3. Dezember 1525
Zoro lief eilig durch die mit Menschen vollgestopften Straßen, er sah sich immer wieder suchend um. Er hoffte Stígandr zu finden, obwohl er nicht einmal wusste, wie der Typ aussah.
Er zog Sanji hinter sich her. Dieser konnte kaum schritt halten, was ihn mehr als nur ein wenig überraschte. „Oi, Marimo! Jetzt warte doch mal!" Sanji trat auf die Bremse, doch er wurde weiterhin von dem Schwertkämpfer mitgeschleift. Seine Schuhe qualmten sogar schon.
„Was ist denn? Dixie meinte doch, wir dürfen keine Zeit verlieren!", kam es von Zoro. Er hielt abrupt an und drehte sich zu Sanji um, dieser stolperte nach vorne und knallte unsanft gegen Zoro. – „Meine Güte, was zur Hölle ist nur los mit dir, blöder Säbelrassler", knurrte Sanji, während er zurück trat. „Hast du schon mal dran gedacht nachzufragen, wie der Kerl aussieht?"
Zoro öffnete den Mund um zu antworten, allerdings bemerkte er da, dass er wirklich nicht nachgefragt hatte, weshalb er ihn wieder zuklappte. „Siehst du, das dachte ich mir", kam es verstimmt von Sanji, der Smutje verdrehte genervt die Augen.
„Hey, Dixie, wie sieht dieser Stígandr aus?", wollte Sanji von dem Eichhörnchen-Mädchen wissen. – Dixie sah zu dem Koch auf. Mit hoher Stimme begann sie zu sprechen. „Stígandr ist groß, sehr groß sogar, hmmm, ungefähr so groß wie der Herr, mit dem grünen Haar", sie drehte den Kopf und sah Zoro an.
„Er hat lange schwarze Haare, so bis zu den Schultern und seine Augen sind von einem unnatürlichen Blauton. Klein-Dixie hat noch nie so blaue Augen gesehen. Er trägt ebenfalls graue Kleidung, ähnlich wie Klein-Dixie. Alle bei uns müssen so etwas tragen."
„Gibt es noch irgendetwas, das auffällig an ihm ist?", hakte Sanji nach. – Dixie überlegte kurze Zeit. „Uhm ... nun ja, er trägt einen Verband am rechten Arm, auch über seine Hand, denn diese ist vollkommen ... ich weiß nicht was es ist, es glänzt jedenfalls schön", antwortete sie.
„Es glänzt? Was meinst du damit", fragte Zoro, er bewegte die Hand und drehte somit Dixie in seine Richtung. Das kleine Eichhörnchen sah ihn an. – „Nun ja, Klein-Dixie weiß nicht genau, warum der Arm von Stígandr glänzt. Es ist wohl seine Kraft, die er von der Meisterin Hel bekommen hat. Ihr müsst wissen, dass Stígandr schon alt war, als Meisterin Hel ihm das Serum gegeben hat. Sein Körper konnte sich nur schwer darauf einlassen und das ist die Folge davon."
Sanji beobachtete Dixie einige Zeit, sie hatte ihren Schweif um Zoros Handgelenk gewickelt. Sie war fast vollkommen von seiner riesigen Pranke eingeschlossen, sie sah noch immer zu ihm auf. „Okay, das sind ja schon mal einige Informationen. Wir werden ihn schon finden, mach dir keine Sorgen", Sanji streckte die Hand aus und tätschelte mit dem Zeigefinger Dixies Kopf. Die Kleine streckte sich ihm dabei leicht entgegen, sie schloss die Augen und stieß ein wohliges Geräusch aus.
„Dann sollten wir wohl weiter", meinte Zoro, er setzte sich in Bewegung. – „Oi, Marimo! Aus der Richtung sind wir doch gekommen!", rief Sanji ihm hinterher. – Zoro stoppte und sah wieder zu dem Koch. „Oh, stimmt", damit bog er nach links ab.
Sanji schlug sich mit der flachen Hand gegen das Gesicht, langsam zog er seine Handfläche über die rechte Seite seines Gesichts nach unten. „Dieser Doofkopf", er schüttelte leicht den Kopf und lief dann hinter Zoro her. Nicht dass er ihn auch noch aus den Augen verlor.
Die drei liefen gut eine Stunde durch die vollen Straßen, doch sie fanden keinen, der auch nur annähernd auf die Beschreibung passte. Nachdem sie die Hauptstraßen abgesucht hatten, gingen sie auch in die Seitenstraßen. Viele zwielichtige Typen befanden sich hier. Sie warfen der Gruppe einige neugierige Blicke zu, überlegten wohl, ob es sich lohnen würde, sie auszurauben.
