kleine Schiffe gebaut, da sie die Sunny ja nicht teilen konnten. Der Zimmermann selbst wollte ebenfalls bald aufbrechen, er würde nach Water Seven zurückkehren, allerdings versicherte auch er, dass Luffy nur anzurufen brauchte und er würde sich sofort auf den Rückweg machen.

Zusammen mit Brook machte er sich auch auf den Weg. Das Skelett wollte am Rivers Mountain endlich La Boum wieder sehen.

Usopp und Robin blieben noch eine Woche länger im Windmühlendorf. Pflanzi war die ganze Zeit hin und her gerissen, sie wusste einfach nicht, ob sie bei Usopp oder Luffy und den Babys bleiben sollte. Allerdings entschied sie sich dann doch für ihren ‚Vater'. Der Abschied von Luffy fiel ihr allerdings unheimlich schwer, sie weinte die ganze Zeit.

Der Schütze versprach ihr allerdings, dass sie Luffy regelmäßig Besuchen würden, damit konnte er sie trösten. Aber auch Luffy heulte wie ein Schlosshund, als es Zeit war, sich von Pflanzi zu verabschieden.

Robin würde Usopp eine Zeit lang begleiten, sie hatte vor, hier im East Blue nach weiteren Porneglyphen zu suchen.

Chopper hingegen wollte ebenfalls im Windmühlendorf bleiben. Er hatte bereits einige Pflanzen entdeckt, die er zuvor noch nicht kannte. Er hoffte damit, neue Medikamente herstellen zu können. Er und Law wollten zudem versuchen, ein besseres Medikament für Stígandr und Dixie zu erstellen.

Law überließ den Heart-Piraten selbst die Entscheidung, was sie tun wollten, ob sie hier im East Blue bleiben wollten, oder zurück auf die Grandline. Sie entschieden sich, weiter zu segeln, Penguin würde vorübergehend das Kommando übernehmen, versprach aber, sofort wieder zurückzutreten, sobald Law wieder mit von der Partie war.



So verging die Zeit, auch wenn es für Luffy anfangs ein wenig schwierig war, sich wieder an das Landleben zu gewöhnen. Er hatte gedacht, dass es ihm langweilig würde, aber er täuschte sich gewaltig. Die Kinder hielten ihn und Law ziemlich auf trab und Luffy war abends regelrecht froh, wenn er einmal fünf Minuten ruhe hatte.

Auch Law war abends mental jedes Mal fix und fertig. So ein Leben mit einer Familie war absolut nichts, was er gewohnt war. Er wusste dabei nicht immer, ob ihn die Kinder so auslaugten oder ob das Luffys Schuld war, denn dieser war – trotz allem – nach wie vor ebenfalls verdammt kindisch, was die ganze Sache nicht einfacher machte.

Allerdings sah der Chirurg des Todes positiv in die Zukunft. Sie hatten bereits so viele Abenteuer gemeistert, da würden sie das Abenteuer ‚Kindererziehung' auch bewältigen können.

Ihm war klar, dass diese Ruhe nicht für immer bleiben würde, das noch immer auf einer Ecke der Grandline Hel lauerte, wahrscheinlich nur darauf wartete, erneut zuschlagen zu können, aber für diesen Moment konnte er die Gedanken daran verdrängen. Er würde sein derzeitiges Leben einfach genießen, so lange, wie es ging.










Hel grinste vor sich hin. Sie betrachtete gerade das schönste Kind auf der ganzen Welt. Er hatte eine Haut wie Porzellan, hellblondes Haar und große blaue Augen. Seine Gesichtszüge waren so fein, wie die einer Puppe. „Du bist einfach so perfekt, mein Junge. Mein süßer, kleiner Ymir ...", säuselte sie dem Siebenjährigen ins Ohr. „Mach Mama stolz, ja? Und eines Tages, mein kleiner Engel, werde ich dich deinem Vater präsentieren und dann werden auch wir endlich eine glückliche Familie." Ihre Hand streichelte liebevoll über Ymirs Wange. „Du wirst es bereuen, Aino, das du mein perfektes Leben zerstört hast."

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