Sie tauchten immer tiefer in die Seitenstraßen dieser Stadt ein und mit jeder Abzweigung die sie nahmen, wurde es immer schmutziger und immer zwielichtigere Typen tauchten auf. Sanji glaubte ehrlich gesagt nicht daran, dass sie hier diesen Stígandr finden würden, er wollte Zoro schon sagen, dass sie an einer anderen Stelle weitersuchen sollten, doch dann hörten sie etwas.
„Oi, was ist das denn für ein Freak? Guckt euch den mal an", hörten sie eine lachende Stimme, sie war dunkel und ganz rau, als ob der Typ, zudem sie gehörte, ständig rumschrie. – „Verdammt, ich hab ein ungutes Gefühl bei der Sache", meinte Sanji, er lokalisierte die Gruppe von Männern mit seinem Haki und Zoro, Dixie und er steuerten auf die Gruppe zu.
Dixie fiepte auf, als sie Stígandrs Geruch erkannte. „Da ist er! Dort ist Freund-Stígandr!", rief sie aus. Zoro und Sanji legten einen Zahn zu. Sie bogen um die nächste Ecke, dort war der Gesuchte. Zusammen mit fünf weiteren Männern, diese waren herunter gekommen, sie stanken abscheulich.
Stígandr wurde von ihnen umzingelt. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt und ging jetzt in Kampfhaltung. „Lasst mich in Ruhe", knurrte er. – „Oder was?", kam es von einem der Männer, er stieß Stígandr zurück und die Männer lachten. „Du siehst nich' so aus, als hätteste irgendwas drauf, also spiel dich ma' nich' so auf. Gib uns alles, was'te hast", wieder ging der Kerl auf Stígandr los. Er versuchte an die Taschen von Stígandrs Hose zu kommen, doch Sanji mischte sich ein.
„Hey, lasst ihn in Ruhe!", er ging auf die Gruppe zu. Die fünf Männer sahen auf. Sanji konnte ihnen sofort ansehen, dass sie high bis zum geht nicht mehr waren. Drei von ihnen lachten dümmlich auf, als der Koch auf sie zukam. – „Oder was?", kam es wieder von dem scheinbaren Anführer.
Dieser keuchte plötzlich auf, danach verließ ein schmerzverzerrter Laut seine Lippen, ebenso wie ein Schwall Blut. Sanji stoppte abrupt, eine glänzende Hand bohrte sich durch den Brustkorb des Junkies. Stígandr zog seinen Arm wieder raus. Der Junkie sank leblos zu Boden.
Der Smutje konnte es nicht fassen. Es sah aus, als sei der ganze Arm von Diamanten überzogen.
Die anderen vier Junkies keuchten ebenfalls erschrocken auf. Einer kniete sich neben seinen toten Kumpel. „Ey, du Arschloch, du hast ihn umgebracht!", fuhr er Stígandr an. – „Ja, hab ich. Und nun haut ab, bevor ich euch auch töte!", er baute sich vor den anderen auf. Seine Haut fing plötzlich an zu kristallisieren und wenige Sekunden später war er komplett von Diamanten eingeschlossen.
Die restlichen Junkies wichen vor ihm zurück, selbst der, der neben dem Toten hockte war aufgesprungen und nun flüchtete er mit den anderen. Stígandrs Haut wurde wieder normal, abgesehen von seinem Arm, dieser war noch immer in – nun rot schimmernde Diamanten eingeschlossen. Er stieß schwer die Luft aus uns wandte sich an Sanji.
Dieser betrachtete ihn noch immer, allen voran den Arm. „Hmpf, danke für die Hilfe", murmelte Stígandr, mit seiner linken Hand fuhr er durch die zerzausten langen Haare, er schob sich einige verschwitzte Strähnen aus dem Gesicht.
„Freund-Stígandr!", kam es da von Dixie. Sie befreite sich aus Zoros Griff und eilte dann auf ihren Freund zu. Sie sprang an sein Bein und kletterte dann nach oben. Stígandr war ziemlich überrumpelt. Er hatte nicht damit gerechnet, Dixie hier zu finden.
„Oh mein Gott, Dixie, dir geht es gut!", rief er erfreut. „Ich hab mir sorgen gemacht, als du plötzlich weggeschleudert wurdest!", Dixie hielt sich auf Brusthöhe an seinem Shirt fest. Stígandr legte seine linke Hand um Dixie. „Tut mir wirklich leid, dass du das mit ansehen musstest", entschuldigte er sich noch einmal.
„Schon okay, du musstest tun, was du tun musstest, aber Freund-Stígandr, du darfst deine Kräfte nicht einsetzen! Du wirst sonst noch für immer in ihnen eingeschlossen", reinste Sorge schwang in Dixies hoher, aufgeregter Stimme mit. „Und Klein-Dixie könnte es nicht ertragen, wenn dir – Freund-Stígandr – etwas passieren würde, nachdem du so viel auf dich genommen hast, um mich armes, kleines Wesen zu retten." Sie schmiegte sich an Stígandrs Brust, ihr Gesicht in dem rauen Stoff seines Shirts vergraben.
Stígandrs Mundwinkel hoben sich leicht, er tätschelte Dixie, man konnte erkennen, dass er wahnsinnig erleichtert war, sie wieder bei sich zu haben. „Ich werde daran denken", antwortete er, ehe er den Blick anhob und zu Sanji und Zoro sah. „Ihr habt sie beschützt? Vielen Dank dafür", meinte er.
Sanji und Zoro sahen zu Stígandr, noch immer flossen kleine Rinnsale Blut über seinen Arm, seine Hand hinunter und über die Finger, schließlich tropfte das Blut auf den Boden. Die Diamanten schimmerten noch immer rötlich. „Du bist also Stígandr. Du hast für Hel gearbeitet?", fragte Sanji.
„‚Gearbeitet'?", kam es von Stígandr. Er stieß ein halb belustigtes, halb ungläubiges Schnauben aus. „Ich habe nicht für Hel gearbeitet, ich war ihr Sklave, sie hat mir das angetan", er hob seinen diamantenen Arm an.
„Hey, hat nicht einer aus der Whitebeard-Crew die Diamant-Frucht?", wollte Zoro wissen. – „Ja, ‚Diamond Jozu'", antwortete Sanji. „Hat sie dir so ein Serum gegeben, damit du die Fähigkeit bekommst?", wandte er sich an Stígandr.
„Ja, hat sie", er schnaubte. „Wir sollten das nicht auf offener Straße besprechen. Hel hat ihre Augen und Ohren überall, wenn wir hier bleiben, dann wird sie uns beide schneller gefunden haben, als Admiral Kizaru sich mit seiner Funkel-Frucht bewegen kann. Kennt ihr einen Ort, wo wir uns verstecken können?", fragte er nach.
Sanji wandte sich an Zoro. „Was meinst du, ist es sicher, ihn zur Sunny mit zu nehmen? Ich meine, er wäre dort sicher, da wir viele starke Leute dort haben, aber auf der anderen Seite ist auch Luffy-chwan da", Sanji wollte seinen Kapitän eigentlich nicht wieder der Gefahr aussetzen, von Hel und ihrem Gefolge gefangen genommen zu werden. Das hatte er gerade hinter sich und Sanji wollte auf keinen Fall, dass Luffy noch einmal so etwas durchmachen musste.
„Bitte, ich kann euch auch alle Informationen geben, die ich über Hel kenne. Nur bitte, helft uns. Und wenn schon nicht meinetwegen, dann wegen Dixie", bat Stígandr, er verbeugte sich.
Noch einmal sahen sich Zoro und Sanji an. Sanji dachte nach, er wollte natürlich schon gerne alles über Hel wissen, aber war es wirklich sicher? „Wir sollten ihn mitnehmen", kam es da von Zoro. Sanjis Blick schnellte zu ihm. – „Ach, und warum?" – „Er kann uns Infos über Hel geben, damit können wir sie bestimmt schneller erledigen, wenns drauf ankommt. Zudem denke ich nicht, dass er uns eine Falle stellt, er und Dixie sehen nicht so aus, als würden sie als Spione für Hel arbeiten. Und zudem ... Wir können die Kleine doch nicht einfach so hier zurück lassen, was, wenn ihr was passiert?", er deutete mit einer Hand in Richtung Dixie.
Sanji stieß genervt die Luft aus und ließ den Kopf hängen. „Und ich dachte schon, du seist wieder halbwegs normal geworden, na, das war ja wohl nichts", er zwickte sich in den Nasenrücken und rieb dann mit Daumen und Zeigefinger einige Male über seine geschlossenen Lider. „Okay, gut, kommt mit", meinte er dann an Stígandr und Dixie gewandt. „Aber ihr müsst uns alles erzählen, was ihr wisst", forderte Sanji im Gegenzug dafür.
„Aber selbst verständlich", antwortete Stígandr sogleich. – „Gut, dann kommt mit", Sanji drehte sich um und führte die anderen zurück zur Sunny.
„Abgehauen? Wie konnte das passieren?", knurrte Hel wütend einen ihrer Gefolgsleute an. – „I-i-ich weiß nicht, ich kann es mir auch nicht erklären", heulte dieser. Er hatte seine Meisterin bitter enttäuscht und nun richtete sich ihre Wut auf ihn. Er schlotterte am ganzen Körper vor Angst.
„Du nichtsnutziger kleiner Wicht", Hels eisig blaue Augen richteten sich auf ihn. „Rhea! Sing ihm was Schönes vor, er wird nicht länger gebraucht, wenn er noch nicht einmal seinen Job gescheit erledigen kann", Hel wandte sich ab.
Mit traurigen Augen und den Tränen nahe, sah Rhea zu dem Untergebenen, der vor ihr auf dem Boden kniete, er heulte und starrte sie aus panischen Augen an. „Bitte, oh bitte habt doch erbarmen!", rief er.
Sobald Rhea allerdings mit singen anfing verwandelten sich seine Worte in ein lautes Schreien. Je weiter Rheas Lied andauerte, desto schlimmer wurde es. Nach einigen Sekunden begann Blut aus seinen Ohren zu laufen, es nützte überhaupt nichts, dass er sie sich zuhielt.
Als Rhea ihr Lied beendete, lag sein lebloser Körper schon auf dem Boden. Noch immer sickerte Blut aus seinen Ohren. „Hach, einfach wunderschön!", lachte Hel. Sie hatte es sich auf ihrem Thron, am einen Ende des Raumes gemütlich gemacht. Sie applaudierte. „Du hast so eine schöne Singstimme", ein Grinsen verunzierte Hels Gesicht.
Allerdings konnte sich Rhea darüber nicht sonderlich freuen. Sie stieß ein leises Schluchzen aus und bedeckte mit ihren Händen ihr Gesicht.
Da öffnete sich die Tür und Giovanni, Santiago und eine weitere Frau traten ein. Als Giovanni seine Frau weinen sah – und den Toten – wollte er am liebsten zu ihr gehen, sie in den Arm nehmen und sie trösten, doch er wusste, dass Hel das niemals erlauben würde. Deswegen verschloss er jegliche Emotionen und trat mit ausdrucksloser Miene vor Hel. „Was können wir für Euch tun?", fragte er kalt.
Hel grinste noch immer und überschlug die Beine. „Na, was wohl. Zwei meiner Babys sind abgehauen, könnt ihr euch da nicht denken, was ich von euch will?", ihre Augen verengten sich leicht, ihr Grinsen wurde immer breiter. „Ein ganz einfacher Auftrag: Suchen. Finden. Töten."
Die Frau neben Santiago grinste ebenfalls breit. „Oh ja, so liebe ich das. Ich verspreche Euch, Meisterin, dass ich Dixie und Stígandr leiden lasse. Diese Verräter werden nicht ungestraft davon kommen", rief sie feierlich aus. Sie verbeugte sich vor Hel.
„Bevor ihr sie jedoch tötet, findet heraus, wie sie es geschafft haben zu fliehen. Nicht, dass wieder jemand abhaut", verlangte Hel noch.
Die Frau antwortete auch hierzu begeistert, dass sie alles tun würde, um die Antwort zu bekommen. Santiago und Giovanni hingegen sahen sich nur Gegenseitig kurz an. Sie würden auf alle Fälle verhindern müssen, dass Hel davon erfuhr. Die drei machten sich auf den Weg.
Rhea sah Giovanni traurig hinterher. Sie wusste, dass sie in Hels Gegenwart nichts anderes tun konnte, als ihn aus der Ferne zu beobachten.
„Also, noch mal von vorne, was wird hier gespielt und warum klammerst du dich so an Sanji fest?", wollte Nami wissen, als sie die Gruppe betrachtete, die auf die Thousand Sunny zurückkehrte. Da sie den ganzen Morgen über mit Robin unterwegs gewesen war, hatte sie natürlich nichts von Dixie gewusst. Oder davon, dass Giovanni Zoro wieder manipuliert hatte.
„Nun ja, das sind Stígandr und Dixie, sie sind vor Hel geflüchtet und im Gegenzug dafür, dass wir ihnen Unterschlupf gewähren, erzählen sie uns alles von Hel. Und nun ja, zu Zoro ... da hat wohl Giovanni seine Finger im Spiel, seit heute morgen ist er so", kam es mehr als nur ein wenig genervt von Sanji. Zoro umklammerte seinen Arm dermaßen fest, dass dieser schon ganz taub war und der Koch hatte die Befürchtung, dass er seinen Arm wegen Blutarmut noch vollkommen verlieren würde, wenn Zoro ihn nicht bald losließ.
Nami fasste sich ungläubig an die Stirn. „Dieser Giovanni schon wieder ... Aber gut, Zoro ist daran ja eigentlich selbst Schuld, was muss er auch so blöd sein, sich noch mal mit ihm anzulegen?" – „Äh, Hallo? Nami-swan, ich bin derjenige, der darunter zu leiden hat, nicht Zoro!", kam es genervt von Sanji. „Und du lässt mich jetzt mal los, ja? Ich verliere sonst noch meinen Arm", er schoss dem Schwertkämpfer einen giftigen Blick zu. Dieser verzog das Gesicht, ließ aber tatsächlich los.
Nami wandte sich nun an Stígandr und Dixie. „Und nun zu euch. Erzählt uns alles über Hel, was ihr wisst und was es mit diesen Experimenten von Hel auf sich hat." – Stígandr nickte und trat zwei Schritte vor, Dixie hielt er immer noch im Arm – seinen Diamant-Arm hatte er in der Zwischenzeit vom Blut gesäubert, er wollte ja nicht, dass die anderen ihn sofort für ein Monster hielten.
„Ich bin vor ungefähr dreizehn Monaten zu Hel gekommen. Sie hat eine komplette Insel nur für sich – Helheim, heißt die Insel. Dort hat sie ein riesiges Labor aufgebaut und viele Kinder sind dort. Ich bin einer der wenigen Erwachsenen und mit 23 – damals noch 22 – die älteste Person, der dieses Virus eingepflanzt wurde. Wie ihr erkennen könnt, habe ich die Fähigkeiten der Diamant-Frucht", er hob seinen Arm kurz an, sodass man einen guten Blick auf die diamantene Haut hatte.
„Es war am Anfang als Strafe gedacht. Ich hatte Schiffbruch erlitten und war an ihre Insel geschwemmt worden, sie erwischte mich, wie ich ihr Essen stehlen wollte. Sie gab mir diese Spritze und als sie sah, dass ich nicht sofort starb, beschloss sie, mich zu behalten. Ich erlitt seitdem jeden Tag unglaubliche Schmerzen, denn das Virus frisst sich erbarmungslos durch meinen Körper, aber ich habe durchgehalten. Allerdings fängt meine Haut an, zu kristallisieren, den Arm kann ich schon nicht mehr zurückverwandeln, geschweige denn bewegen", er starrte voller Hass auf diesen Arm.
„Giovanni erzählte, das nur Kinder das einigermaßen aushalten würden, warum bist du nicht gestorben?", hakte Nami nach.
Stígandr schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht, das ist mir auch ein Rätsel, allerdings gibt es seitdem keinen Tag mehr, an dem ich nicht den Gedanken habe, doch lieber zu sterben, es tut so weh ...", er kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf.
Danach räusperte er sich. „Jedenfalls, sollte ich dann dabei helfen, mich um die ganzen Kinder zu kümmern, was ziemlich hart war, denn diese Kinder ...", etwas unglaublich schmerzerfülltes lag in seiner Stimme, er musste sich erneut räuspern ehe er weiter sprechen konnte. „Diese Kinder sehen teilweise nicht mehr menschlich aus, das variiert je nach Teufelskraft. Viele sterben einfach so, andere halten länger durch, aber eins ist immer gleich, sie leiden Höllenqualen. Vor drei Wochen kam schließlich Dixie hinzu und sie bekam das Virus der Mensch-Mensch-Frucht verabreicht. Ich war für sie zuständig, so kamen wir ins Gespräch und wir freundeten uns an. Ich beschloss, sie von dort raus zubringen. Als Hel die Insel vor einigen Tagen verlassen hat, haben wir die Chance genutzt, wir sind abgehauen und mit Santiagos Hilfe dann hier gelandet", erklärte er.
„Weißt du, warum Hel das alles macht?", hakte Robin nach. – „Sie hat mir nie etwas darüber erzählt, allerdings konnte ich sie einmal belauschen. Ihr müsst wissen, dass sie ein sehr großes Ego hat und sich für die Beste hält, weshalb sie gerne nur zu laut von ihren nächsten Vorhaben redet. Sie hat sich mit Rhea darüber unterhalten, dass sie es ‚ihr' schon zeigen würde. Das ‚sie' es bereuen würde, überhaupt geboren worden zu sein. Allerdings hat sie dabei niemals einen Namen genannt. Ich schätze also, sie tut das alles aus Rache", etwas hilflos hob er die Schultern an.
„Rache ... sie stürzt unzählige Kinder in unglaubliche Qualen und das nur, weil sie sich an einer Person rächen will. Wie mich das ankotzt", knurrte Luffy. Er ballte die Hände zu Fäusten. „Sobald ich kann, werde ich sie definitiv fertig machen!" – „So gerne ich das auch sehen möchte, wenn du Hel besiegst, dann wirst du wahrscheinlich die ganzen anderen Kinder mit vernichten. Ohne die Drogen, werden sie binnen kürzester Zeit sterben", unterbrach ihn Stígandr.
Luffy sah auf. „Was sagst du da?" – „Nur sie weiß, wie die genaue Formel der Droge geht, die uns am Leben hält. Keiner ihrer Wissenschaftler hat die ganze Formel von ihr bekommen und diese werden auch regelmäßig von Giovanni manipuliert, sodass sie, alles wieder vergessen, sobald sie eine Ration der Drogen hergestellt haben. Wenn du Hel vernichtest, bevor sie den Wissenschaftlern das Rezept verraten hat, dann gibt es niemanden mehr, der die Drogen herstellen kann und wir werden alle sterben", erklärte Stígandr.
„Dieses Biest", stieß Sanji wütend aus. Wie hatte er sich nur so von ihr verarschen lassen können? – „Wir werden dafür sorgen, das sie uns die Rezeptur verrät, bevor ich sie zu Brei schlage, dafür sorge ich schon. Ich werde alle Kinder retten!", rief Luffy.
Stígandr sah nicht überzeugt aus. „Das ist wirklich nett ... aber ... ich weiß nicht, ob man uns retten sollte", sein Blick war schmerzerfüllt. „Diese Kinder ... sie werden für immer damit leben müssen. Und sie werden auf Ewig diese Höllenqualen erleiden. Wäre es nicht gnädiger, sie von ihrem Schicksal zu erlösen?", brachte er hervor.
„Auf keinen Fall! Ich werde nicht zulassen, dass diese Kinder sterben! Ich hab keine Ahnung von der ganzen Medizin, aber wir werden schon was finden, um ihnen zu helfen. Chopper ist ein toller Arzt und er wird bald ein Heilmittel für alle Krankheiten erfinden und Torao hier, ist ebenfalls ein fantastischer Arzt. Wir werden schon was finden!", versprach Luffy. Er sah Stígandr zuverlässig an.
Stígandrs unnatürlich blaue Augen blickten in Luffys, er wirkte noch immer nicht ganz überzeugt. „Hoffentlich hast du recht."
„Ihr könnt fürs erste hier blieben. Hier dürfte euch nichts weiter passieren. Hel wird euch hier nicht bekommen", meinte Nami. – „Vielen Dank, wir stehen auf Ewig in eurer Schuld", Stígandr verbeugte sich tief. – „Auch Klein-Dixie bedankt sich bei den Herr- und Frauschaften der Crew", kam es von dem kleinen Eichhörnchen.
31. Dezember 1525
Die nächsten Tage waren etwas angespannt. Stígandr und Dixie wurden von den anderen mehr oder weniger misstrauisch beobachtet. Die beiden waren immerhin Fremde und mit ihnen war die Gefahr eines weiteren Angriffs von Hel noch gestiegen.
Chopper und Law hatten sich daran gemacht, die Drogen, die die beiden zum Überleben brauchten, zu analysieren, allerdings war das ein ziemlich schwieriges Unterfangen, es waren viele Substanzen darin, die weder Chopper, noch Law jemals gesehen hatten.
Luffy spielte ziemlich häufig mit Dixie, diese war wirklich froh, dass Luffy sich so gut um sie kümmerte, sie vergas dadurch ihre Schmerzen recht häufig. Stígandr war Luffy dafür sehr dankbar. Alles, worum er sich sorgte, war, dass es Dixie gut ging.
Mithilfe von Stígandrs Hilfe versuchten Nami und Garp die Insel Helheim ausfindig zumachen, da bisher niemand wusste, wo sie sich befand. Allerdings gestaltete es sich als sehr schwierig, denn sowohl bei seiner Ankunft, als auch bei seiner Flucht, hatte Stígandr den Weg selbst bestritten, er war einfach getragen worden – von den Wellen und den Papierfetzen. Er war hin und her geschleudert worden, sodass es ihm unmöglich war, den genauen Ort zu bestimmen. Allerdings tat er dennoch sein bestes.
Die Tage waren für Sanji die reinste Hölle, denn noch immer klebte Zoro wie eine Klette an ihm. Zwar konnte Sanji ihn meist davon abhalten, ihn die ganze Zeit zu umarmen, aber er hing immer irgendwo in der Nähe des Kochs ab. Seine Nerven litten ziemlich darunter und er würde Giovanni dafür definitiv bestrafen.
Law hatte einige Male versucht, mit Luffy zu reden, doch dieser war dann immer ‚furchtbar beschäftigt', entweder meinte er, er müsse sich um Pflanzi kümmern, oder um Dixie, oder dass es jetzt Essen gab, dass Nora ihn untersuchen müsste, dass Nami ihn gerufen hatte und, und, und. Er fand immer irgendetwas, nur um nicht mit Law reden zu müssen, irgendwann hatte der Chirurg es aufgegeben.
Es störte ihn zwar ziemlich, dass Luffy sich wieder abwandte, gleichzeitig war er aber auch erleichtert. Er hatte nämlich noch immer keine Antworten gefunden. Er wusste immer noch nicht, ob er bei Luffy bleiben würde, wenn sich herausstellte, dass es nicht seine Kinder waren und wenn Luffy vor allem wieder ein Mann war.
So neigte sich das Jahr schließlich dem Ende zu. Die Mugiwara-Bande hatte beschlossen, trotz allem das Neujahr zu feiern. Und so bereiteten sie die Thousand Sunny für eine Fete vor. Einige Mitglieder der Heart-Piraten und der Revolutionäre halfen ihnen dabei, irgendwann gesellten sich sogar die Kid-Piraten dazu – abgesehen von Kid natürlich, der wollte nichts mit den anderen zu tun haben, was für die anderen allerdings überhaupt kein Problem war.
Sie waren alle gerade so richtig in die Vorbereitungen vertieft, als plötzlich: „LUFFY-SENPAI!" über alle Schiffe hinweg zu vernehmen war. Kurz darauf gefolgt von einer zweiten Stimme: „LUFFY!"
Luffy, der gerade dabei war, Pflanzi zu gießen und Dixie zu füttern, sah auf. Diese Stimmen kamen ihm doch bekannt vor. Er stand etwas umständlich auf, sein Bauch war mittlerweile so groß und störend geworden ... Er watschelte an die Reling und erkannte, wie sich ihnen zwei Schiffe näherten.
„Oh mein Gott! Da ist das Schiff der Kuja-Piraten!", kam es von Brook. „Was macht Boa Hancock – einer der Shichibukai hier?" Er starrte aufgeregt durch ein Fernglas. – „Und da ist die Going-Luffy-Senpai!", meinte auch Usopp.
„Oh, was wollen denn die beiden hier?", fragte sich Luffy. Er tätschelte Pflanzi, die sich an ihm festhielt, einige Male. „Keine Sorge, das sind Freunde von mir, die sind voll okay", grinste Luffy sie an.
Wenige Minuten später hielten die beiden Schiffe nahe der Thousand Sunny und Hancock kam als erste auf das Deck gesprungen. „Oh, Luffy! Mein liebster Luffy! Ich habe diesen Zeitungsartikel gelesen und habe mich sofort auf den Weg gemacht!", kam es von ihr. Sie blieb vor ihm stehen und starrte auf seinen Bauch. „Der Artikel sprach die Wahrheit. D-d-du bist eine Frau und bekommst ein Kind!", ihre Stimme schnellte etliche Oktaven in die Höhe.
„Shishishi, ja, das bin ich wohl. Aber es werden zwei Kinder", er grinste Hancock an. „Du hast dich nur deshalb auf den Weg hierher gemacht, Hancock?" Als Luffy ihren Namen aussprach wurde Hancock komplett rot, sie legte ihre Hände an die Wangen und kicherte.
„Luffy hat mich wieder beim Namen genannt", stieß sie aus. Sie stieß ein verträumtes Seufzen aus. „Hör zu, Luffy, es ist mir völlig gleich, ob du ein Mann oder eine Frau bist, ich werde trotz allem immer hinter dir stehen und auf dich warten, bis du mich irgendwann zu deiner Frau machen wirst", sie kicherte wieder.
Da sprang Bartolomeo ebenfalls auf die Sunny. „Hey, wer auch immer du bist, Luffy-senpai braucht dich nicht! Er hat mich!", kam es von ihm. Dann wandte er sich an Luffy. Seine Wangen wurden sofort rot als er seinen Lieblings-Piraten sah. „Ooooh, Luffy-senpai!", stieß er aus. „Als Mädchen siehst du so süß aus!", giggelte er.
„Uhm ... Danke, euch beiden?", Luffy wusste nicht, ob er sich wirklich bedanken sollte, er fand das Verhalten der beiden echt merkwürdig. – „Ich bin jederzeit für dich da, Luffy, wenn du Hilfe mit deinen wundervollen Babys brauchst, kannst du jederzeit zu mir kommen, ich werde mich gut um sie kümmern", kam es von Hancock, noch immer schien eine rosarote Aura um sie herum zu wabern.
„Nein, du kannst zu mir kommen, Luffy-senpai, ich kümmere mich noch viel besserer um deine Babys!", mischte sich Bartolomeo wieder ein. Hancock warf ihm einen wütenden Blick zu, den Bartolomeo sogleich erwiderte. – „Hör auf, dich hier einzumischen, du widerlicher Mann, Luffy braucht nur mich!", knurrte sie.
„Was glaubst du eigentlich wer du bist? Luffy-senpai braucht niemanden wie dich!", entgegnete Bartolomeo. Blitze schossen zwischen ihnen hin und her.
„Hey! Hancock! Romeo! Hört auf damit, ja? Ihr seid beide meine Freunde, also hört auf euch zu streiten!", rief Luffy. – Sofort wandten sich beide zu Luffy um. „Aber natürlich Luffy, alles was du willst, mein Lieber", kam es mit einer Engelsstimme von Hancock. – „Ja, Luffy-senpai", antwortete auch Bartolomeo.
Die Kid-Piraten sahen die beiden etwas verwirrt an. Killer gesellte sich zu Nami, die nicht minder verwirrt war. „Was geht bei denen ab?", wollte der Massaker-Soldat wissen. – „Ehrlich gesagt, weiß ich das auch nicht so genau, ich hab die noch nie vorher getroffen", meinte Nami. Sie warf Killer einen ratlosen Blick zu. „Anscheinend sind die im Luffy-Fanclub, zumindest wenn ich das Schiff von dem einen da betrachte", sie deutete auf die Going-Luffy-Senpai.
„Mh, schwer zu übersehen ...", Killer legte den Kopf schief. – „Hey, warum hat der seinen eigenen Fanclub?", kam es da von Kid, der sich endlich mal aus seiner Kajüte raus begeben hatte. „Und wo bleibt meiner?", wollte er wissen.
„Du hast keinen, Kid", kam es trocken von Nami, sie schoss ihm einen genervten Blick zu. – „Wie kommt es eigentlich dass die schärfste Braut auf dem Ozean auf so einen Loser steht?", fragte Kid noch. – „Das hast du jetzt nicht wirklich gefragt, oder? Darf ich dich daran erinnern dass du auch scharf auf ihn warst? Sonst wärst du ja wohl kaum in so einer Situation", meinte Killer, er sah zu seinem Kapitän.
„Ich war nicht scharf auf ihn", knurrte Kid. „Ich wollte lediglich meinen Spaß haben", verteidigte sich Kid. – „Natüüürlich, Kid. Und das soll ich dir glauben? Aber ich seh ja, wie viel Spaß du die letzten Monate hattest", Killer lachte kurz auf.
Kid knurrte nur etwas Unverständliches und machte sich dann auf den Weg, zurück auf sein eigenes Schiff. So wie er die beiden Fans von Luffy einschätzte, würden die es auch nicht gerade gutheißen, dass er Luffy angetatscht hatte und auf weitere Prügel hatte er nun wirklich keine Lust. Viele hielten ihn ja für Lernresistent doch das stimmte nicht so ganz. Er hatte gelernt, lieber seine Klappe zu halten, wenn es um dieses Thema ging.
Und so kam es, dass sich die Kuja-Piraten und der Barto-Club den Mugiwara-Piraten ebenfalls anschlossen. Allerdings blieben diese beiden Schiffe ein wenig weiter zurück, damit es nicht ganz so sehr auffiel, Bartolomeo und Hancock bestanden allerdings darauf, ebenfalls auf der Sunny zu bleiben. Da sie beide starke Kämpfer waren, stimmten die anderen zu. Mit ihnen würde es Hel ja hoffentlich nie wieder gelingen, unbemerkt ihre Leute auf die Sunny zu schleusen.
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Exchange - Wenn der Geschlechterkampf schwere Folgen hat [One Piece-FF]
FanfictionLuffy und seine Freunde kommen an einer Insel an, auf der sich auch zufällig Emporio Ivankov befindet. Dieser erlaubt sich den Scherz, Luffys und Namis Geschlecht zu vertauschen. Während Nami das von Anfang an verteufelt, freut sich Luffy über seine...